S - Spur Der Angst
sie werfen zu können. Auf das neue Mädchen, einen weiteren Neuzugang in der ständig wachsenden Schülerschaft der Blue Rock Academy. Angestrengt blickte er aus dem hohen Fenster durch die Glasscheiben der Krankenstation in der Hoffnung, sie zu sehen.
Sein Interesse an ihr war absurd. Er hätte seine Lektion beim letzten Mal lernen müssen. Tief im Innern wusste er, dass Frauen sein Schwachpunkt waren. Seit der Pubertät war seine Faszination vom weiblichen Geschlecht für ihn sowohl ein Segen als auch ein Fluch.
Lauren Conway hatte ihn in Versuchung geführt.
Eine Erinnerung zuckte auf, und er sah sie wieder vor sich: ein großes, durchtrainiertes Mädchen, hübsch, gerade auf der Schwelle zur Frau, zumindest hatte er das gedacht. Doch natürlich hatte er danebengelegen. Ihre Niedertracht und Heimtücke waren so geschickt hinter ihrer vermeintlichen Unschuld verborgen gewesen, dass er sich verleiten ließ, ihr zu vertrauen.
Was ein fataler Fehler gewesen war.
Warum also geriet er bei dieser neuen Schülerin abermals in Versuchung?
Sich ihr zu nähern wäre ein ebensolcher Fehler, das wusste er.
Die Probleme, die Lauren ihm bereitet hatte, waren seinem Mangel an Urteilsvermögen zuzuschreiben gewesen. Ihre Schönheit hatte ihn verzaubert, und er war unvorsichtig geworden. Dreist und clever, wie sie war, hatte sie von der ersten Sekunde an seine Blicke auf sich gezogen. Mit ihren betörenden Augen, blau wie ein Bergsee, den geschwungenen Wangenknochen und dem kleinen, verheißungsvollen Schmollmund war sie die geborene Verführerin. Sie hatte volles, dunkelbraunes Haar, fast schwarz, das ihr in Wellen über die Schultern gefallen war.
Er war so ein Narr gewesen.
So in ihren Bann gezogen, dass er seine Mission vergessen hatte.
Er durfte diesen Fehler nicht zweimal machen. Außerdem hatte er genug Anhänger, ein weiterer würde die Gruppe zu groß werden lassen, würde die Chance einer Entdeckung erhöhen.
Oder nicht? Wäre nicht doch noch Platz für eine weitere, noch schönere, verführerische Eingeweihte?
Da sah er sie hinter der Fensterscheibe der Krankenstation. Unruhig ging sie im Wohnbereich auf und ab wie ein wildes Tier im Käfig.
Gott, sie war so schön, auf diese gewisse rebellische Art und Weise, die er so anziehend fand! Ausgestattet mit einem IQ an der Grenze zum Genie, hatte Shaylee Stillman das Feuer und das Aussehen, das ihn in den Wahnsinn zu treiben vermochte. Ihre Augen, die sie jetzt zusammenkniff, glühten, und ihm war klar, dass sie sich keineswegs leicht einfügen würde. Vielleicht sollte er ihr eine Position anbieten, die ihren Status erhöhte, ihr mit der Zeit ein paar besondere Privilegien verleihen. Sie war jung; sie ließe sich noch formen.
Voller Vorfreude rieb er sich die Hände und spürte, wie das Blut in seinen Adern anfing zu kochen und seine Haut zum Kribbeln brachte. Sein Schwanz erwachte zuckend zum Leben bei dem Gedanken an ihren weichen Körper, biegsam und willig.
Er stellte sich vor, wie er sich auf die Ellbogen stützte und hinab in ihre großen haselnussbraunen Augen blickte, die aufgerissen wären vor Erwartung und voller Geilheit. Sie würde stöhnen, wenn er sich vorbeugte, um ihr Haar zu berühren und ihre Halsbeuge zu küssen. Ihr kurviger Körper würde sich seinem entgegenwölben, während er ihre Beine auseinanderschob und in sie eindrang. Sie wäre seine willige Magd, die ihm jeden lüsternen Wunsch erfüllen würde.
Shaylee. Allein beim Klang ihres Namens rauschte ihm das Blut in den Ohren.
Tu’s nicht … du darfst das nicht. Denk an Lauren! Hast du deine Lektion nicht gelernt? Was, wenn sie nichts von dir will? Wenn sie dir einen Korb gibt? Oder schlimmer noch: wenn sie redet? Lauren hat es dir leichtgemacht, aber diese? Was, wenn sie dich verrät?
Wer würde ihr Glauben schenken?
Er beobachtete, wie Shaylee zum Aquarium hinüberging, und seine Bedenken verflogen.
Vor seinem inneren Auge sah er ihren nackten Körper unter seinem, ihre vollen, festen Brüste, die nur darauf warteten, dass er sie berührte, küsste und anknabberte …
Bei dieser Vorstellung wurden seine Knie schwach. Er würde sie nehmen, ganz bestimmt. Und sie würde ihn wollen, wäre genauso wild auf ihn wie er auf sie. Ja, er würde sie in den geheimen inneren Zirkel aufnehmen.
Seine Kehle wurde trocken, seine Erektion hart wie Stein. Er griff nach dem Reißverschluss seines Hosenschlitzes. Das musste genügen, bis er mit ihr zusammen sein konnte.
Quiiieeetsch.
Unten
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