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Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33

Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33

Titel: Ruf der Sehnsucht - Historical Special Bd 33 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delacroix Claire
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diesmal auf einen sehr nachvollziehbaren Weg geleitet hat“, raunte er ihr ins Ohr und übersah geflissentlich den erstaunten Ausdruck auf ihrem Gesicht, als er die Zügel des Zelters hinten an seinem Sattel befestigte. Lächelnd schaute er auf Sophie hinunter, unaussprechlich froh darüber, dass er ihr eine Freude machen konnte.
    „Ich bringe dich dorthin, damit du die Steine sehen kannst“, versprach er fest und wurde auch nicht enttäuscht, denn als Belohnung schenkte sie ihm ihr strahlendstes Lächeln.
    Es war Anfang Juni, als sie die Küste erreichten und die Anhöhe zu den Steinen erklommen.
    Während der Reise hatten sie nicht mehr über ihre jeweiligen Sorgen gesprochen. Dennoch sah Sophie oft, wenn sie nachts neben Hugues aufwachte, wie er grüblerisch in den Himmel starrte, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, die Lippen geschürzt. Was ihm dann durch den Kopf ging, ließ sich ohne große Mühe erraten. Vermutlich fehlten ihm nun doch die Verpflichtungen des Lehens, das er eigentlich hätte erben sollen.
    Könnte er wirklich allein mit mir glücklich werden?, fragte Sophie sich jedes Mal. Ohne die Pflichten, auf die er sich zeit seines Lebens vorbereitet hatte?
    Ungeachtet dieser Bedenken und trotz Hugues’ grüblerischen Nächten war zwischen ihnen eine unbeschwerte kameradschaftliche Atmosphäre entstanden. Sophie blieb nicht verborgen, wie sie regelrecht aufblühte, sowohl unter seinen Küssen als auch unter seinen Späßen. Er hatte allerdings hartnäckig darauf bestanden, dass jedwede Beziehung zwischen ihnen erst einmal warten musste, bis sie vermählt sein würden. Das tat dem innigen Verhältnis zwischen ihnen indes keinen Abbruch, sodass Sophie sich nicht selten bei dem Wunsch ertappte, es möge doch alles so bleiben, wie es zurzeit war.
    Und genau dieser Gedanke brachte sie wieder zurück zu der Frage, ob Hugues wohl ohne den Besitz von Pontesse würde leben können.
    Die Sonne tauchte schon glutrot ins Meer, als Hugues und Sophie sich den aufrecht stehenden Steinen näherten. Sophies Herz schlug schneller, da sie bemerkte, dass die Felsbrocken genauso groß und kalt dastanden wie in ihren Träumen. Als dann die letzten Sonnenstrahlen hinter dem Horizont verschwanden, gelangten sie auf den Kamm eines niedrigen Hügels, und dort verschlug es Sophie schier den Atem beim Anblick der Nebelschleier, welche sich von der See her heranwälzten.
    So klar ihre Vision von diesem ihr unbekannten Ort auch gewesen sein mochte – dass er tatsächlich existierte, konnte sie kaum glauben. Ja, bevor der Traum sie heimzusuchen begann, hatte sie nicht einmal das Meer gesehen.
    Sie ließ sich vom Pferderücken gleiten und schloss die Augen. In den Ohren das Tosen der Brecher, die unablässig gegen die Felsenküste donnerten, kämpfte sie gegen die nur zu vertraute Beklommenheit an. Hugues, der neben ihr stand, sagte kein Wort, doch seine Gegenwart gab ihr Kraft, und sie schlug die Augen auf und schenkte ihm ein dankbares Lächeln.
    Sie wusste zwar nicht, was sie erwartete, doch sie musste sich dem Anblick stellen. Tief holte sie Luft und schritt auf den Steinkreis zu, der ihr so wohlbekannt war.
    Fast kam es ihr so vor, als würde sie tausend Schritte brauchen, um die Entfernung zu überwinden. Ein kalter Abendwind erhob sich, während Sophie schweigend weiterging. Ihr Hirn gaukelte ihr allerlei Schabernack vor, indem es die Schatten zu vertrauten Gestalten formte, ungefähr so wie damals in jener Nacht in Melusines Kate. Doch sie verdrängte diese Anwandlungen, gleichzeitig bestrebt, ihren rasenden Herzschlag zu beruhigen.
    Am Rand des Kreises hielt sie unschlüssig inne und warf einen Blick zurück zu Hugues. Er stand bei den Pferden und sah ihr aufmerksam zu, die Haare vom Wind zerzaust, während sein Umhang in der Brise flatterte. Sein Anblick bestärkte Sophie in ihrer Entschlossenheit, und somit trat sie lächelnd hinein in den Kreis aus Steinen.
    Heulend fegte der Wind über die verlassene Lichtung, und ein paar vergessene Blätter wirbelten über die menschenleere Wiese. Diesmal wartete keine Gestalt auf Sophie, kein Feuer glühte zur Linken. Enttäuscht stieß sie langsam den Atem aus, ohne indes genau sagen zu können, was sie denn eigentlich erwartet hatte.
    Sie sah die Szenerie plötzlich mit anderen Augen. Dies hier war eine einfache Lichtung, umgeben zwar von riesenhaften und aufrecht stehenden Steinen, ansonsten aber nicht weiter bemerkenswert. Und nicht im Geringsten unheimlich.
    Nach ihrem

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