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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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Frequenz, auf der der Centurion empfing, so genau wie sein Gesicht im Spiegel. Fast vier Jahre hatte er in seinem Cockpit gelebt und für die Republik gekämpft. Seit dem Tag, da er den BattleMech dem Museum übergeben hatte, hatte er nicht mehr geglaubt, diese Einstellungen je wieder zu benötigen.
    Er fand die richtige Frequenz, um Austin zu rufen, aber es war zu spät. Sergio beobachtete entsetzt, wie der Centurion stürzte und die Panzer zum Gnadenstoß in Stellung gingen. Die Autokanone des Mechs hatte eine Ladehemmung und aus der Mündung des verbliebenen Lasers sprühten Funken. Das verriet einen unter diesen Bedingungen möglicherweise tödlichen Kurzschluss.
    »Austin, melde dich. Austin!« Sergio entschied, dass weitere Versuche, den Mech zu erreichen, sinnlos waren, und suchte nach einer anderen Frequenz. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er die Trä-gerwelle hörte. Das kurze Strich-Punkt-Strich-IFF-Signal verriet ihm, dass er möglicherweise auf die einzige Chance gestoßen war, die seinem Sohn noch blieb.
    »Peil mein Signal an«, sagte er mit erstickter Stimme. »Beeil dich. Bitte, beeil dich.« Sergio Ortega sank zurück in seinen Sessel, die Augen auf den Monitoren, und verfolgte das Kampfgeschehen auf dem Palastgelände. Alles andere war vergessen.

Ministerium für Information, Cingulum, Mirach Präfektur IV, Republik der Sphäre
    9. Mai 3133
    »Es läuft alles nach Plan«, stellte Lady Elora Rimonowa fest. Ihre Lippen waren zu einem so breiten Grinsen zurückgewichen, dass sie an einen Totenkopf mit roter Haarmähne erinnerte. »Parsons Battle-Mech sitzt in der Stadtmitte fest, wo wir ihn zu Tode schinden können.«
    »Ah ja, durch ihre lächerlichen Gefechtsregeln zur Untätigkeit verdammt«, stellte Calvilena Tortorelli herablassend fest. »Sie versuchen Leben zu retten, obwohl der einzige Sinn und Zweck eines BattleMechs darin besteht, es zu vernichten. Geht es noch dümmer?«
    »Meine, Verzeihung, deine Panzer haben ihn umzingelt. Ganz gleich, wohin der Mech sich wendet, er steht unter Beschuss. Falls er sich zurückzieht, verfolgen ihn die Panzer.« Sie starrte auf die Kamerabilder, die aus einem Dutzend verschiedener Blickwinkel eintrafen. Riesige Klumpen geschmolzenen Metalls lösten sich vom Rumpf des Atlas , abgesprengt vom Bombardement der Geschütze eines halben Dutzends Panzer.
    »War es Gesandter Parsons, der dem Piloten verbot, die Mechwaf-fen einzusetzen, wo er Zivilisten gefährden könnte, oder war es Marta Kinsolving?« Tortorelli strich sich über das Kinn und schien nachzudenken. »Es fällt mir schwer zu glauben, dass es ihr als Präsidentin der MBA etwas ausmachen würde, wenn wir die ganze Stadt abschlachten, aber der Sachschaden, der könnte ihr zu schaffen machen. Falls AllWorldComm keinen beträchtlichen Immobilienbesitz in der Innenstadt hat, gilt das doch mit Sicherheit für die anderen MBA-Mitglieder.«
    Elora hörte ihm bei diesem Selbstgespräch nicht wirklich zu. Was spielte es für eine Rolle, ob Parsons oder Kinsolving dem Mechpilo-ten die schwachsinnige Anweisung gegeben hatte, sich nur zu verteidigen statt anzugreifen? Das Ergebnis blieb sich gleich. Die ganze Macht des planetaren Militärs von Mirach traf den Mech wie ein überdimensionierter Schmiedehammer. Es spielte keine Rolle, dass er noch einsatzbereit war. Sie hatten ihn in der Falle, zwangen ihn zur Verteidigung, während die beste Panzerkommandeurin des Legaten unterwegs war, Sergio Ortega im Facettenpalast zu eliminieren.
    Nicht mehr lange, und der Palast wird zu seinem Grab, jubelte Elora.
    Sie kicherte, als sie die Ausstrahlung der Bilder genehmigte, auf denen Legat Tortorellis Truppen den Attas bombardierten, verbunden mit herzlichen Glückwünschen an die Soldaten. Angebote riesiger Reichtümer für Infanterie und Kröten, falls es ihnen gelang, den BattleMech zur Strecke zu bringen, wurden veröffentlicht und boten ihnen eine weitere Möglichkeit, Ruhm zu ernten.
    Aber kein Soldat würde den Preis für sich beanspruchen können. Die schweren Panzer würden früher oder später genug Panzerung wegschälen, um das Innenleben des Mechs für den Todesstoß freizulegen.
    Keine Gnade, keine Gefangenen, dachte sie und starrte auf die Moni-tore, die auf dem ganzen Schreibtisch ausgefahren waren.
    »Ja, ja, eindeutig. Die Schlacht verläuft gut«, murmelte Tortorelli, als habe er gerade ein Streitgespräch mit sich selbst gewonnen. »Ich habe sorgsam geplant.
    Das dürfte mir einen weiteren Orden

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