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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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hatte.
    »Ay, von mir aus«, knurrte er widerstrebend. Mit einer wegwerfenden Handbewegung trat er zurück an die Felswand. »Wenn Ihr unbedingt sterben wollt – aber seid Euch darüber im Klaren, dass all unsere Anstrengungen dann umsonst waren!«
    »Noch bin ich nicht tot«, sagte Suvare. »Gehen wir´s an. – Teras, nimm deine verdammte Armbrust runter!«
    Widerstrebend gehorchte der alte Bootsmann. Die Muskeln in seinem Gesicht arbeiteten.
    »Macht uns Platz!«, brüllte Shartan über die Schulter. »Nicht, dass ich noch einen von euch erschlage, wenn ich aushole!«
    Unter belustigtem Murmeln taten es die Piraten Aros nach und wichen so weit wie möglich an die Felswand zurück. Auch Corrya, Teras und die Wachleute aus Menelon gaben den beiden Kämpfern Raum. Suvare und Shartan standen kaum einen Moment allein auf der Plattform, als der Hecht mit unerwarteter Schnelligkeit seinen Säbel schwang und ihn auf die junge Frau niederpfeifen ließ. Suvare gelang es gerade noch, unter dem lauten Gelächter der Piraten zur Seite zu springen und ihr Schwert zu heben, um den nächsten Schlag abzuwehren.
    Der riesige Glatzkopf war offensichtlich bemüht, den Zweikampf so schnell wie möglich durch seine Körperkraft zu entscheiden. Suvare lenkte zwei seiner Schläge mit ihrer Klinge ab, doch diese pfiffen mit solcher Wucht herab, dass sie seitlich gegen das Steinbecken prallte und sich ihre Seite aufschürfte. Sie hatte kaum Zeit, den beißenden Schmerz wahrzunehmen. Mit Mühe konnte sie ihre Waffe fest im Griff halten. Gerade noch rechtzeitig wich sie dem nächsten Schlag nach hinten aus. Wie gedämpft durch dicke Stoffballen vernahm sie Teras, der brüllte, sie solle verflucht noch mal auf ihre Deckung achten. Niemand der Piraten feuerte Shartan an, denn dass er gewinnen würde, stand außer Frage. Aber jedes Mal, wenn sein Säbel auf Suvare herunterpfiff, hoben sie zu lautem Gejohle an.
    Sie überraschte ihren Gegner, indem sie bei dessen nächstem Schlag nicht nach hinten auswich, sondern im Gegenteil nach vorne und an ihm vorbeistürmte, so dass er sich umdrehen musste, nachdem seine Waffe nur die Luft zerschnitten hatte. Schnell führte sie einen Schlag gegen seinen Rücken, der ihn knapp verfehlte. Sie standen sich kaum gegenüber, als sie schon wieder versuchte, an ihm vorbeizukommen, um ihn von hinten anzugreifen. Doch Shartan drehte sich mit ihr und wurde nicht langsamer. Suvare sprang seinem Säbel knapp aus dem Weg.
    Nun übernahm der Hecht den Angriff, und ihr blieb nichts anderes übrig, als seine Waffe so gut wie möglich von ihrem Körper abzulenken. Das schwere Blatt donnerte klirrend und so hart gegen ihr Kurzschwert, dass sie es beinahe losgelassen hätte. Der Stoß fühlte sich an, als ob sie mit voller Wucht gegen eine Mauer gerannt wäre. Sie verlor das Gleichgewicht und stürzte mit dem Rücken gegen das Becken. Ihre Waffe noch immer krampfhaft festhaltend tauchte sie unter dem nächsten Schlag hinweg und kam wieder auf die Beine. Es krachte laut, als der Säbel anstelle ihres Kopfes den Rand der Zisterne traf. Funken schlugen aus dem schwarzen Gestein, aber die Klinge splitterte nicht. Shartan schrie laut auf, gleichzeitig erleichtert, dass sein Säbel heil geblieben war, und enttäuscht darüber, seine verhasste Gegnerin nicht erwischt zu haben. Sofort wandte er sich ihr wieder zu. Keuchend schlugen die beiden aufeinander ein, ohne einen Treffer zu landen.
    Inzwischen schien es Suvare, dass ihr Schwert zweimal so viel wog wie zu Beginn des Kampfes. Die Erkenntnis, dass sie diese Auseinandersetzung verlieren würde, sickerte durch ihre Knochen wie ein lähmendes Gift. Sie wäre jede Wette eingegangen, dass Shartan zwar enorme Kraft, aber dafür weniger Gewandtheit besitzen würde. Doch dieser Bastard trug seinen Spitznamen nicht zu Unrecht – er war sowohl kräftig, als auch beunruhigend schnell.
    Er würde sie töten.
    Mit zusammengebissenen Zähnen zwang Suvare ihre bleiernen Muskeln, das Schwert zu führen. Sie musste durchhalten und auf einen Patzer ihres Gegners lauern, solange sie noch auf zwei Beinen stand. Doch der Hecht war zu schlau, um im Angesicht eines sicheren Sieges jetzt noch einen Fehler zu begehen. Sein nächster Schlag traf mit Suvares Klinge zusammen. Er drückte seinen Säbel nach unten, und es gelang ihm, ihr die Waffe aus den schweißnassen Händen zu drehen. Schnell trat er das Kurzschwert aus ihrer Reichweite.
    Suvare, die bis zuletzt nicht losgelassen hatte, war gestürzt.

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