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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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Fassung, der zentnerweise Explosivgranaten mit Spitzen aus abgereichertem Uran in die Reihen der Kröten hätte schleudern müssen.
    Nichts. Der Lademechanismus der Kanone blockierte.
    Er grub die Fersen des Mechs in die Erde und schleuderte gewaltige Staubwolken auf, versuchte, sich vom Rücken aus herumzuwerfen und weit genug aufzurichten, um den Torsolaser gegen die Angreifer einzusetzen, bevor sie ihn erreichten. Er war nicht bereit, bei ihrem Liliputanerangriff den Gulliver zu spielen.
    Und Legat Tortorellis Leute würden sich nicht damit zufrieden geben, ihn festzubinden. Sie würden seinen Centurion zerstören. Sie würden ihn umbringen.
    Austin feuerte den Laser und ionisierte eine breite Schneise mitten durch die Staubwolke. Wieder und wieder feuerte er.
    Dann blieb plötzlich eine Salve aus, die einen Trupp Soldaten hätte auslöschen sollen.
    »Nein, verdammt! Tu mir das nicht an!«, tobte er. Die Ladeanzeige des Photec-Lasers meldete einen Kurzschluss. Er konnte die Waffe wieder klar machen, aber er hatte keine Ahnung, wie lange es dauern würde, sie auch nur teilweise wieder aufzuladen.
    Er änderte die Taktik, konzentrierte sich darauf, den BattleMech auf die Beine zu bekommen statt zu kämpfen.
    Er setzte ihn auf und hatte es fast geschafft, die Beine unter den Rumpf zu ziehen, als ein neuer Raketenschwarm in Sergeant Death einschlug. Er krachte erneut flach auf den Rücken und Austin sah nur leeren Himmel auf dem Sichtschirm über sich. Aber er weigerte sich, aufzugeben und zu sterben. Sein Vater brauchte ihn. Die Republik brauchte ihn. Elora durfte nicht gewinnen.
    Mit einem Armschwung warf der Centurion zwei Infanteristen um und wälzte sich auf die Seite. Aus dieser Position starrte er dem Tod direkt ins Angesicht. Ein Condor senkte die Kanone - und jeden Moment würde ein Orkan aus Granaten geradewegs ins Cockpit des Centurion hämmern.
    Facettenpalast, Cingulum, Mirach Präfektur IV, Republik der Sphäre
    9. Mai 3133
    Der ferne Donner explodierender Raketen weckte unliebsame Erinnerungen in Sergio Ortega. Der ganze Palast erzitterte in den Grundfesten, als die Condor -Panzer ihn anvisierten und versuchten, die Verteidigungsstellungen zu durchbrechen, die Master Sergeant Borodin aufgebaut hatte. Sergio wusste leider nur zu gut, dass selbst die beste, ausgeklügeltste Verteidigung unter einem ausreichend heftigen Beschuss irgendwann zusammenbrach.
    Er hatte geglaubt, seine Kriegerzeiten wären endlich vorüber.
    Aus grauer Vorzeit überlieferte Worte klangen durch seine Gedanken. »Tausende zu morden kleidet sich in hehre Namen, nennt sich ruhmreiche Kriegskunst und gebiert berühmte Dramen.« Und es würde Eloras Ruhm sein, den die Dramatiker verkündeten. Er war ein Narr gewesen, zu glauben, sie würde mit ihrem Angriff zögern, wenn Gesandter Parsons erst eingetroffen und den BattleMech - zu Demonstrationszwecken - Marta Kinsolvings Befehl unterstellt hatte. Er hatte nicht daran gedacht, wie groß die Ähnlichkeit zwischen seiner Informationsministerin und einer in die Enge getriebenen Ratte war.
    Der Atlas hatte den Kampf um die Macht auf Mirach nicht verhindert, sondern beschleunigt. Elora hatte die stählernen Kiefer der Falle gespürt, die sich um ihre Ambitionen schloss und hatte nur noch die Wahl gehabt, zu handeln oder zu scheitern. Dies sah Sergio jetzt glasklar und wünschte sich, er könnte ein paar der Ereignisse nachträglich beeinflussen, die sie dazu gebracht hatten, Legat Tortorelli zu umgarnen und eine Erfolgschance für ihre Machtpläne zu sehen.
    Er schloss kurz die Augen und fühlte die fernen Erschütterungen durch den Boden dringen und ihn schütteln. Sergio war allein in den riesigen Hallen, die von Erinnerungen und Kanonendonner erbebten. Borodin und die anderen, die noch loyal zu ihm und den Idealen der Republik standen, befanden sich in den Stellungen, wo sie gegen die Truppen Eloras kämpften und ohne Zweifel starben.
    Er schaute auf die Bildschirme und sah drei Panzer schnell näher kommen, zwei Condors und einen Behemoth II. Dann schreckte er, als plötzlich ein gigantischer Metallfuß sein Sichtfeld ausfüllte und sich den Panzern in den Weg stellte, zurück.
    »Der Centurion!«, schrie er. Sergios farblose Augen weiteten sich. Nur ein Mensch konnte diesen BattleMech - seine alte Maschine - so kompetent steuern. »Austin, nein! Kämpf nicht gegen sie! Du riskierst dein Leben«, brüllte er verzweifelt.
    Hektisch bearbeitete Sergio die Kommausrüstung. Er kannte die

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