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Rueckkehr nach Abbeydale

Rueckkehr nach Abbeydale

Titel: Rueckkehr nach Abbeydale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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in diesem Moment egal. Wenn er glaubte, er würde ihr helfen, indem er Meg einfach aussetzte, war er auf dem Holzweg. Lieber würde sie Sean Benson gegenübertreten, als das arme Tier im Dunkeln auszusetzen.
    Sie war aber nicht nur wütend, sondern auch enttäuscht, denn ein solches Verhalten hatte sie von Silas nicht erwartet. Ich bin Cherry also doch ähnlich, überlegte sie ironisch, obwohl ich eigentlich alt genug sein müßte, um meine Mitmenschen zu durchschauen.
    „Was glaubst du denn, was ich vorhabe?” erkundigte Silas sich ungerührt.
    Er hatte sich gebückt, um Meg mit Matsch einzureiben. Nun schaute er zu Kate auf. Der Regen lief ihm übers Gesicht, und seine nassen Wimpern wirkten noch dunkler als sonst.
    Kate konnte kaum der Versuchung widerstehen, die Hand auszustrecken und seine Wimpern zu berühren.
    Du meine Güte, was ist bloß mit mir los? fragte sie sich entnervt. Wir stehen hier im strömenden Regen, ich habe eine Stinkwut auf Silas, und trotzdem schmelze ich vor Sehnsucht nach ihm förmlich dahin.
    „Du willst sie aussetzen”, entgegnete sie betont kühl.
    „Falsch.” Silas lächelte schwach. „Na komm”, fuhr er liebevoll an Meg gewandt fort. „Das müßte eigentlich klappen. Und wag es ja nicht, dich neben mir zu schütteln.”
    „So”, meinte er, sobald sie alle wieder im Range Rover saßen. „Wir beide waren unterwegs, um im Pub etwas zu trinken. Dieser Hund …” Er drehte sich lächelnd zu Meg um. „… hat sich uns praktisch vor die Räder geworfen. Für mich sieht es so aus, als hätte er keinen Besitzer. Am besten bringen wir ihn zum nächsten Tierheim, und das ist in Halston, soweit ich weiß.”
    „Aber das ist fast zwanzig Meilen entfernt”, flüsterte Kate.
    „Stimmt. Ich werde der verantwortlichen Person sagen, daß ich bereit bin, den Hund zu behalten, wenn er nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist abgeholt wird.”
    Verblüfft schaute sie ihn an. „Und wo willst du sie angeblich gefunden haben?”
    „Oh, irgendwo zwischen Abbeydale und Halston. Ich bezweifle, daß Benson überhaupt mit dem Gedanken spielt, sich ans Tierheim zu wenden, und du?”
    Kate war gerührt. „Aber später, wenn du sie abholst … Du behältst sie doch, oder? Du hast es nicht nur so dahingesagt, daß …”
    „Natürlich werde ich sie behalten.” Zum erstenmal klang Silas angespannt. „Und wenn Benson irgendwelche Ansprüche auf sie erhebt, sagte ich ihm einfach, daß ich sie gefunden und ins Tierheim gebracht habe. Dabei fällt mir ein … Wenn wir sie dort abgeliefert haben, fahre ich am besten noch einmal zum Hof zurück, um die Beweisstücke zu entfernen.”
    „Ich komme mit.” Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, biß sie sich auf die Lippe. Wahrscheinlich hatte er vorgehabt, sie auf dem Weg nach Halston bei ihren Eltern abzusetzen, und nun drängte sie sich ihm auf.
    Kurz darauf erreichten sie das Tierheim. Die junge Frau, die gerade Dienst hatte, untersuchte Meg eingehend und versprach Silas, sich mit ihm in Verbindung zu setzen, falls der Besitzer sich meldete.
    „Sie ist ein hübsches kleines Ding, aber das sind sie alle. Es scheint so, als würde sie auf einen Hof gehören. Wir bekommen wenig Hofhunde, aber ich sage Ihnen Bescheid, wenn sich jemand meldet, und wenn nicht …”
    „Wenn nicht, nehme ich sie bei mir auf”, erklärte Silas entschlossen. „Hier ist meine Karte.”
    Die junge Frau betrachtete die Karte mit großen Augen. Als Kate auch einen Blick darauf warf, wußte sie, warum. Aus den Buchstaben hinter seinem Namen ging hervor, daß er mehrere akademische Grade besaß.
    „Und nun fahren wir zurück zur Scheune”, verkündete er, nachdem sie das Tierheim verlassen hatten.
    Obwohl es im Wagen sehr warm war, war Kate durchgefroren, als sie dort ankamen.
    Zurück in der Scheune, überließ Kate es Silas, alle Spuren zu entfernen. Sie war völlig erschöpft und stand hilflos daneben.
    Als er fertig war, blickte er zu ihr auf. „Keine Angst, Kate. Ich glaube nicht, daß man Hundediebe noch hängt.”
    Obwohl ihr klar war, daß er nur einen Witz gemacht hatte, brach sie in Tränen aus.
    „Kate! Bitte nicht … Es tut mir leid.”
    Sein bedauernder Unterton half ihr allerdings nicht, die Selbstbeherrschung wiederzuerlangen. Statt dessen erinnerte er sie an die seltenen Momente, in denen Silas sie in die Arme genommen und getröstet hatte.
    Das tat er jetzt auch. Er fluchte leise und ließ sie schließlich wieder los.
    „Wir sind beide klitschnaß.

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