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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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hängen, sodass ein gezacktes Loch entstand.
    » Wie gesagt, du hast dich an deine Kraft noch nicht gewöhnt«, stellte Mencheres fest; seine Stimme klang nicht tadelnd, obwohl sie gerade seinen Sessel und seinen Fußboden ruiniert hatte. » Auch aus diesem Grund kannst du erst wieder unter Menschen gehen, wenn du mit deinen neuen Fähigkeiten vertraut bist.«
    Sie konnte sich nicht mal in einem Sessel zurücklehnen oder mit dem Fuß aufstampfen, ohne massiven Schaden anzurichten? Und dann war da ja auch noch die blindwütige Blutgier, die sie ungefähr jede Stunde überkam; man hatte sie in eine Tötungs maschine verwandelt!
    Kiras Augen brannten, als wären sie mit Reizgas traktiert worden; die zu scharf eingestellte Welt wurde rosa und verschwommen. Würde sie je wieder ihre Schwester umarmen können? Oder würde sie Tina genauso leicht zerdrücken wie den Sessel gerade eben?
    » Ich hasse dich«, stieß sie hervor und wandte sich von Mencheres ab. Sofort wünschte sie sich, sie hätte nichts gesagt. Es war nicht fair von ihr, ihm einen Vorwurf zu machen. Er hatte sein Bestes getan, um ihr zu helfen, bevor Radje eingetroffen war– und danach, als der korrupte Bulle das Todesurteil über sie ausgesprochen hatte.
    Aus dem Augenwinkel sah es so aus, als hätten ihre Worte keine Wirkung auf Mencheres, aber eine Welle der Traurigkeit flutete durch ihr Bewusstsein. Kira hielt inne. Sie war nicht traurig. Sie war wütend und verwirrt und bekam schon wieder Hunger, aber traurig war sie nicht.
    Kam die Trauer von ihm? Konnte sie seine Emotionen jetzt tatsächlich spüren wie seine Macht und die Berührung seiner Stimme?
    Kira dachte an die letzten Worte, die sie als Mensch gehört hatte: Was du auch sagst … ich hole dich zurück.
    War Mencheres traurig darüber, dass er sie hatte töten müssen, oder bereute er seinen Entschluss, sie wiederzuerwecken? Welches seiner Gefühle war echt: die abschätzige Haltung, die er ihr gegenüber gestern vor Radje zur Schau getragen hatte? Oder die Fürsorglichkeit, mit der er ihr zuvor im Club begegnet war, als er sie geheilt hatte? Nach ihrer Freilassung hatte er keinen Versuch unternommen, mit ihr in Kontakt zu treten, aber nachdem das Todesurteil über sie verhängt gewesen war, hatte Radje auch angedeutet, er wüsste nun, dass Mencheres Gefühle für sie hatte.
    Anfangs hatte die Frage, was der mysteriöse Vampir wohl von ihr dachte, nur in ihren dunklen und geheimen Fantasien eine Rolle gespielt, aber jetzt war ihre Beantwortung von essentieller Bedeutung. Mencheres hatte ihr Leben von Grund auf verändert und war zur Schlüsselfigur darin geworden; dabei hatte sie keine Ahnung, ob sie für ihn mehr war als ein vorübergehendes Ärgernis.
    Sie sah zu ihm empor und stellte fest, dass seine ausdruckslose Miene sich kein bisschen verändert hatte. Egal. Sie wollte Antworten, bevor sie im nächsten Blutrausch die Besinnung oder im Morgengrauen das Bewusstsein verlor.
    » Warum hast du meinen Chef hypnotisiert und ihn dazu gebracht, mir den Wagen und die Gehaltserhöhung zu geben?«, erkundigte sie sich und wartete fast starr vor Konzentration ab, ob sie irgendwelche Emotionen von ihm würde erspüren können.
    Ein leiser Anflug von Erstaunen schwappte über ihr Unterbewusstsein und verebbte wieder. Kira hätte fast gejauchzt. Das konnte nicht von ihr gekommen sein; sie hatte schließlich keinen Grund, über ihre eigene Frage erstaunt zu sein!
    » Das ist von dir, oder?«, fragte sie, ohne Mencheres Zeit zu geben, ihre erste Frage zu beantworten. » Unglaublich, ich kann dich jetzt fühlen.«
    Ebenso abrupt senkte sich wieder diese Mauer um ihn, sodass er ganz abgekapselt war; nicht einmal seine prickelnde Aura konnte sie mehr spüren.
    » Du solltest dich besser darum kümmern, deine Körperkraft und deinen Blutverbrauch unter Kontrolle zu bekommen«, gab Mencheres zurück, kühl und distanziert.
    Sie ging auf ihn zu, ohne sich um den Fußboden zu kümmern, der sich knarzend unter ihren Schritten bog.
    » O nein, das lässt du schön bleiben«, zischte sie. » Du wirst mich nicht von dem einzigen Anhaltspunkt abschneiden, den ich für das habe, was in dir vorgeht. Gestern hast du mich umgebracht und in ein Dasein zurückgeholt, in dem alles anders ist, vor allem ich selbst. Aber fast genauso viel Angst macht mir, nicht zu wissen, ob das alles für dich mehr ist als ein großes, langweiliges Ärgernis. Also gib mir irgendwas. Worte, einen unbedachten Gesichtsausdruck, eine kurze

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