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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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überlagerte das üppigere, süßere Aroma, das sie umgab. Kira versuchte, vor dem entsetzlichen Lärm zu fliehen, aber Mencheres hielt sie nieder. Ein Zucken durchfuhr sie, als seine Hände ihre Haut berührten. Es war, als stünde sein gesamter Körper unter Strom und elektrisiere sie.
    » Das sind nur die Flugzeugmotoren, Kira. Du bist nicht in Gefahr.«
    Wieder dieses Dröhnen, so laut und schleifend, dass es unmöglich von den Motoren eines Flugzeuges kommen konnte. Kira sah sich um, aber vor ihren Augen verschwamm alles, bis Mencheres sie beim Kinn packte und zwang, nur ihn anzusehen.
    » Nicht bewegen. Du hast dich noch nicht an deine neuen Sinne gewöhnt. Erst werden sie dich überwältigen, aber du gewöhnst dich bald an sie.«
    Deine neuen Sinne. Unter Strom gesetzt von Mencheres’ Berührung, umgeben von all dem Donnern, dem ölgeschwängerten Geruchsdurcheinander und den Lichtblitzen, die ihr in den Augen brannten, hatte Kira nur einen Gedanken im Kopf: Sie war kein Mensch mehr.
    » Ich bin… du… ich bin kein…«
    Sie konnte es nicht laut sagen. Entsetzen packte sie, als ihr bewusst wurde, dass sie zwar zum Sprechen Luft geholt hatte, aber nicht mehr atmete. Beinahe unwillkürlich fasste sie sich an den Hals. Nichts als glatte Reglosigkeit unter ihren Fingern, wo eigentlich ein Puls hätte sein sollen.
    Ich bin ein Vampir.
    Mencheres sagte nichts, hielt nur weiter ihr Gesicht. Erst jetzt konnte sie deutlich genug sehen, um den Rest von ihm wahrzunehmen. Er trug noch das Hemd, in dem sie ihn zuletzt gesehen hatte, nur war es jetzt vorn mit großen roten Flecken übersät.
    War das ihr Blut? Und Radje? War der boshafte Vampir mit dem hämischen Grinsen, der ihren Tod befohlen hatte, auch hier? Kira wollte sich umsehen, aber wieder verschwamm ihr das Bild vor Augen.
    » Mit meinen Augen stimmt etwas nicht… Wer ist noch hier?«, fragte sie mit wachsender Panik.
    » Außer mir sind nur noch Gorgon und der Pilot im Flugzeug. Wie gesagt, du bist in Sicherheit.«
    In Sicherheit? Kira verkniff sich ein hysterisches Auflachen. Klar, war sie sicher. Tot war sie ja schon.
    Mencheres saß vor ihr, seine dunklen Augen blickten finster, eine Hand hatte er ihr auf die Schulter gelegt, mit der anderen hielt er ihr Gesicht. Sie blinzelte und stellte fest, dass er… lebendiger wirkte. Seine markanten Gesichtszüge schienen definierter, ein rostbrauner Schimmer ließ das Schwarz seiner Haare satter aussehen, die Iris seiner Augen hatte ganz leichte silberne Einsprengsel, und seine Haut war wie Sand im Sonnenlicht, eine Mischung aus Gold- und Beigetönen, elektrisch aufgeladen von der Energie, die er versprühte.
    Mehr als schön– erhaben. Mencheres, ihr Mörder. Ihr Retter. Kira konnte gar nicht alles auf einmal verarbeiten.
    » Fass mich nicht an«, flüsterte sie und sah weg.
    Er ließ die Hände sinken. Ein Gefühl von Reue durchströmte sie und war so schnell wieder verschwunden, dass Kira sich nicht sicher war, ob sie es wirklich empfunden oder sich nur eingebildet hatte wie den Wohnungsbrand.
    Um sie herum dröhnte es unablässig. Sie sah zur Seite, diesmal schwankte die Welt schon weniger, und sie konnte sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass sie tatsächlich in einem Kleinflugzeug saßen. Ein Blick nach unten enthüllte, dass Mencheres nicht der Einzige war, dessen Vorderseite rote Sprenkel aufwies. Sie trug nicht mehr die Kleidung, in der sie, äh, gestorben war, hatte aber trotzdem diese an Purpur erinnernden Flecke, die wie flüssige Zuckerwatte dufteten.
    Kira schnupperte ohne nachzudenken, und all die Gerüche, zu viele, als dass sie sie alle hätte auseinanderhalten können, wirkten fast wie eine Explosion auf sie. Über allem schwebte dieses üppige, verlockende Aroma, das von den Flecken auf ihrem Oberteil ausging. Ehe sie einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte sie den Stoff gepackt und sich in den Mund gestopft, wimmernd über den intensiven Schmerz, der sich in ihrer Brust breitmachte.
    Dann ergoss sich etwas Wundervolles in ihre Kehle. Vollmundig, berauschend, lebendig, unverzichtbar linderte es kühlend den Schmerz, beruhigte sie von innen heraus. Sie merkte gar nicht, dass sie die Augen geschlossen hatte, bis eine plötzliche Lichtexplosion und eine Bewegung der kurzen friedvollen Leere vor ihren Augen ein Ende bereiteten.
    » Was fehlt mir?«, gelang es Kira zu fragen; sie versuchte das wilde Schwanken zu unterdrücken, das sich einstellte, sobald sie den Blick schweifen

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