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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Familienangehörigen reden wollt, werden wir das für euch veranlassen. Wir werden diesen Verlust gemeinsam verarbeiten, doch in unseren dunkelsten Momenten sollten wir uns vor Augen rufen, meine Brüder und Schwestern, dass wir Gott an unserer Seite haben.«
    Die Stille wurde durchbrochen von dem plötzlichen Aufschluchzen eines Mädchens auf der linken Seite des Speisesaals. Überall ertönte unterdrücktes Schniefen.
    »Doch nun möchte ich euch jemanden vorstellen.« Lynch wandte sich Jules zu und richtete seine kleinen dunklen Augen auf sie. »Neben mir sitzt eine neue Lehrkraft, Ms. Farentino, die zuvor an der Bateman Highschool in Portland unter anderem Geschichte, Kunst und Soziologie unterrichtet hat. Ms. Farentino wird uns künftig in diesen Fächern unterstützen. Ich vertraue darauf, dass ihr ihr mit dem Gemeinschaftsgeist begegnet, der an der Blue Rock Academy so großgeschrieben wird. Ms. Farentino?« Er machte eine auffordernde Handbewegung.
    Jules stand auf und hob grüßend die Hand. Als sie den Blick durch den Speisesaal gleiten ließ, entdeckte sie Shay, die mit einem halben Dutzend Kids an einem Tisch saß, zweifelsohne ihr »Trupp«. Shaylee hockte ein Stück abseits, eine große Lücke klaffte zwischen ihr und ihrer Sitznachbarin, einem schwarzen Mädchen mit straff geflochtenen Zöpfchen. Den nonverbalen Signalen entnahm Jules, dass Shay, die eine Schnute zog, als sie den Blick ihrer Schwester bemerkte, hier nicht willkommen war.
    Jules’ Herz zog sich zusammen, doch sie durfte sich nicht anmerken lassen, dass Shay und sie sich kannten. Deshalb blieb sie ruhig stehen, während Reverend Lynch Schüler und Personal dazu aufforderte, sie zu begrüßen. Anschließend bat er alle, sich für ein gemeinsames Gebet zu erheben.
    Die anschließende Mahlzeit wurde in großen Schüsseln serviert und bestand aus einem herzhaften Rindfleischragout, knusprigem selbstgebackenem Brot, Krautsalat und gedecktem Apfelkuchen.
    Jules war halb verhungert und genoss jeden Bissen. Als sie den Teller mit dem letzten Stückchen Brot auswischte, befand sie, dass Shays Beschwerden über Mrs. Pruitts Kochkünste völlig unbegründet waren. Hoffentlich galt das Gleiche auch für ihren Verfolgungswahn. Typisch Shay, bei ihr war das Glas immer halb leer.
    Reverend Lynch und Dr. Williams verwickelten Jules in ein Gespräch über die Schule. Cora Sue aß nur wenig und lehnte ungehalten ab, als der Apfelkuchen serviert wurde. Vehement schüttelte sie den sorgfältig frisierten Kopf, als wäre sie entsetzt, dass die Schülerin aus Adele Burdettes Gruppe, die ihr ein Stück reichen wollte, nicht wusste, wie viele Kalorien darin steckten.
    Während sie aßen, spürte Jules die Blicke, die ihr die Schüler zuwarfen. Neugierig. Argwöhnisch. Verunsichert. Sie maßen sie, fragten sich, was sie wohl erwarten mochte, wenn sie in ihrer Klasse landeten.
    Als die Mahlzeit beendet war, wurden die Teller abgeräumt, und anschließend machten sich alle auf den Weg zur Gebetswache im Pavillon. Jules fing Shays Blick auf und wusste, dass sie reden wollte, aber das war nicht die richtige Zeit dazu. Alle Augen waren auf die neue Lehrerin gerichtet, und es wurde von ihr erwartet, dass sie sich mit ihren Kollegen und den Schülern gleichermaßen bekannt machte. Ein paar von den Jugendlichen kamen auf sie zu und stellten sich selbst vor, manche murmelten nur einen kurzen Gruß, und Jules nickte, lächelte und bahnte sich einen Weg durch die Gruppe.
    Wade Taggert, einer der Berater, der außerdem Psychologie unterrichtete, zählte zu den Ersten, die sie willkommen hießen. Sein Händedruck war kräftig, beinahe zu fest. Sein dünnes Ziegenbärtchen war durchzogen von Grau, passend zu seiner Augenfarbe, und sein Blick strahlte keinerlei Wärme aus, als er sagte: »Wir sind froh, dass Sie unser Team ergänzen, Sie werden dringend gebraucht. Ich habe eine Zeitlang den Geschichtsunterricht mit abgedeckt, und es wird eine Wohltat sein, wieder zum normalen Arbeitspensum zurückzukehren.«
    Seine Worte klangen freundlich, doch sein Ton war seltsam nichtssagend, emotionslos. Er hatte etwas Unergründliches an sich.
    Der gut aussehende Salvatore DeMarco stellte sich ihr als Nächster vor. Er wirkte herzlicher, wenngleich ihr sein Lächeln leicht gezwungen erschien. Er war ein durchtrainierter, kräftiger Mann, der Mathematik und Naturwissenschaften unterrichtete und außerdem Überlebenstraining anbot. »Es wird Ihnen hier gefallen«, prophezeite er

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