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Rywig 01 - Bleib bei uns Beate

Titel: Rywig 01 - Bleib bei uns Beate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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Blumen von den Zwillingen, und als Bernt in der Stadt gewesen war und das Paket geholt hatte, brachte er mir ein Buch, das er mir schenkte.
    Tante Julie war angekommen und am folgenden Tag kam auch sie auf Krankenbesuch.
    Sie fragte freundlich, wie es mir gehe, und sagte, ich müsse unter allen Umständen im Bett bleiben, bis ich ganz gesund sei, ich solle mir keinerlei Gedanken wegen des Haushalts machen, es sei ihr nur eine Freude, etwas helfen zu können, und natürlich würde sie hierbleiben, bis ich wieder ganz obenauf sei, die Dänemark-Reise könne sie doch ohne weiteres aufschieben. Mir sank das Herz klaftertief.
    Der Doktor kam und horchte mich ab und schaute mich an und nahm die Temperatur.
    „Fühlen Sie sich ein bißchen frischer, Beate? Die Temperatur ist ja ganz manierlich jetzt.“
    „Ach, Herr Doktor, darf ich nicht aufstehen?“
    „Ja, übermorgen, wenn Sie ein braves Kind sind. Aber wissen Sie, ich fürchte, wir müssen uns der Zwillinge erbarmen. Die setzen mir ständig zu, sie wollten Sie gern besuchen. Und nun kann ich das schon wagen. Aber schicken Sie sie nach einer Viertelstunde wieder hinaus - und Sie bekommen sie einzeln, sonst schwatzen die zwei Sie kurz und klein.“
    „Oh, wie ich mich freue, Herr Doktor! Ich liege doch hier und sehne mich halb tot nach meinen Mädels.“
    Ich wußte nicht, daß ich „meine“ sagte, als das Wort auch schon heraus war; es blieb gleichsam in der Luft hängen. Der Doktor sah mich an, lächelte und ging zur Tür. „Na schön, ich werde - Ihren Mädels Bescheid sagen!“
    „Ach, Beate, ich habe mich so nach dir gebangt! Du, wir haben gelost, wer dich zuerst besuchen darf, und ich habe gewonnen. Und Senta ist beinahe geplatzt! Beate, du mußt schnell machen und wieder gesund werden, du weißt nicht, wie du uns fehlst!“
    „Aber Kindchen, Tante Julie macht euch doch alles...“ Sonjas Gesicht erlosch. Plötzlich zuckte es um ihren Mund.
    „Was ist denn, mein Kind? Ist irgend etwas los?“
    „Es - es ist bloß, daß - daß - Tante Julie wollte Strümpfe stopfen
    -    und dann fand sie die Socken von Papa, die ich mal gestopft hatte
    -    und ich hatte es doch so gut gemacht, dachte ich, ich hatte mir solche Mühe gegeben - und nun hat sie alles wieder aufgetrennt und es noch mal gemacht.“
    Ich mußte mehrmals schlucken.
    „Jaja, Sonja“, sagte ich. „Du weißt, mit den Jahren wird man -anders. Tante Julie hat vor allen Dingen eins im Auge, alles soll tadellos aussehen.“
    „Ja, Beate, aber dann hat sie die Baumwollwäsche, die Senta gebügelt hat, noch mal gebügelt, sie hat alles noch mal eingesprengt und gesagt, ,so könnt ihr nicht rumlaufen, Kinder, wie oft habe ich euch gesagt, euer Unterzeug muß immer einwandfrei sein, denkt bloß, wenn ihr plötzlich einen Unfall hättet’ - ach, ich wünschte, die hätte mal einen Unfall.“
    Ich wollte etwas sagen, wollte versuchen, in sanftem Ton ein bißchen zu zanken - aber jetzt liefen Sonja die Tränen über die Backen.
    Mein liebes kleines Mädchen, wenn sie etwas brauchte, dann war es Trost und keine Schelte - die tüchtige kleine Sonja hatte sich mit dem Stopfen gequält, das sie aus tiefstem Herzen verabscheute - und
    Senta hatte sich hingestellt und gebügelt, voller Stolz, daß sie helfen konnte, während ich krank lag... Wenn ich Tante Julie in diesem Augenblick vor mir gehabt hätte...!
    Als Senta kam, wurden mir weitere Einzelheiten berichtet. Senta war zweifellos die mitteilsamere von den beiden, und sie war so wütend, daß es nur so knisterte.
    Tante Julie war tief gekränkt gewesen, weil Hansemann - wie sie nach wie vor sagte - seine Locken nicht mehr hatte. Aus irgendeinem Grunde gab sie mir die Schuld. Und als Maren unsere „Familienschürzkuchen“ zum Kaffee hinstellte, hatte Tante Julie etwas über die Kuchen geäußert - ja, natürlich waren sie windschief und komisch, aber es waren unsere Kuchen, einträchtig und gemeinschaftlich verfertigt, und in glücklichster Weihnachtsstimmung. Und Tante Julie war losgerannt und hatte für Hans Jörgen Vitasol besorgt, obwohl er seit langer Zeit schon gewöhnlichen Lebertran nahm. Wohl war Hans Jörgen viel verständiger geworden, aber welcher fünfjährige Junge nimmt gewöhnlichen Lebertran, wenn er etwas angeboten kriegt, das nach Zucker und Apfelsinensaft schmeckt?
    „Hör mal, Senta“, sagte ich schließlich. „Ihr seid doch hoffentlich artig zu Tante Julie?“
    Senta sah mich mit ihren grundehrlichen Augen an.
    „Wir

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