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Rund um die Ponyfarm

Rund um die Ponyfarm

Titel: Rund um die Ponyfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinto
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meiner Seite und wollte mich hindern. Aber ich war schneller. Geduckt wich ich seinem Griff aus. Meine Hand schnellte vor und berührte den Glückscent. Er klebte! Triumphierend drehte ich mich um und zeigte die klebrige weiße Farbe an meinen Fingerspitzen.
    „Nasse Farbe! Dieser Hengst ist gar nicht Ballantrae. Er gleicht ihm aufs Haar. Das gebe ich zu. Aber sein Glückscent ist Schwindel.“
    Mit einem Satz sprang Jock auf den Verwalter zu.
    „Ich habe immer schon geahnt, dass Sie ein Gauner sind!“ Mit eisernem Griff packte er den Mann beim Kragen und schüttelte ihn zornig. „Wo ist Ballantrae, Mann? Was haben Sie mit diesem herrlichen Pferd gemacht?“

Der Lärm hatte inzwischen auch Lord Glencairn aufgeweckt. Ich hörte die Haustüre schlagen, und im nächsten Moment kam er über den Hof. Er trug alte Flanellhosen und einen Rollkragenpullover.
    „Was geht hier vor?“, wollte er wissen.
    Alle redeten gleichzeitig. Pete, Andy, Hamish – jeder wollte dem Lord unsere Aufregung erklären. Aber er hielt sich an seinen Stalljungen und hörte wortlos zu, als Jock ihm berichtete.
    „Ich habe immer schon vermutet, dass dieser Bursche hier falsch spielt.“ Jock keuchte. Zusammen mit Andy drehte er dem Verwalter den Arm auf den Rücken. Kelvin Stirling wehrte sich heftig, aber die beiden Jungen hielten eisern fest. „Scheint, dass er mit dem Besitzer des Halfway Hotels unter einer Decke steckt. Alfie, dieser kleine Halunke, der den Wagen von John Devereaux fuhr, gehört mit zu der Partie. Ich weiß zwar nicht, ob die drei den Plan auch ausgeheckt haben, aber jedenfalls haben sie die Gelegenheit genutzt und Ballantrae gestohlen.“
    „Aber Ballantrae ist doch hier!“ Verblüfft zeigte Lord Glencairn zur Box hinüber. Der große Braune mit der weißen Blesse knabberte zufrieden an seinem Heunetz.
    „Das ist gar nicht Ballantrae!“ Und atemlos erklärte ich ihm den Trick mit der weißen Farbe.
    „Und wo ist dann der Derbysieger?“ Lord Glencairn wartete nicht lange auf eine Antwort. Er streifte Andy mit einem kurzen Blick. „Macdonald, ich denke, du hilfst diesem Herrn hier ein wenig auf die Sprünge. Vielleicht fällt es ihm dann leichter, uns die Wahrheit zu sagen.“
    Jock und Andy hielten den Verwalter unerbittlich fest. Kelvin Stirling wand sich unter ihrem Griff, aber als er Andys erhobene Faust sah, duckte er sich ängstlich.
    „Ich kann es euch nicht sagen“, keuchte er. „Wirklich, ich weiß es ja selbst nicht. Vielleicht hat Alfie den Hengst inzwischen laufen gelassen. Es kann aber auch sein, dass er und Nicol doch noch versuchen, ihn fortzuschaffen. Sie hatten Ballantrae in der Einsiedlerhöhle am Hidden Loch versteckt, aber ich habe Nicol gesagt, er soll das Pferd frei lassen.“
    „Das Hidden Loch!“ Pete pfiff durch die Zähne. „Das ist doch die Gegend, wo Pippa und ich diesen geheimnisvollen Hengst gesehen haben.“
    „Ballantraes Ebenbild!“, rief ich aus. „Natürlich, jetzt wird mir alles klar. Das Pferd, von dem ich dachte, es sei Ballantrae, war in Wirklichkeit dieser Braune hier in der Box. Sie sind sich aber auch zu ähnlich! Deshalb konnten Sie auch nicht der Versuchung widerstehen, sie miteinander zu vertauschen.“
    „Aber da steckt doch noch mehr dahinter, oder?“ Jock packte den Verwalter am Kragen. Er wand sich jämmerlich. Kelvin Stirling hatte inzwischen solche Angst, dass er kaum mehr sprechen konnte. Er stotterte und brachte keinen zusammenhängenden Satz hervor.
    „Nun reißen Sie sich zusammen!“, fuhr Lord Glencairn den Mann voller Verachtung an. „Anscheinend sind Sie zu feige, die Wahrheit zu sagen. Dann will ich es für Sie tun. Sie kamen mit einer Empfehlung von den Devereaux-Ställen zu mir. Inzwischen muss ich annehmen, dass sie gefälscht war. Möglicherweise haben Sie wirklich einmal dort gearbeitet, aber zweifellos sind Sie ohne jedes Zeugnis wieder entlassen worden. Dennoch müssen Sie in Erfahrung gebracht haben, dass Ballantrae noch einen Zwilling hatte, ein Hengstfohlen, das sich als Zweijähriger verletzte und aus dem Training genommen werden musste.
    Irgendwie ist es Ihnen gelungen, dieses Tier in Ihren Besitz zu bringen. Und dann haben Sie den Plan ausgeheckt, es gegen seinen berühmten Bruder auszutauschen.“
    Nun konnte sich auch Hamish nicht länger zurückhalten. Drohend beugte er sich über den Verwalter.
    „Wo ist Ballantrae jetzt? Das ist es, was wir wissen wollen!“
    „Ich kann es euch wirklich nicht sagen.“ Kelvin Stirling war

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