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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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›Bewahren von Geheimnissen‹« murmelte Jamie.
    »Wie macht er sich so? In seiner Arbeit, meine ich.«
    »Gut. So gut wie immer.«
    »Warum ist er diesmal nicht mitgefahren? Er hätte doch eigentlich hierher zurückkommen müssen, oder?«
    Jamie holte Luft. »Er wollte nicht mit Stacy zusammen sein. Er hat Angst, sie könnte irgendwas anstellen oder so.«
    »Hm.« Vijay zog die Augenbrauen zusammen. »Interessant.«
    »Und?«
    Vijay schien ganz in Gedanken zu sein.
    »Was soll ich seinetwegen unternehmen?«, fragte Jamie.
    Ihre dunklen Augen richteten sich wieder auf Jamie. »Da kannst du nicht viel tun, Er ist nicht übergeschnappt. Und ich bezweifle, dass er gefährlich ist, außer …« Sie verstummte.
    »Außer?«, hakte Jamie nach.
    Vijay biss sich sekundenlang auf die Lippe, dann antwortete sie: »Außer er hat diese Unfälle selbst verursacht und projiziert die Schuld nun auf Stacy.«
    Jamie war wie betäubt.
    »Ich glaube nicht, dass es so ist«, fügte Vijay rasch hinzu. »Es war nur so ein Gedanke.«
    »Toller Gedanke.«
    »Was meinst du zu all dem? Bist du überzeugt, dass diese Unfälle wirklich zufällig passiert sind?«
    »War ich, aber jetzt … ich weil? es einfach nicht.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich werde auch langsam paranoid«, sagte Jamie.
    »Nicht ungewöhnlich unter diesen Umständen. Jeder verdächtigt jeden.«
    »Was soll ich tun?«, fragte Jamie erneut.
    Vijay hob die nackten Schultern. »Du kannst nicht viel tun, Jamie. Behalte ihn im Auge. Hör ihm verständnisvoll zu. Muntere ihn auf. Ich werde einen Grund finden, zu euch zu kommen und mit ihm zu reden.«
    »Okay. Gut.«
    »Tut mir Leid, mehr hab ich dir im Moment nicht zu bieten, Kamerad.«
    »Es ist schon eine Erleichterung, einfach nur mit dir darüber sprechen zu können.«
    Sie lächelte erneut, aber jetzt lag eine Spur Traurigkeit darin. »Ja, es ist schön, mit dir zu sprechen, das finde ich auch.«
    Er wollte ihr sagen, dass er sie vermisste, wollte ihr sagen, dass er ihre Wärme, ihren Trost brauchte, dass ihm ein Leben ohne sie öde und leer erschien. Aber es gelang ihm nicht, die Worte zu formen. Stattdessen sagte er einfach nur: »Danke, Vijay.«
    Sie schien ebenfalls nicht die richtigen Worte zu finden. Eine ganze Weile sahen sie sich gegenseitig über ihre Bildschirme an.
    Endlich sagte Vijay: »Nacht, Jamie.«
    »Gute Nacht.«
    Ihre Bild erlosch. Der Bildschirm wurde dunkel. Jamie zog seine Unterwäsche aus und streckte sich auf seiner Liege aus. Er grinste in die Schatten der abgedunkelten Kuppel hinauf.
    Sie kommt her! Sie wird schon eine Ausrede dafür finden. Ich sollte Mitsuo dankbar sein.
    Sein letzter Gedanke, bevor er einschlief, galt ihren nackten Schultern. Hatte sie überhaupt etwas angehabt, als sie miteinander gesprochen hatten? War sie vielleicht ganz nackt gewesen?
    Fuchidas Laune schien sich zu bessern, als Trudy sich zu ihm gesellte. Die beiden Biologen fingen sofort an, miteinander zu schwatzen, als sie durch den Zugangstunnel kam. Am nächsten Morgen fuhren sie an den Buckyball-Seilen zum Boden des Canyons hinunter, um gemeinsam an den Flechten zu arbeiten.
    Auch Tomas war augenscheinlich besserer Dinge. Er und Trudy teilten ganz offen das Bett, ohne dass jemand dumme Fragen stellte. Jamie musste zugeben, dass Trudy alles freundlicher aussehen ließ. Wenn sie nur nicht jeden Morgen vor Tagesanbruch ihre unablässigen Joggingrunden in der Kuppel gedreht hätte.
    Die einzigen negativen Töne kamen von Dex. Er rief Jamie jeden Tag an, um über den Fortschritt der Vorbereitungen für die nächste Expedition zu berichten.
    »Der liebe alte Dad hat seine ärztlichen Untersuchungen überstanden«, sagte Dex traurig. »Sein Blutdruck war vollkommen normal. Gott weiß, welchen Medikamenten-Cocktail er vorher eingenommen hat.«
    Am nächsten Tag berichtete Dex: »Mein alter Herr hat mir 'ne Nachricht geschickt. Es ging um unseren Versuch, das IUK dazu zu bewegen, Anspruch auf unser Territorium auf dem Mars zu erheben. Er hat so gelassen und kühl wie ein Gletscher hinter seinem verdammten großen Schreibtisch gehockt und mir erklärt, wenn ich so 'ne Nummer noch mal abzöge, würde er mich enterben.«
    »Oh nein«, stöhnte Jamie.
    Dex' Grinsen war wild. »Als ob ich sein verdammtes Geld brauchte. Ich kann mir meinen Lehrstuhl an den Unis nach Belieben aussuchen, wenn ich nach Hause komme.«
    Jamie warnte ihn sanft: »Das Gehalt eines Professors ist nicht ganz dasselbe wie die Art Geld, die du gewohnt bist,

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