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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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Hand auf zwei bequeme Ledersessel vor dem Schreibtisch.
    »Wir müssen dieses Treffen kurz halten«, erklärte Jerome Parsons brüsk. Austin verglich sein Benehmen mit dem ersten Besuch des Mannes und seinem unsicheren Auftreten damals. Jetzt war er Herr der Lage. »Ich bin hocherfreut über den Ausgang meiner Mission auf dieser schönen Welt und möchte Ihnen allen mein Lob aussprechen.«
    Austin schaute zu seinem Vater hinüber. Irgendetwas an Parsons Kompliment klang falsch.
    »Warum habt Ihr überhaupt einen Atlas hierher gebracht, Exzellenz?«, fragte er. Er ließ den zweiten Teil der Frage unausgesprochen, sein Vater stellte ihn dann aber doch.
    »Warum habt Ihr den BattleMech dem Befehl der MBA unterstellt?«
    Parsons atmete tief durch, schaute sich im Arbeitszimmer um, dann blickte er über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass die Bürotür geschlossen war.
    »Sie haben Ihre Loyalität bewiesen. Sie alle.« »Unsere Loyalität zur Republik«, stellte Austin fest.
    »So ist es«, nickte Parsons. »So ist es. Ich habe Ms. Kinsolving und ihrer Organisation den Befehl über diesen BattleMech zugesprochen, um ihre Loyalität zu stärken. Ich war mir nicht darüber im Klaren, wie eng sie sich an Ihre Empfehlung halten würde, die Kampfkraft des Atlas nicht einzusetzen, Baron.«
    »Hattet Ihr Angst, wir würden eine Allianz mit Bannson eingehen?«, fragte Marta. »Der BattleMech war ein indirektes Mittel, uns die Vorteile anhaltender Loyalität zur Republik vor Augen zu führen und uns die Unterstützung zu geben, die wir gegen Elora und Tortorelli brauchten?«
    »Das stimmt«, gab Parsons zu. »Aber mein Plan umfasste noch einen anderen Aspekt. Ich war sicher, Gouverneur Ortega würde zwar weiterhin loyal zur Republik stehen, sich aber entsprechend seiner philosophischen Neigungen weigern, den Atlas einzusetzen.«
    »Ihr hättet ihn nicht herbringen sollen«, erklärte Sergio. Doch Austin hörte aus den Worten des Gesandten etwas anderes heraus.
    »Ich musste mich vergewissern, dass Ihre Loyalität nicht in erster Linie Aaron Sandoval gehört und erst danach der Republik«, fuhr Parsons fort.
    »Das sind zwei verschiedene Dinge, nicht wahr?«, fragte Austin. Seine Gedanken überschlugen sich. »Was geht in der Präfektur vor, wovon wir nichts wissen, weil das HPG-Netz ausgefallen ist?«
    »Austin«, wies ihn Sergio zurecht.
    »Ist schon in Ordnung, Gouverneur. Es wird Zeit, unser Geheimnis zu lüften«, winkte Parsons ab. »Ich stehe loyal zur Republik, aber mit Hinblick auf Aaron Sandoval könnte ich das nicht mehr sagen.«
    Schweigen senkte sich über den Raum.
    »Für wen arbeitet Ihr dann, wenn nicht für den Lordgouverneur?«
    »Sagen wir: für eine Paladin der Republik. Und belassen es dabei. Sandoval allerdings hält mich noch immer für seinen loyalen Gesandten.«
    »Ein Doppelagent«, flüsterte Manfred.
    Austin blickte zu seinem Vater, dessen rätselhaftes Lächeln plötzlich Bände sprach. Sergio hatte darauf bestanden, einen Plan zu haben. Zwei Monate hatte er geschwiegen. Austin blickte wieder zu Parsons.
    »Ja, ein Doppelagent.« Der Gesandte schaute ihnen nacheinander in die Augen. »Diese Information könnte mein Ende bedeuten. Mein Leben liegt jetzt in Ihrer Hand. Obwohl er weiterhin als Lordgouverneur der Präfektur fungiert, ist Aaron Sandoval in Wahrheit kein loyaler Gefolgsmann der Republik mehr. Nach dem Zusammenbruch des Hyperpulsnetzes hat er den Geschmack der Macht zu schätzen gelernt, ebenso wie Kai Radick. Sie haben vielleicht schon Gerüchte über ihre Abtrünnigkeit gehört. Diese Gerüchte stimmen. Angesichts des Chaos, das über uns hereingebrochen ist, haben wir zu wenig Zeit und Mittel, um ihre Positionen neu zu besetzen.«
    Parsons' Miene wurde ernst. »Ich sage Ihnen eines: Ich bin gerne bereit, mein Leben für die Republik aufs Spiel zu setzen. Ich versuche, die Unterstützung ihrer Mitgliedswelten zu stärken, und meine Loyalität gehört keiner Einzelperson. Die Ideale Devlin Stones sind größer als ein Einzelner. Was auch geschieht, ich werde für die Einheit der Republik der Sphäre kämpfen - und wenn es sein muss: auch sterben.«
    »Mirach ist keine große und reiche Welt, aber auf uns kann die Republik zählen«, erklärte Sergio.
    »Sie sind sich ziemlich einig und sehr patriotisch. Danke. Und jetzt«, stellte Parsons mit einem Blick auf die Uhr fest, »drängt die Zeit. Ich muss Sie verlassen.« Er bewegte allerdings keinen Muskel.
    »Das Geheimnis Eurer Mission

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