Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition)
schaffen, sie braucht deine Hilfe, alter Freund.”
Da keimte Hoffnung in dem alten Lord auf, seine Augen glänzten und seine Haltung straffte sich.
“Also lässt du mich gehen? Du lässt mich nach Notrak Husch, damit ich meinem kleinen Mädchen beistehen kann?”
Sein Gegenüber stützte sich mit beiden Händen auf den Spazierstock und nickte. Sein Lächeln erstarb.
“Ich denke, jeder Mensch sollte zum Ende seines Lebens dorthin zurück kehren, wo er geboren wurde, mein Freund.”
Der alte Lord schluckte, dann nickte auch er. Die ganze Zeit stand Fez dicht an das Mauerwerk des Treppenaufgangs gepresst und verfolgte stumm diese Unterhaltung. Auch er musste bei den Worten des seltsamen fremden Mannes einen dicken Kloß in seinem Halse hinunter schlucken.
“Ich habe dich komischerweise nie nach deinem Namen gefragt, obwohl wir uns nun seit Ewigkeiten kennen.” sagte Vincent leise an den Mann im Gehrock gerichtet.
“Du kennst meinen Namen.”
Wieder nickte Vincent. Er hatte recht. Tief im Inneren wusste er den Namen, kannte ihn schon immer.
“Ja, ich kenne ihn. Artifex. Du heisst Artifex. Komm, Fez. Es liegt eine Schlacht vor uns. Unser letztes Gefecht!”
Damit wandten sich Beide, Lord und Drache, wortlos dem Türwächter zu und als dieser das Tor zu den Welten öffnete, da wurden die Beiden von dem stürmischen Sog erfasst und hineingezogen, auf ihren Weg in die Quaderwelt.
Der rote Umhang flatterte wild, als Miguel im vollen Galopp über die Ebene von Anduras preschte. Er wusste nicht, wieviel Zeit er hatte und ob das Zeitherz nach der Entleerung still stand oder sonstwas machen würde. Doch der Hauptgrund war (natürlich) , dass er so schnell wie möglich seiner Prinzessin zu Hilfe eilen wollte.
Auf halber Strecke kam dem neuen Roten Retter ein weiteres Postpferd mit dazu gehörigem Reiter entgegen. Miguel nickte freundlich, als der Bote an ihm vorbeiritt und sagte kurz: “Hallo, Norbi!”, dann war er auch schon weitergaloppiert. Die Anmerkung des Boten, dass er ihn kenne und dieses Postpferd Eigentum der Stadt sei, hörte er schon nicht mehr.
Nach einer kurzen Weile sah er dann auch schon in der Ferne den Gähnenden Turm aufragen. Anspornend trieb er dem Pferd die Fersen in die Flanken und ritt schneller und schneller und der Turm in der Ferne kam näher und näher..
Doch als er fast angekommen war hob der Turm plötzlich ab, drehte sich erst langsam in der Luft, dann immer schneller und verschwand schließlich unter lautem Getöse in einem grellen Lichtblitz.
Miguel hielt weiter darauf zu, ritt unermüdlich weiter zu dem Punkt, wo gerade eben noch der Gähnende Turm gestanden hatte. Dann gab es wieder einen Lichtblitz und der zuvor verschwundene Turm tauchte wieder auf, drehte sich um sich selbst und setzte am Boden auf, wobei er Grashalme und Erde umherfliegen ließ.
Der junge Mann sprang noch während des Ritts vom Pferd, zückte seinen Säbel und lief so schnell er konnte die restlichen Meter auf den Turm zu.
Im Inneren des Turms, im vorletzten Stockwerk, bemerkte der Anführer der grauen Ööörks als Erster, dass etwas nicht stimmte. Langsam drehte er den Kopf zum Zeitherz, das begonnen hatte Funken zu schlagen und seltsame Geräusche von sich gab. Dann quoll Rauch heraus. Ängstlich drängten sich die Ööörks in die Ecke des Turmzimmers, während Rupert die Treppe herab stieg, um das neue Ziel auszukundschaften. Sie hatten die Fehlfunktion des Zeitherzens noch nicht bemerkt. Als sie das Erdgeschoss erreicht hatten flog plötzlich die Tür des Turms mit einem lauten Knall auf und die Silhuette eines maskierten Mannes mit Hut, Umhang und Säbel erschien darin.
Le'Fuet riss die Augen auf, als er die Gestalt im Türrahmen stehen sah und rannte die Treppe wieder nach oben, dicht gefolgt vom Roten Retter. Wieder im Arbeitszimmer angekommen brüllte er den Ööörks zu: “Schnappt ihn euch!”
Doch ehe einer von ihnen angreifen konnte, glühte das Zeitherz auf und sog einen nach
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