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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Narren!

NACHT: SOL 6/7
     
    »Eigentlich«, sagte Trudy Hall, »ist wissenschaftliche Arbeit meistens todlangweilig.«
    Sie saßen alle vier auf den unteren Liegen in der mittleren Sektion des Moduls um den schmalen Klapptisch, mit den Überresten ihres Abendessens in den Plastikschalen vor sich. Die beiden Frauen saßen auf einer Seite des Tisches, Trumball und Jamie auf der anderen.
    »Fast jede Arbeit ist langweilig«, sagte Trumball und griff nach seinem Glas Wasser. »Als Junge hab ich bei meinem alten Herrn im Büro gearbeitet. Langweiliger geht's nicht!«
    »Das sagt man ja auch über die Fliegerei bei der Luftwaffe«, setzte Stacy Deschurowa mit unbewegter Miene hinzu. »Endlose Stunden der Langeweile, und zwischendurch mal Momente puren Entsetzens.«
    Sie lachten alle.
    »Ich weiß, dass wir viel schneller sein könnten, wenn wir die Baken nicht aufstellen müssten«, sagte Jamie, »aber es ist wichtig, dass sie …«
    »Ach, nun sei doch nicht so ernst!« Hall wirkte überrascht. »Ich habe mich nicht beklagt, sondern nur ein philosophisches Argument vorgebracht.«
    »Die Engländer sind ja immer sehr tiefschürfend«, sagte Trumball und grinste sie über den Tisch hinweg an. »Die haben's wirklich total mit Philosophie und so.«
    »Kann mal wohl sagen«, stimmte Hall zu.
    Jamie zeigte den beiden ein Lächeln.
    »Wir sind gut vorangekommen«, meinte Deschurowa. »Morgen bei Sonnenuntergang werden wir in Schlagweite des Canyonrands sein.«
    »Wir könnten bis zum Rand kommen, wenn wir die Abstände zwischen den Baken ein bisschen vergrößern würden«, schlug Trumball vor. »Sagen wir, fünfzig Klicks statt dreißig.«
    Jamie merkte, wie sich seine Augenbrauen ein wenig zusammenzogen. »Dreißig Klicks heißt, dass wir ungefähr einmal pro Stunde anhalten.«
    Trumball drehte sich auf der Liege zu Jamie um. Sein Grinsen war wissend und selbstsicher. »Ja, aber wenn wir den Abstand auf anderthalb Stunden ausdehnen, könnten wir morgen sechs bis sieben Stopps einsparen. Ich hab's im Computer durchgerechnet. Wir kämen viel, viel schneller voran.«
    Halls Miene wurde nachdenklich. »Was für Auswirkungen hätte das auf den Datenstrom?«
    Trumball zuckte die Achseln. »Keine großen. Wir haben die dreißig Klicks ziemlich willkürlich gewählt, stimmt's? Ein Stopp pro Stunde, und die Höchstgeschwindigkeit des Rovers ist nicht viel höher als dreißig Stundenkilometer.«
    »Und wenn wir die Baken nun im Abstand von fünfzig Klicks aufstellen – kriegt ihr dann noch die Daten, die ihr haben wollt?«, fragte Hall.
    Jamie musterte ihr Gesicht jenseits des schmalen Tisches. Ihre graublauen Augen waren auf Trumball gerichtet. Ihr Kinn war ein bisschen spitz und ihre Gesichtsknochen waren fast wie die eines Models geformt. Auf der Erde war sie Läuferin gewesen; selbst auf dem langen Flug zum Mars war sie in ihrer Freizeit stundenlang durch den Außenkorridor des Raumschiffs gejoggt.
    Trumball wedelte mit der Hand. »Klar. Dreißig Klicks, fünfzig Klicks, wo ist da der Unterschied?« Er sah Hall an, warf Jamie jedoch einen raschen Seitenblick zu.
    Jamie holte Luft, um einen Moment Zeit zum Nachdenken zu haben, dann sagte er: »Vielleicht hast du Recht, Dex. Wenn wir den Abstand zwischen den Baken ein bisschen vergrößern, kann das nicht allzu viel schaden.« Trumball machte einen Moment lang große Augen.
    Rasch fügte er hinzu: »Und wir wären schneller beim Canyon.«
    Jamie nickte. »Warum nicht? Guter Vorschlag.« Trumballs Grinsen wirkte eher triumphierend als dankbar.
    Während die anderen der Reihe nach in den Waschraum gingen und ihre Schlafoveralls anzogen, ging Jamie nach vorn ins Cockpit und setzte sich mit der Basiskuppel in Verbindung.
    Tomas Rodriguez' massiges Gesicht mit den dunklen Augen füllte den Bildschirm am Armaturenbrett. Während Jamie seinen Abendbericht herunterspulte, den Rodriguez nach Tarawa weiterleiten würde, dachte ein Teil von ihm über die Hautfarben der Expeditionsmitglieder nach. Es hatte keinen bewussten Versuch gegeben, eine rassische, nationale oder auch nur geschlechtliche Ausgewogenheit herzustellen, aber die Farbpalette reichte dennoch von Trudy Halls Elfenbein über Rodriguez' Olivbraun bis zu Vijay Shektars annäherndem Ebenholzschwarz. Ich schätze, ich liege irgendwo zwischen Tomas und Vijay, dachte er.
    Jamie hatte die Exkursionsteams so zusammengestellt, dass immer zwei Frauen in jedem Team waren. Er wusste, dass er übermäßig vorsichtig, ja sogar prüde war,

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