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Ruf der verlorenen Seelen

Ruf der verlorenen Seelen

Titel: Ruf der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derting Kimberly
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Tochter wohlbehalten wiederzusehen.
Und entsetzt darüber, dass Sara recht gehabt hatte und
Violet wirklich in Gefahr gewesen war, und dass womöglich
jemand ums Leben gekommen war.
    Sie umarmten Violet so fest, dass es sie fast erdrückte. Sie war
so froh, ihre Eltern zu sehen.
    Chelsea und Claire waren außer sich vor Erleichterung,
beide brachen in Tränen aus, als sie sahen, dass Violet, Megan
und Jay nichts zugestoßen war.
    Keiner wusste genau, was mit Mike war. Er befand sich
immer noch im Wald.
    Doch als die Polizisten loszogen, um ihn zu suchen, kam er
schon zurück.
    Chaos brach aus.
    Violet versuchte, etwas zu erkennen, während die Polizei ihn
aufforderte, mit erhobenen Händen auf sie zuzulaufen.
    Mike hob schlaff die Hände hoch, sein Blick so leer wie der
seiner Schwester.
    Als er näher kam, nahm sie nichts an ihm wahr. Keinen seltsamen
Geruch, kein ungewöhnliches Licht oder irgendwelche
Geräusche.
    Kein Echo.
    Violet löste sich von ihren Eltern und ging näher zu Mike,
dem Handschellen angelegt wurden. Sie wollte zu ihm und erfahren,
was im Wald passiert war. Sie erforschte ihn ganz genau,
fand jedoch nichts.
    Â»Was meinen Sie?«, fragte eine vertraute Stimme neben ihr.
    Violet schüttelte den Kopf. »Er hat es nicht getan.« Sie
schaute zu Sara, und ihr fiel ein, dass sie etwas loswerden
musste. »Im Wald ist eine Leiche, und damit meine ich nicht Mikes Vater. Ich glaube, Serena Russo liegt schon seit langer
Zeit dort begraben.« Violet fühlte sich hohl im Innern.
    Sara blinzelte, und Violet sah die Fragen in ihrem Gesicht,
Fragen, die Violet jetzt beantworten konnte. Wenn sie das hier
überstanden hatten, wollte sie Sara alles erzählen. »Können Sie
mir die Stelle zeigen?«, bat Sara.
    Violet führte sie in den Wald, zurück zu dem Echo, das sie
so angezogen hatte.
    Sie konnten nicht nah heran, weil das Gebiet schon abgesperrt
wurde, und obwohl Sara bei der Polizei Einfluss hatte,
wurde sie gebeten zurückzubleiben. Aber das machte nichts,
sie waren nah genug dran.
    Mikes Vater war da, an derselben Stelle wie vorher. Er war
immer noch mit den Echos der Leben behaftet, die er genommen
hatte.
    Und Violet spürte das neue Echo, frisch und lebendig. Über
seinem leblosen Körper flogen mit Geisterflügeln Hunderte
von Schmetterlingen, überirdisch schön.
    Mit jedem Schlag ihrer feinen, hauchzarten Flügel summte
es in Violets Körper.
    Das Gewehr lag unter seinem Arm.
    Violet wusste, dass Mike seinen Vater nicht erschossen hatte. Sie hätte das Echo erspürt … und da war kein Echo gewesen. Stattdessen trug sein Vater ein doppeltes Echo.
    Sara berührte Violet am Arm, sie deutete Violets gequälte
Miene falsch. »Sie müssen nicht hinsehen«, sagte sie sanft.
    Aber Violet sah gar nicht hin. Es war das andere Echo, das sie
vor Schmerzen beben ließ.
    Â»Da liegt sie.« Violet zeigte auf die Stelle. »Er hat sie umgebracht
und dort vergraben.«
    Sara nickte und Violet wusste, dass es bald vorüber sein
würde. Der Schmerz, das Unbehagen, das verstörende Gefühl,
dass ein Toter sich nach Frieden sehnte.
    Sobald Serena Russo ordentlich beerdigt war, würde Violet
erlöst sein.
    Â»Den Hund hat er auch getötet«, sagte Sara, als sie sich zum
Gehen wandten. »Den Hund von Roger Hartman.«
    Violet versuchte zu antworten, aber die Schmerzen waren
unerträglich.
    Â»Wir konnten Hartman schließlich erreichen und er hat
uns erzählt, dass Ed Russo ihn verfolgt hat, seit er wieder in
die Gegend gezogen war. Er ist bei ihm auf der Arbeitsstelle
und zu Hause aufgetaucht und hat ihn mit Anrufen belästigt.
    Hartman hat uns einige vorgespielt, die er auf seinem Handy
gespeichert hatte.«
    Violet stützte sich auf Saras Arm; sie hatte solche Schmerzen,
dass es ihr egal war, was Sara von ihr dachte. Sara erzählte
einfach weiter, als wenn nichts wäre. »Meist rief er in betrunkenem
Zustand an. Er beschuldigte Hartman, die Gedanken
seiner Frau zu vergiften und seine Familie zu zerstören. In
der letzten Nachricht hat er sich damit gebrüstet, dass er den
Hund getötet hat. Ziemlich widerlich.«
    Aber das wusste Violet schon. Sie hatte das Echo, den gespenstischen
Regen, selbst gehört.
    Sie runzelte die Stirn, eins wollte sie noch wissen. »Woher
wussten Sie, dass ich Hilfe brauchte?«, fragte sie. »Wieso sind
Sie mitten in der Nacht hier

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