Rückkehr von den Sternen
schaltete das Radio ein. Bei einer so kleinen Entfernung konnten wir uns ausgezeichnet verständigen.
âºBist du das?â¹ meldete er sich.
âºJa. Ich binâsâ¹, sagte ich. Eine Szene wie aus einer miesen Komödie, eigentlich unmöglich. Aber so war es. Wir standen beide auf. âºWie fühlst du dich?â¹ fragte ich.
âºAusgezeichnet. Und du?â¹
Das machte mich etwas stutzig, doch sagte ich:
âºDanke, sehr wohl. Und daheim sind auch alle gesund.â¹
Idiotisch war das, aber ich dachte, er täte es absichtlich â um zu zeigen, daà er sich im Zaum hielt, verstehst du?«
»Ja.«
»Als er schon ganz nahe bei mir stand, sah ich im Schein meiner am Arm montierten Lampe seine Umrisse, als eine Art von dichterer Finsternis. Ich tastete seinen Raumanzug ab â er war heil.
âºHast du Sauerstoff?â¹ fragte ich. Das war ja das Wichtigste.
âºAch, das ist unwichtig.â¹
Ich überlegte, was man nun tun sollte. Mit seiner Rakete starten? Wohl kaum, es war zu riskant. Um die Wahrheit zu sagen, war ich nicht einmal sehr erfreut. Ich hatte Angst â oder war vielmehr unsicher â, es läÃt sich schwer erklären. Die Situation war irreal, ich spürte etwas Eigenartiges darin, ohne zu wissen, was es war, und ohne mir darüber ganz im klaren zu sein. Nur daà ich eben durch dieses wundersame Wiederfinden nicht erfreut war. Ich überlegte, wie man die Rakete retten könnte. Aber das, dachte ich, ist nicht das Wichtigste. Erst muÃte ich erfahren, wie es um ihn stand. Inzwischen standen wir so da, in dieser schwarzen Nacht ohne Sterne.
âºWas hast du die ganze Zeit hier gemacht?â¹ erkundigte ich mich. Ich wollte es wissen, denn es war auch wichtig. Wenn er irgend etwas zu tun versucht hatte, und sei es nur, Mineralstücke abzuschlagen, so wäre das ein gutes Zeichen.
»Verschiedene Dingeâ¹, sagte er. âºUnd du, Tom?â¹
âºWieso Tom?â¹ fragte ich. Mich überlief es kalt, denn Arder lebte schon seit einem Jahr nicht mehr, und er wuÃte es doch auch genau. âºDu bist doch Tom, nicht? Ich erkenne deine Stimme.â¹ Ich sagte nichts, und er berührte mit seinem Handschuh meinen Raumanzug, der schepperte, und sagte dann: âºEine verrückte Welt, nicht? Nichts zu sehen, und es gibt hier auch nichts Besonderes. Ich hatte es mir ganz anders vorgestellt. Und du?â¹
Ich dachte, mit Arder wäre ihm wohl ein Irrtum unterlaufen, schlieÃlich war so etwas schon ⦠mehreren passiert.
âºJaâ¹, sagte ich. »Uninteressante Gegend hier. Wollen wir losziehen, Thomas, wie?â¹
âºLosziehen?â¹ staunte er. âºJa, wie denn ⦠Tom?â¹
Ich achtete schon nicht mehr auf diesen Tom.
âºWillst du denn hier bleiben?â¹ fragte ich.
Er hält mich zum Narren, dachte ich, nun aber Schluà mit diesen Blödeleien.
âºNeinâ¹, sagte ich. âºWir müssen zurück. Wo ist deine Pistole ?â¹
âºDie habe ich verloren, als ich gestorben bin.â¹
âºWas?!â¹
âºAber ich nahm es mir nicht zu Herzenâ¹, sagte er. âºEin Toter braucht keine Pistole.â¹
âºNa, naâ¹, meinte ich. âºKomm, ich lege dir den Gurt um, und dann fahren wir.â¹
âºBist du denn verrückt, Tom? Wohin?â¹
âºZum »Prometheus«.â¹
âºDer ist doch nicht hier â¦â¹
âºEr ist da ein biÃchen weiter. Nun komm schon und laà mich dir den Gurt umlegen.â¹
âºWarte.â¹
Er schob mich weg.
âºDu redest ja so komisch. Du bist nicht Tom!â¹
âºSicher nicht. Ich bin Hal.â¹
âºAlso bist du auch gestorben? Wann?â¹
Jetzt wuÃte ich schon ungefähr, wie und was, fing also an, mich ihm anzupassen.
âºNaâ¹, meinte ich, âºschon vor einigen Tagen. Komm, laà mich dir den Gurt umlegen.â¹
Er aber wollte es nicht zulassen. Und wir fingen an, uns zu zanken, am Anfang wie im Scherz, später schon mehr im Ernst, ich versuchte ihn zu fassen, konnte es aber nicht wegen des Raumanzugs. Was tun? Ich konnte ihn keinen Augenblick allein lassen; denn ein zweites Mal würde ich ihn nicht mehr finden. Ein Wunder geschieht nicht zweimal. Und er wollte dableiben als Toter. Und so â während unseres Wortwechsels â als mir schon schien, daà ich ihn überzeugt hätte und er mir zustimmte â lieà ich ihn meine RückstoÃpistole halten ⦠Er brachte sein
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