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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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der Legat einem zugeteilt. Haben Sie vor, das MG zu benutzen, Lieutenant?«, rief Posner über die Schulter. »Dann sollten Sie den Türschützenharnisch anlegen. Wir wollen schließlich nicht, dass Sie rausfallen.«
    »Zeigen Sie mal, wie schnell Sie uns zu den Kämpfen bringen können, Sergeant.« Austin folgte ihrem Rat, stand von dem Sitzplatz auf und stieg in den Gurtharnisch. Er hatte die Schlösser der schweren Gurte kaum geschlossen, als Posner die Rotoren auf volle Leistung schaltete und der Hubschrauber wie eine Rakete aufwärts schoss.
    Austin fand einen Helm und setzte ihn auf, vergewisserte sich, dass die Sprechverbindung zur Pilotin funktioniere, und klappte das Visier nach unten, um sich vor dem peitschenden Wind zu schützen, der seine Augen tränen ließ. Er wollte nichts verpassen. Und aus fünfhundert Metern Höhe entging ihm auch wirklich nichts. Austin wurde ernst, als er die Verwüstungen sah, die der Gouverneurspark erlitten hatte. Vom Boden aus hatte er sie gar nicht richtig wahrgenommen. Der Behemoth hatte tiefe Furchen im Boden hinterlassen und die leichteren Condors hatten einen beträchtlichen Teil der Landschaft umgepflügt. Die wirkliche Verwüstung aber war das Werk des Kampfes zwischen dem BattleMech, dem ArbeitsMech und den Angreifern gewesen.
    Er spürte einen Frosch im Hals, als er Sergeant Deaths Wrack im Park liegen sah. Der Hubschrauber beschleunigte, und Austin entdeckte knapp außerhalb des Parks Manfred, der in seinem Mechum-bau auf Cingulum zuhielt. Das Neunauge jagte mit seinen 150 km/h Höchstgeschwindigkeit über ihm vorbei und ließ den ArbeitsMech schnell hinter sich. Austin winkte ihm zu, dann hörte er eine Explosion. Hastig drehte er sich um.
    Er schaltete die Vergrößerungsfunktion des Helmvisiers ein und suchte die Stadt ab. Voraus sah er bernsteingelbe Laserbahnen über den Atlas zucken. Der riesige BattleMech bemühte sich, den Angriffen auszuweichen, während er mit den eigenen Lichtwerfern zurückschlug. Die Explosion war die Vernichtung eines von seinem Antwortfeuer getroffenen Panzers gewesen. Austin konnte nicht erkennen, welcher Panzertyp dabei zerstört worden war. Noch waren sie zu weit entfernt, um in die Häuserschluchten der Stadt hinabzublicken. Aber die kurz darauf folgende Sekundärexplosion der eingelagerten Munition machte es unwahrscheinlich, dass die Besatzung entkommen war.
    »Wohin, Lieutenant? Mitten ins Geschehen?« Jetzt hörte er Sergeant Posner über die Sprechfunkverbindung des Helms, und sie brauchten sich nicht mehr anzubrüllen, um einander zu verstehen.
    »Kreisen Sie über dem Kampf. Ich muss erst mal sehen, was wir überhaupt tun können, bevor ich weiß, wo wir am effektivsten sind.« Er klammerte sich an einen an der Seitenwand des Neunauge befestigten Handgriff, als Posner die Maschine in eine enge Kurve legte. Austin erkannte, dass sich der Kampf ins Ruinenfeld verlagert hatte. Eine Menge Gebäude waren bereits zerstört und hatten hohe Schuttberge hinterlassen. Scharfe, glänzende Stahlträger ragten wie bleiche Knochen aus den Trümmern. Das Schlimmste aber waren die immensen Krater im Boden. Teilweise waren sie groß genug, den Atlas komplett zu schlucken.
    »Der BattleMech hat ernste Schäden, Lieutenant«, bemerkte die Pilotin. »Er liefert den Angreifern keinen ernsthaften Zweikampf. Der Pilot schießt nur in Antwort auf direkte Attacken. Aber er scheint nicht in akuter Gefahr zu schweben.«
    »Wenn der Mech reagiert, schießt er gezielt. Keine Begleitschäden, wenn er sie vermeiden kann.« Austin wusste, die Befehle des Piloten mussten noch darüber hinausgehen. Minimale Verluste an Menschenleben. Der Atlas hatte die undankbare Aufgabe erhalten, unter Beschuss von Panzereinheiten der Heimatgarde die Ordnung wiederherzustellen, nicht nur gegen unbewaffnete und ungepanzerte Straßenmobs.
    »Wouh!«, stieß Posner aus, und der Hubschrauber machte einen Satz zur Seite. Austin war froh, dass er den Gurtharnisch angelegt hatte. Ohne diese Sicherung wäre er kopfüber aus der offenen Seitentür gestürzt. »Wir werden vom Boden aus beschossen. Wie lauten Ihre Befehle, Lieutenant?«
    »Sie haben Raketen. Wehren Sie sich«, ordnete Austin an. Das Neunauge erbebte, als Posner eine Salve von vier Kurzstreckenraketen abfeuerte. Die Rauchspuren der Raketen zogen ihre Flugbahn hinab zum Boden nach, aber Austin konnte nicht ausmachen, ob sie ihr Ziel auch trafen. Der Hubschrauber legte sich hart zur Seite, um dem Antwortfeuer

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