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Rueckkehr nach Glenmara

Titel: Rueckkehr nach Glenmara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Barbieri Sonja Hauser
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Hoffnungen. Sie wird nicht bleiben. Warum auch? Hier gibt’s nichts Interessantes, keine Klubs, keine schicken Boutiquen, keine Gourmetrestaurants, keine Internetcafés. Sie wird wieder verschwinden, wie alle andern vor ihr.«
    »Nein, nein, nein«, äffte Bernie Aileen nach. »Lass uns
nur dieses eine Mal aus vollem Herzen ja sagen. Dies ist die Ja-Woche. Wart’s ab, was sich ergibt.«
    »Zu Rourke hab ich ja gesagt, und was daraus geworden ist, weißt du.« Aileen schnaubte verächtlich und fügte hinzu: »Siehst du, sie verschwindet wieder.«
    Die junge Frau blickte in die Richtung zurück, aus der sie gekommen war. Hatte sie es sich anders überlegt? Verständlich.
    Da wandte sie sich erneut ihnen zu, und Bernie rief aus: »Sie bleibt, klar tut sie das. Wo soll sie auch sonst hin um diese Uhrzeit?«
    »Nur weil sie keine andere Wahl hat.«
    Bernie nickte zufrieden. »Da kommt sie. Vergraul sie nicht.«

BILD VIER
    Die junge Amerikanerin
    E ntlang der Hauptstraße – falls man sie so nennen konnte – rossen Zelte wie weißkappige Pilze aus dem Boden. Natürlich gab es ein Pub und niedrige Häuser, bevor die mit Felsbrocken und Heidekraut übersäten Felder begannen, die sich bis zum Meer hinunter erstreckten, und ein einzelnes Cottage hier und da. Anlässlich des Festes hatte einzelnes Cottage hier hier und da.Anlässlich des Festes hatte man einige der Gebäude frisch gestrichen, so dass noch eine Ahnung von Kalkgeruch in der Luft hing, und die abblätternden und ausgeblichenen Stellen an den Türen mit rotem, blauem oder grünem Lack überpinselt. Aus der Ferne, von einem sanften Hügel, leuchtete die Pfarreikirche, deren Turm sich so weiß gen Himmel erhob, dass es blendete.
    Der Wind blies vom Meer herein, drückte Grashalme platt und rüttelte am Segeltuch der Zelte. Als eine Plane wegflog und wie ein riesiger weißer Vogel die schmale Straße entlangflatterte, hastete ihr ein Mann fluchend hinterher.
    »Schaut! Die heilige Hostie!«, riefen zwei wankende Männer mit schief sitzenden Kappen aus und fielen auf die Knie – ob aus religiöser Verzückung, aufgrund des konsumierten Guinness oder einfach aus Freude, war nicht so genau
zu erkennen. »Gelobt sei Gott. So hol doch jemand den Pfarrer.«
    Die Zeltplane flatterte unterdessen munter weiter, warf ein Fahrrad um und knickte eine Antenne. Die Jugendlichen, die in einer Rauchwolke vor dem Pub standen, bejubelten das Spektakel, das den langen Abend ein wenig kurzweiliger gestaltete. Bald schon würde die Nacht hereinbrechen, und in der Dunkelheit wären nur noch die glühenden Enden ihrer gemopsten Zigaretten zu sehen. Dann würden sie in die Felder verschwinden, zu ihrem Ale-Versteck, wo sich bis zur Besinnungslosigkeit betrinken konnte, wer wollte. Es gab wenig zu tun und zu arbeiten in Glenmara, egal, wie oft man zu den Heiligen betete. Scheißheilige , zischte ein Teenager, zu jung, um es besser zu wissen, und zu aggressiv, um sich wirklich Gedanken über das Thema zu machen. Die jungen Leute mit den noch kindlich weichen Gesichtern schminkten sich mit dunklem Make-up Ecken und Kanten und brachten mit ihrer Kleidung ihre Vorliebe für das Düstere zum Ausdruck. Ihre Unschuld würde ihnen erst fehlen, wenn sie dahin war.
     
    Die vor Kälte zitternde Kate konnte nicht umhin zu lächeln, weil sie in den Teenagern eine frühere Version von sich selbst entdeckte (obwohl sie nie ganz so extrem gewesen war), und erfreute sich an den Bemühungen des Mannes um die Plane und an der Schönheit der Landschaft. Sie fragte sich, ob ihre Vorfahren einst an einer Stelle wie dieser weiter im Norden, in Donegal, gestanden und auf ihre verlassenen Katen hinuntergeblickt hatten. In der Familie ihrer Mutter existierten nur wenige Schilderungen aus dieser frühen Zeit, weil alle damit beschäftigt gewesen waren, amerikanisch zu
werden und die Vergangenheit zu vergessen. Ihre Geschichte begann für sie erst mit der Arbeit in den Kohlenrevieren von Pennsylvania, von wo aus sie mit dem Zug nach Westen, nach Montana, fuhren, um mit der Spitzhacke Kupfer in den Minen von Butte abzubauen, die von einem Iren namens Daley geleitet wurden, einem von ihnen, einem, der fair war – glaubten sie zumindest. Die Iren kamen in Wellen, so dass die Straßen und Hügel bald schon vom Gälischen widerhallten, in den Bars Flöten, Dudelsack und Fiedeln erklangen und das Ale in Strömen floss. Im Lauf der Jahre verschliff sich ihr Akzent zu einer bloßen Ahnung. Tag für Tag fuhren sie in

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