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Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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das Rohr. Es knickte um, die Schindeln und das Dach barsten krachend und Le'Fuet verlor sprichwörtlich den Boden unter den Füßen. Noch während sein Arm mit dem Säbel nieder schwang, stürzte er schreiend durch das Loch im Dach unter sich hinab, begleitet von zerbrochenen Schindeln und Holzbalken. Er durchschlug den morschen Holzboden des Schlafzimmerbodens und landete der Länge nach auf dem Zeitherz in dem darunter liegenden Arbeitszimmer, das daraufhin nur noch mehr Funken sprühte und Blitze schlug. Ein leiser Pfeifton drang aus dem Herz heraus und wurde stetig lauter und schriller.
                  Miguel rappelte sich auf dem Dach wieder auf und blickte durch das Loch hinab.
                  “Wir müssen sofort hier weg! Es wird explodieren!” sagte er und die Prinzessin nickte. Er nahm seine Liebste bei der Hand und führte sie zum Rand des Daches, von wo sie zum Fenster hinab kletterte, während er sie am Arm festhielt. Erst als sie sicher im Inneren des Turms angelangt war, kletterte Miguel hinterher. Dann rannten sie gemeinsam die Wendeltreppe hinab ins Erdgeschoss, begleitet vom immer schriller werdenden Pfeifen des Zeitherzens.
                  Mit einem Satz sprangen beide am Fuße der Treppe zur Tür, die sich öffnete, weil der Turm wieder einmal gähnte. Es gab einen kurzen Sog, dann katapultierte der starke Wind des Gähnens beide hinaus. Keiner von ihnen sah die kleine Fledermaus, die hinter ihnen her flog und sich hektisch flatternd ebenfalls in Sicherheit brachte. In dem Moment, als Miguel und die Prinzessin dann auf dem Gras außerhalb des Turms aufschlugen, donnerte es hinter ihnen und der Gähnende Turm explodierte in einem grellen Lichtblitz, begleitet vom Pfeifen des Zeitherzens. Dann war alles ruhig.
                  Miguel schüttelte den Kopf und erhob sich, dann half er der Prinzessin auf die Füße.
                  “Ist alles in Ordnung, Liebste? Bist du verletzt?” fragte er besorgt. Doch die Prinzessin schüttelte lächelnd den Kopf.
                  “Nein, mir geht es gut, denn du hast mich gerettet! Mein Diener, mein Held, mein Miguel. Mein Liebster!” antwortete sie und beide blickten sich tief in die Augen. Da nahm Miguel ihr Gesicht in seine beiden Hände und beugte sich zu ihr herab, ohne den Blick von ihren wunderschönen Augen abzuwenden. Und er küsste sie so zärtlich und so liebevoll, wie er es noch nie zuvor getan hatte.
     
     
     
     
     
     
     
    Schamanenzauberei
     
    Knirschend und knarrend grub sich das Boot in den steinigen Boden und verharrte dort. Einige Meter erstreckte sich der steinige ungemütliche Strand ins Landesinnere des Südens von Notrak Husch, bis sich dort hohe und schroffe Felsen auftürmten. Die Gegend war karg und düster und es gab nichts außer Steine, Felsen und Geröll.
                  Die Kaiserin stieg als erstes mit der Raupe aus dem Boot heraus und blieb dann steif stehen. (Oder es stieg zuerst die Kaiserin aus dem Boot, mit einem Mensch unter ihrem Allerwertesten, wie sie das auch sehen möchten!) Mit einer Hand zeigte sie zu den hoch aufragenden Felsen in der Ferne und ihre  düstere und unkontrollierte, von der Raupe geführte Stimme sagte: „Dort hinter den Türmen aus Stein sind sie! Meine Armee und mein Weg zurück in meinen eigenen Körper! Lasst uns keine Zeit verlieren!“
                  Mit großen Schritten ging sie voran. Siegbert und Stoffel folgten ihr flatternd, während Servatius auf Grimmbolds Schulter kletterte.
                  „Sssie issst rrrecht herrrisssch, die Kaissserrrin!“ zischte der Anführer der drei Fledermäuse und legte seine Flügel wie einen Mantel um seinen Körper.             
                  „Sie ist ja auch eine Göttin, mein lieber Servatius. Unsere Herrin! Warte nur bis du sie in ihrem eigenen Körper siehst und sie... sagen wir mal, wieder bei Verstand ist! Es wird dir die Sprache verschlagen! Du wirst sie lieben!“ antwortete der Kobold und ein Glitzern ging durch seine Augen. Servatius verengte seine Augen zu kleinen Schlitzen und flüsterte mehr zu sich selbst als zu seinem Meister: „Hoffentlich werrrden wirrr am Ende nicht an ihrrr verzzzweifeln...“
                  Grimmbold hörte ihm schon nicht mehr zu, sondern folgte mit schnellen Schritten den beiden fliegenden Fledermäusen und der ungelenk staksenden Frau mit der Raupe auf der

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