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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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niemand von dem Plan, dem die Temari dienen sollten. Alles, was man Außenstehenden wie uns erzählte, war etwas über eine neue Schöpfung der Serephin, einer Rasse namens Temari. Sie sei mit Melars Erlaubnis aus dem Blut des Schmetterers erschaffen worden, und dies hätte die Maugrim erzürnt.
    Natürlich empfanden wir es als unsere Pflicht, die von uns geschaffenen Wesen aus den Händen der Maugrim zu retten. Wo immer wir menschliche Siedlungen fanden, brachten wir ihre Bewohner nach Mehanúr. Es überraschte daher niemanden, dass die Maugrim Mehanúr als ihr wichtigstes Ziel auf Galamar betrachteten. Bald nach meiner Ankunft in Mehanúr wurde die Weiße Stadt zum ersten Mal von den Maugrim angegriffen. Das Haus des Lukianis, das neben dem von Oláran zu den Stadtgründern gehörte, übertrug mir die Befehlsgewalt über eine Gruppe von ausgewählten Kriegern. Wir mussten uns um die Verteidigung der Stadt kümmern. In unserer ersten Auseinandersetzung vor den Toren Mehanúrs brachten wir den Maugrim eine empfindliche Niederlage bei. Aber sie zogen sich nicht für lange zurück. Schon bald kehrten sie wieder, und ihre Anzahl wuchs ständig.
    Im Verlauf der nächsten Scharmützel machte ich mir allmählich einen Namen, der sogar bis in die Reihen der Maugrim vordrang. Man nannte mich ›den Bewahrer‹, und auch die Krieger, die unter mir kämpften, trugen bald diesen Namen wie einen Ehrentitel. Damals galt mein Wort beinahe ebenso viel wie das der Stadtgründer, denn Oláran war kurz vor dem Beginn der Bedrohung durch die Maugrim nach Vovinadhár zurückgerufen worden, und die Leute suchten verzweifelt nach einem Anführer.
    Indessen spitzte sich die Lage in Mehanúr immer mehr zu. Fast alle Temari, die auf Galamar angesiedelt worden waren, hatten Schutz hinter den Mauern der Stadt gefunden. Die Maugrim aber änderten ihre Taktik. Sie zogen nun einen Belagerungsring um den Hügel und beschlossen, uns auszuhungern. Gerade noch rechtzeitig, bevor es ihnen gelang, uns völlig von der Außenwelt abzuschotten, schlug sich eine Truppe von Resharikriegern zu uns in die Stadt durch.«
    »Reshari?«, fragte Neria. »Wer oder was waren sie?«
    »Sie waren nicht nur, es gibt sie immer noch«, erwiderte Jahanila an Alcarasáns Stelle. »Sie gehören ebenso wie wir, die Maugrim oder die Inkirin zu den Alten Rassen. Ihr Temari seht ihnen sehr ähnlich, aber im Gegensatz zu euch teilen sie sich nicht in Männer und Frauen auf. Sie besitzen nur ein einziges Geschlecht.«
    »Wie vermehren sie sich dann?«, verwunderte sich Neria.
    Alcarasán lachte auf. Zum ersten Mal, seitdem die Antara sie in die Vergangenheit einer weit von Runland entfernten Welt geschleudert hatten, hörte er sich an, als ob seine düstere, verzweifelte Stimmung für einen Moment in den Hintergrund gedrängt worden sei. »Ihr seid nicht die Einzigen, die sich das fragen. In all den Äonen versuchten immer wieder Außenstehende dahinterzukommen. Aber die Reshari hüten ihre Geheimnisse gut. Es gab Gerüchte, dass sie die Fähigkeit mancher Pflanzen besäßen, aus Teilen ihrer Körper neue Nachkommen zu schaffen, die sogar deren Erinnerungen trügen. Aber niemand weiß es mit Sicherheit.
    Den auf Galamar beheimateten Reshari war nicht entgangen, wie die Maugrim uns mit Krieg überzogen. Und obwohl sich ihre Ältesten dagegen aussprachen, sich einzumischen, kamen uns einige zu Hilfe, als wir darum baten. Trotz ihrer beherrschten und kühl erscheinenden Art waren diese Reshari uns jüngeren Serephin, die wir außerhalb von Vovinadhár unser Glück suchten, nicht unähnlich. Mit ihrer Hilfe schöpften wir neue Hoffnung.
    Das Abschotten von außen war nicht die einzige Niedertracht, die sich die Maugrim ausdachten. Mit der Macht ihrer Magie vernichteten sie das blühende Land um Mehanúr, so dass nur eine heiße, öde Steppe zurückblieb, die sich rings um den Arfestan von Horizont zu Horizont erstreckte.
    Nur mit vereinten Kräften gelang es uns und unseren Reshariverbündeten, einen magischen Schutzwall um das Gebiet rings um die Stadt zu errichten. Er schirmte uns vor dem Gennáharis – dem verfluchten Wind – ab, den die Maugrim uns ohne Unterlass schickten. Doch die Magie des Schutzwalls hatte auch einen Nachteil. Sie hinderte uns daran, Verstärkung über ein magisches Portal kommen zu lassen. Außerdem war es über die Maßen anstrengend, den schützenden Wall aufrechtzuerhalten. Von Tag zu Tag nahm unsere Macht mehr ab, während die Heere der Maugrim in

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