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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Anspannung aller Anwesenden auf der Felsenplattform war so spürbar wie die aufgeladene Luft vor dem Losbrechen eines Gewittersturms.
    »Egal, warum ihr hier seid«, grollte Shartan, »ihr seid hier nicht willkommen. Aber ihr könnt gerne noch zuschauen, wie wir dieses verdammte Elfending zu Klump schlagen, bevor wir uns um euch kümmern. Diese magische Hintertür in unser Lager werde ich ein für alle Mal schließen.«
    Corrya trat neben Suvare. »Wir müssen sie aufhalten! Wenn diese Piraten das Portal zerstören, kommen wir nie zu den Antara, und Enris finden wir auch nicht wieder.«
    »Wie willst du das anstellen, du Held?«, höhnte Garto aus sicherer Entfernung hinter zwei seiner Kameraden. »Eine Bewegung, und die Schlampe stirbt.«
    »Dann kannst du dich schon mal von deinem Anführer verabschieden«, gab Teras verächtlich zurück. »Und dir stopf ich gleich danach dein großes Maul. Glaub bloß nicht, du hättest bei mir Schonzeit wegen deines Alters. Bin selbst ein alter Knochen.«
    Er hatte kaum ausgesprochen, als auf beiden Seiten der Plattform wüste Beschimpfungen durch die Nacht schallten. Beide Gruppen standen mit gezogenen Waffen voreinander, bereit, beim geringsten Zeichen ihrer jeweiligen Anführer aufeinander loszugehen. Suvare erkannte, dass sie so schnell wie möglich die Gelegenheit ergreifen musste. Weder ihre Leute noch die Piraten waren zahlenmäßig im Vorteil. Verlöre einer von ihnen die Nerven und käme es zum Kampf, würden sich alle gegenseitig umbringen.
    »Hört mir zu!«, brüllte sie über die wütenden Stimmen hinweg. Im ersten Moment achtete niemand auf sie. Sie schloss die Augen und holte tief Luft. »Haltet das Maul, und zwar alle, verdammt noch mal!«
    Sie blinzelte und bemerkte, dass sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sie gerichtet hatte. Das Geschrei verebbte zu vereinzeltem hasserfüllten Gemurmel.
    »So geht es nicht weiter. Jetzt, da wir das Portal gefunden haben, werden wir nicht wieder verschwinden. Und ihr wollt euer Versteck nicht aufgeben.«
    Garto spuckte zu Boden und grinste seinen Anführer an.
    »Schlau erkannt. Ein Glück, dass wir hier etwas weiblichen Verstand unter uns haben. Allein wären wir darauf sonst bestimmt nicht gekommen.«
    »Dann macht euch mein weiblicher Verstand jetzt einen Vorschlag«, sprach Suvare schnell weiter, bevor sie jemand unterbrechen konnte. »Shartan, ich fordere dich zu einem Zweikampf heraus – Anführer gegen Anführer, bis einer von uns beiden tot ist. Wenn du gewinnst, verlassen meine Leute dieses Lager, verschwinden von Irteca, und du kannst mit dem Portal anfangen, was du willst.«
    Einige der Piraten hatten angefangen zu lachen, doch sie fuhr ungerührt fort. »Wenn ich gewinne, dann gebt ihr euer Lager auf Irteca auf und überlasst das Portal uns. Wir werden keinen von euch an Menelon ausliefern. Ihr geht einfach auf euer Schiff und verschwindet.«
    »Das ist nicht dein Ernst«, herrschte Teras sie an.
    »Sei still«, entgegnete Suvare ruhig, ohne sich zu ihm umzudrehen. »Ich weiß genau, was ich tue.«
    Shartan sah sie fragend an, als hätte er sie nicht richtig verstanden. »Du willst gegen mich kämpfen? Dir ist doch klar, dass du gegen mich nicht gewinnen kannst. Heute kommt dir kein Zaubersturm zu Hilfe.«
    »Das lass nur meine Sorge sein«, gab Suvare heiser zurück. Sie packte ihr Kurzschwert fester. »Also, wie lautet deine Antwort?«
    Der riesige Pirat wandte sich an Aros und Corrya. »Werdet ihr euch an die Vereinbarung halten und kampflos verschwinden, wenn eure Anführerin tot ist?«
    Die beiden sahen einander unsicher an und schwiegen.
    »Schwört es bei eurer Ehre!«, forderte Suvare sie auf. »Es ist unsere einzige Möglichkeit, die Kontrolle über das Portal zu bekommen.«
    »Also gut«, ließ sich Corrya schließlich widerwillig vernehmen. »Ich schwöre es.«
    »Aros?«, wandte sich Suvare an Königin Tarighs Hauptmann.
    »Seid keine Närrin«, polterte dieser. Er schien seine Erschütterung mit Lautstärke verbergen zu wollen. »Schaut euch den hässlichen Fischkopf doch an! Gegen den könnt ihr niemals bestehen. Das ist Wahnsinn!«
    »Wahnsinn wäre es nur, wenn wir uns alle gegenseitig umbringen würden. Wir haben keine andere Wahl. Also?«
    Der Hauptmann von Menelons Wache gab es auf. Diese verrückte Frau würde nicht einlenken. Er kannte die kalte Entschlossenheit, die aus ihren Augen sprach, nur zu gut. Königin Tarigh war nicht anders, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt

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