Ruegen, Hiddensee, Stralsund
anzurücken, empfiehlt sich jedoch keinesfalls. Der Jasmund ist Naturpark, und dessen Bestimmungen verbieten, etwas abzupflücken, geschweige denn auszugraben.
Die raue Insellandschaft hat die Rüganer geprägt. Die Insulaner geben sich meist bedächtig, sie sind eher zurückhaltend und schweigsam. Neuen Trends stehen sie zunächst verhalten gegenüber, seien es stylische Hotels oder neue Richtungen in der Gastronomie. Rasche Entscheidungen und vorschnelle Worte liegen ihnen nicht, alles gehen sie mit einer gewissen Gelassenheit an. Manche Binnenländer halten die Rüganer für widerborstig und phlegmatisch, und das wiederum führt dann zu noch gröÃer Zurückhaltung. Haben Sie jedoch das Vertrauen der Rüganer gewonnen, erweisen sie sich als gute und zuverlässige Freunde. Gute Gastgeber sind sie allemal, stets am Ãberlegen, was man für die Gäste noch tun kann. So haben sie das Putbus-Festival ins Leben gerufen, das anspruchsvolle Unterhaltungsmusik bietet, und das Blues Wave Festival auf die Insel geholt. Highlight aller Events sind die Störtebeker-Festspiele. Rund 300 000 Besucher kommen Jahr für Jahr zur Bühne am GroÃen Jasmunder Bodden, um das groÃe Open-Air-Spektakel zu erleben.
Rügens Küste ist ständig in Bewegung; an der Kreideküste donnern oft gewaltige Felsen zum Strand und werden vom Meer davongetragen. Auf diese Weise hat Rügen die bizarren Wissower Klinken verloren, eines seiner Wahrzeichen. Die Experten sehen das jedoch entspannt, für sie sind das elementare Naturvorgänge. Das gilt auch für die Nachbarinsel Hiddensee: Keine Landkarte kann die exakte Inselgestalt wiedergeben, zu rasch sind die Veränderungen durch Wind und Wellen. Am Dornbusch nagen sie jedes Jahr etwa 30 cm Land ab. Der Neue Bessin wächst jährlich um 30 bis 60 cm, der Gellen wird jedes Jahr sogar um 5 m gröÃer. Diskofrei, autofrei, kein Hallen- oder Freibad: Hiddensee konnte seine Ursprünglichkeit bewahren. Steil- und Flachküsten, Strandsee, Wiesen, Dünen sowie Ginster, Sanddorn, Krüppelkiefern und Heide. Wohl fühlt sich auf Hiddensee, wer Hektik und Zeit entsagen möchte.
Das Tor zu Rügen heiÃt Stralsund
Das Tor zu Rügen heiÃt Stralsund. Deren Altstadt hat die Unesco auf ihre Welterbeliste gesetzt. Nehmen Sie den mühevollen Aufstieg über 354 Stufen im Turm der Marienkirche auf sich. Als Belohnung winkt ein phantastischer Ausblick auf die Stadt und hinüber nach Rügen und Hiddensee.
Immer mehr Gäste kommen jährlich auf Deutschlands gröÃte Insel. Die einen locken die Natureinsamkeit und die Ruhe, die anderen die Bädernoblesse und die Unterhaltung. Rügen gehört mit Hiddensee und Stralsund zu den Topadressen in der deutschen Ferienlandschaft.
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Zu vielen Sehenswürdigkeiten gelangt man durch Alleen
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Um 600
Slawische Ranen kommen nach Rügen
1168
Eroberung der Jaromarsburg auf Arkona durch die Dänen
1370
Friede von Stralsund: Ende der dänischen Vorherrschaft über die Ostsee
1648
Schweden bekommt im Westfälischen Frieden Vorpommern mit Rügen, Hiddensee und Stralsund zugesprochen
1815
Das nördliche Vorpommern mit Rügen und Hiddensee wird preuÃisch
1872
Nach einer schweren Sturmflut werden erste Teile des berühmt gewordenen Hiddenseer Goldschmucks gefunden
1936
Der erste Zug fährt über den neuen Rügendamm
1945
Die Rote Armee besetzt Rügen und Hiddensee
1952
Auflösung der Länder in der DDR; Rügen, Hiddensee und Stralsund kommen zum Bezirk Rostock
1953
âAktion Rose": Unter fadenscheinigen Gründen werden Hotelbesitzer enteignet
3. Okt.1990
Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland
1998
Die mit 394 m längste und schönste Seebrücke Rügens wird in Sellin eingeweiht
2002
Die Unesco nimmt die Altstadt von Stralsund in die Welterbeliste auf
2007
Die neue Rügenbrücke wird als zweite Strelasundquerung eingeweiht
2008
Die Bundeskanzlerin eröffnet in Stralsund das Ozeaneum, Nordeuropas gröÃtes Schaufenster ins Meer
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Bild: Bernsteinschmuck
ERNST MORITZ ARNDT
Er ist einer der berühmtesten Söhne Rügens: Ihm ist ein Museum in Garz gewidmet, und der Turm auf dem Rugard trägt seinen Namen. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, setzte sich Arndt (1769â1860) für die Bauernbefreiung ein. Er wurde in Groà Schoritz geboren, besuchte in
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