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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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richtete. Austin konnte nicht ausweichen. Sergeant Death würde sich innerhalb von Sekunden in sein Grab verwandeln.
    Doch Austin gab nicht auf. Hektisch bearbeitete er die Kontrollen, wälzte den Centurion herum und richtete ihn auf Hände und Knie auf. Ein Myomerbündel riss und ließ ihn zur Seite kippen. Wieder erschien die Mündung der Panzerkanone im Frontbereich des Sichtschirms.
    Dann zuckte er zusammen und riss die Hände vors Gesicht, um seine Augen vor der Funkenfontäne zu schützen, die plötzlich vor ihm explodierte. Ungläubig beobachtete er, wie ein diamantbesetztes Sägeblatt sich hob und erneut auf den Panzer hinabfiel. Der erste Hieb hatte den Lauf der schweren Kanone gekappt. Das diamantharte Sägeblatt drehte sich so schnell, dass es nur ein Schemen war, bis es auf die Oberseite des Panzers traf und den halben Geschützturm wegschnitt.
    »Wer ist da?«, fragte Austin und suchte nach einer Frequenz, auf der er sich bei seinem Retter bedanken konnte. Er erhielt jedoch keine Antwort und gab auf. Sein Komm war defekt. Austin hörte das dumpfe Knattern einer Autokanone, dann hob eine Explosion den Centurion vom Boden und rollte ihn mehrere Meter beiseite.
    An seiner Reaktionsfähigkeit gab es nichts auszusetzen. Er benutzte den Schwung der Detonation dazu, den Centurion auf die Knie zu heben und dann ganz aufzurichten. Sein Blick zuckte über die Konsole. Die meisten Instrumente waren tot - was er aber sah, bestätigte ihm, dass er noch genug Energie hatte, um weiterzukämpfen. Trotz der Schäden am rechten Mechbein konnte er sich bewegen. Der Palast würde nicht fallen, solange Austin Ortega seinen guten alten Sergeant Death steuerte.
    Aus seiner luftigen Position zehn Meter über dem Boden sah er einem umgebauten IndustrieMech einen zweiten Panzer erledigen. Das Sägeblatt am linken Arm, das den Panzer zerteilt hatte, hing schief herab. Einige der Diamantzähne waren abgebrochen, und aus dem Motor der Säge stieg dichter, ölig schwarzer Qualm auf. Ein zweites, an der linken Mechschulter befestigtes Sägeblatt wirbelte weiter in einem tödlichen Halbkreis. Aber den wirklichen Schaden teilte die hämmernde Autokanone im rechten Arm aus.
    Austin stampfte mit den Mechbeinen, um die leichte Infanterie auf Distanz zu halten. Die schwereren Kröten hielten erneut auf ihn zu, fanden sich aber plötzlich im Schussfeld der Autokanone des Ar-beitsMechs. Der Fahrer dieser Maschine war ein Meister seines Faches. Austin war sich ziemlich sicher, sich zu irren, doch es schien, als fände jede Einzelne der Kaliber-50-mm-Granaten ihr Ziel und erledigte einen der Angreifer.
    Einem lauten Knirschen in der rechten Mechschulter Austins folgte eine leise Detonation. Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass die Ladehemmung sich selbst behoben hatte und er die Autokanone wieder abfeuern konnte. Er humpelte hinüber und stellte sich Rücken an Rücken mit dem Umbau. Von dort schoss er auf jedes Ziel, das sich ihm bot. Als er die Autokanone reflexartig hob, um auf eine Bewegung am Rand des Sichtschirms zu feuern, blockierte die Waffe erneut.
    Diesmal atmete er auf, da die Waffe versagte. Fast hätte er auf einen zweiten MBA-Mech gefeuert, diesmal einen umgebauten BergbauMech, der KSR-Salven auf Infanterie und leicht gepanzerte Fahrzeuge abfeuerte. Die Autokanone auf der anderen Rumpfseite schwieg. Offenbar litt sie ebenso unter einer Ladehemmung wie die des Sergeant Death.
    Austin suchte erneut die Konsole ab, aber er war waffenlos. Der rückwärtige Laser war ausgebaut worden, bevor der Centurion ins Museum kam, und der Lichtwerfer auf der rechten Torsoseite hatte Aufladeprobleme. So erratisch, wie die Spannung fluktuierte, war er möglicherweise schrottreif. Und die Autokanone? Endgültig blockiert.
    Ein heftiger Schlag trieb ihn mehrere Schritte vorwärts. Er schwang den Centurion herum, so schnell er konnte, und stellte sich seinem Retter. Auf dem Sichtschirm sah er den anderen Piloten durch das Fenster der Fahrerkabine zum Funkgerät zeigen.
    Austin senkte den Kopf des Centurion , um für sein Gegenüber durch das Kanzeldach sichtbar zu werden, und schüttelte den Kopf zum Zeichen, dass seine Funkanlage ausgefallen war. Der andere Pilot forderte ihn auf, den Schleudersitz zu betätigen, aber Austin dachte nicht daran, Sergeant Death aufzugeben. Das wäre gewesen, als hätte er einen gefallenen Kameraden für den Feind zurückgelassen. Der Centurion hatte sich als ebenso tödliche Waffe erwiesen, wie er es schon

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