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Rueckkehr nach Abbeydale

Rueckkehr nach Abbeydale

Titel: Rueckkehr nach Abbeydale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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und legte Meg die Leine an, die Cherry zusammen mit der Taschenlampe auf der Werkbank gelassen hatte.
    „Es tut mir leid, Meg, aber ich muß es nun mal tun”, flüsterte Kate, als die Hündin versuchte, sich an sie zu schmiegen, und sie treuherzig anschaute.
    Kate spürte, wie sie schwach wurde. Dann stellte sie entsetzt fest, daß ein Wagen die Straße zum Hof entlangkam. Schnell knipste sie die Taschenlampe aus und drückte Meg an sich. Wenn sie Glück hatte, fuhr der Wagen vorbei, doch das tat er nicht. Sie hörte, wie das Motorengeräusch sich veränderte und der Fahrer das Tempo verlangsamte. Offenbar war er abgebogen und kam jetzt zum Hof.
    Vielleicht war es ihr Vater, denn es war möglich, daß seine Hunde gebellt und ihn somit darauf aufmerksam gemacht hatten, daß jemand auf Jessops Hof war. Wenn er es tatsächlich war, mußte sie sich auf einige unangenehme Fragen gefaßt machen.
    Schließlich stoppte der Wagen, eine Tür wurde geöffnet und wieder zugeknallt. Meg winselte, aber Kate hielt ihr die Hand vor die Schnauze und flüsterte: „Pst.”
    Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet, und jemand leuchtete Kate mit einer Taschenlampe direkt ins Gesicht.
    Da der Schein der Taschenlampe sie blendete, hielt Kate sich instinktiv die Hand vor die Augen.
    „Kate, was, zum Teufel, machst du hier?”
    Es war Silas! Als sie ihn erkannte, wurde ihr vor Erleichterung ganz schwach.
    Nachdem er die Tür geschlossen hatte, ließ Kate die Leine fallen, stand auf und lief auf ihn zu. „Gott sei Dank bist du es …” Vermutlich war er darüber genauso erstaunt wie sie.
    „Wenn hattest du denn erwartet?”
    Silas hatte automatisch die Arme ausgebreitet, und nun hielt er sie fest. Den Kopf an seiner Schulter, schmiegte sie sich an ihn. Es ist seltsam, wie geborgen ich mich in seinen Armen fühle, überlegte sie verträumt.
    „Kate, was machst du hier?” wiederholte er, da sie nicht antwortete.
    Er war schockiert darüber, sie hier anzutreffen. Seit er das Anwesen gekauft hatte, hatte er kaum Zeit gehabt, sich darum zu kümmern. Der Hof war sehr heruntergekommen, und man mußte viel Zeit und Geld investieren, um ihn wieder auf Vordermann zu bringen. Wenn sein Vertrag in drei Monaten auslief, wollte er, Silas, sich hier niederlassen, um seine Forschungsarbeit in die Praxis umzusetzen.
    Nun, da die Quarantäne vorbei war, hatten die meisten seiner Mitarbeiter die Gelegenheit ergriffen und einige Tage Urlaub genommen. Da Kate nicht mehr bei ihm wohnte, er aber ständig an sie denken mußte und nicht in dem Haus bleiben wollte, hatte er spontan beschlossen hierherzukommen. Wenn seine Schwester und ihre Familie ihn besuchten, wollten sie sich den Hof sicher ansehen, doch im derzeitigen Zustand konnte er ihn niemandem zeigen.
    Als er das schwache Licht in der Scheune gesehen hatte, war er erschrocken. Zuerst hatte er geglaubt, ein Landstreicher hätte sich dort einquartiert. Jedenfalls hatte er nicht erwartet, Kate dort anzutreffen.
    Und nun lag sie in seinen Armen, und er atmete ihren Duft ein, was ihm schwer zu schaffen machte.
    Silas versuchte, sich zusammenzureißen. „Was ist los, Kate?” fragte er schroff.
    Sofort begann Meg zu bellen und stürzte sich auf ihn, bevor Kate sie davon abhalten konnte.
    „Was, zum Teufel …” Verblüfft betrachtete er den Hund.
    „Sie denkt, daß du mich angreifst”, erklärte Kate ernst.
    „Gehört sie euch?”
    Er löste sich von ihr und bückte sich, um Meg zu beruhigen. Dabei sprach er leise auf sie ein und streichelte sie sanft. „Hübsches Tier, aber sie ist zu dünn.” Als er die Narben berührte, runzelte er die Stirn und blickte Kate grimmig an.
    „Ich wünschte, sie würde uns gehören.” Kate seufzte. „Leider gehört sie Sean Benson.”
    „Sean Benson! Das ist also der Hund, der von seiner Farm verschwunden ist. Ich habe im Dorf davon gehört, als ich einkaufen war. Was, zum Teufel, machst du mit ihr?”
    „Cherry hat sie entführt”, erwiderte sie. „Sie war neulich mit Dad bei Sean Benson und hat gesehen, wie schlecht er Meg behandelt hat. Als die beiden zurückkamen, wußte ich sofort, daß etwas nicht stimmt. Cherry ist nicht hier aufgewachsen und weiß deshalb nicht, daß hier ein sehr strenger Verhaltenskodex herrscht. Ich fürchte, mein Vater ist stark in ihrer Wertschätzung gesunken. Als er sich geweigert hat, etwas zu unternehmen, hat Cherry beschlossen, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen. Stell dir vor, sie hat sich abends einfach

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