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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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und gingen davon. Dex stand ebenfalls auf, blieb jedoch stehen, während die anderen beiden sich entfernten.
    »Was ist los, Dex?«, fragte Jamie.
    »Wir machen Schluss hier?«
    Jamie nickte. »Sobald wir mit der Schadensermittlung fertig sind, machen wir uns auf den Rückweg zur Kuppel Eins und starten zur Erde.«
    »Wir fliegen nach Hause, mit eingeklemmtem Schwanz.«
    »Uns bleibt kaum was anderes übrig«, sagte Jamie. »Kein Hauptstromgenerator in Kuppel Eins; kein Garten hier. Zwei Leute schlimm verletzt, eine davon eine Wahnsinnige. Diese Expedition ist gescheitert.«
    Dex schaute genauso grimmig drein wie Connors vorhin. Oder noch grimmiger.
    »Das Problem ist«, sagte er langsam, »wenn wir abfliegen, vermasseln wir damit den Navajos ihren Anspruch auf dieses Gebiet.«
    Ein Blitz der Angst zuckte durch Jamies Nerven. »Was soll das heißen?«
    Sehr sanft, wie ein Arzt, der dem Hinterbliebenen die Nachricht vom Tod des geliebten Menschen beibringt, sagte Dex: »Man muss sich auf dem betreffenden Grund und Boden befinden, um einen gesetzmäßigen Anspruch auf die Nutzungsrechte aufrechtzuerhalten. Sobald wir abfliegen, kann jedermann Anspruch auf dieses Gebiet erheben.«
    Jamie wurde es flau im Magen. »Aber wir müssen abfliegen. Ein Unfall …«
    »Spielt keine Rolle«, sagte Dex. »Ich hab das Gesetz, die Verträge und alle internationalen Vereinbarungen studiert. Wenn du dieses Gebiet verlässt, geht dein Rechtsanspruch den Bach runter.«
    Jamie sank auf den nächsten Stuhl.
    »Tut mir Leid«, sagte Dex leise.
    »Aber deinem Vater nicht«, murmelte Jamie.
    »Nein, verdammt. Der wird hocherfreut sein.«
    Trudy Halls Hände, Arme, Gesicht, ihr ganzer Oberkörper war von einem antiseptischen Sprühverband bedeckt. Ihre Augen waren bedeckt, ein Atemschlauch führte in ihre Nasenlöcher. Wo ihr Mund sein sollte, war ein schmaler Schlitz. Die Überreste ihrer Haare sahen aus wie die versengten Stoppelfedern eines schlimm verbrannten Hühnchens.
    Die medizinischen Monitoren an einer Seite des engen kleinen Krankenreviers summten jedoch alle friedlich vor sich hin. Blutdruck, Herzschlag und die meisten anderen Indikatoren waren stabil. Ihr Atem ging rauh, aber das war nicht anders zu erwarten, nachdem sie die vom Feuer erhitzte Luft eingeatmet hatte.
    »Hat sie überhaupt schon das Bewusstsein wiedererlangt?«, fragte Jamie im Flüsterton.
    Vijay stand auf der anderen Seite des Bettes und hängte einen neuen Beutel Salzlösung an den Tropf.
    »Nur kurz«, antwortete sie. Ihre Stimme war etwas lauter als seine. »Ich habe ihr starke Beruhigungsmittel gegeben, weißt du. Sonst hätte sie große Schmerzen.«
    »Ich muss mit ihr reden«, sagte er.
    »Da wirst du dich noch eine Weile gedulden müssen, Kamerad.«
    »Und Tomas?«
    »Der ist in viel besserer Verfassung«, sagte Vijay und gestattete sich ein winziges Lächeln. »Mit dem kannst du so viel reden, wie du willst.«
    Rodriguez lag in seiner Kabine auf dem Bauch, den Kopf und die Schultern auf einen kleinen Berg von Kissen gestützt. Jamie erkannte sie: Es waren Matratzen aus einem der Rover, fest aufgerollt und mit Klebeband umwickelt.
    »Ich konnte einfach die Augen nicht offen halten«, erklärte er Jamie, und aus seiner Miene sprachen Schuldgefühl und Verwirrung. »Ist mir noch nie passiert. Ich konnte einfach die Augen nicht offen halten.«
    »Trudy hat dir Schlaftabletten in den Kaffee getan«, sagte Jamie. Er hatte sich den Schreibtischstuhl in der Kabine zum Rand der Liege gezogen. »Vijay hat mir erzählt, dass sie Tabletten bekommen hat …«
    »Ich hab nie gesehen, dass sie welche genommen hat«, stieß Rodriguez hervor.
    Jamie zuckte die Achseln. »Anscheinend hat sie die Pillen gesammelt, um sie dir zu geben.«
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie so was tun würde.«
    »Sie ist psychisch krank«, sagte Jamie. »Gar keine Frage.«
    »Ja, vermutlich.«
    »Der Rauchalarm hat dich aufgeweckt?«
    Rodriguez nickte und zuckte zusammen. Sein Rücken muss ihm höllisch wehtun, dachte Jamie.
    »Ja. Weißt du, ich hab mich gefühlt, als wär ich betäubt worden. Konnte mich zuerst gar nicht schnell bewegen, alles kam mir ganz langsam vor, als wär ich völlig benebelt.«
    »Trudy war nicht im Kommunikationszentrum?«
    »Nein. Ich hab den Rauch aus der Gewächshausluke kommen sehen. Nirgends eine Spur von ihr, deshalb bin ich rein, um nachzuschauen, ob sie im Gewächshaus gefangen war. Und da war sie.«
    Da war sie, dachte Jamie. Ein armer,

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