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Saat des Himmels

Saat des Himmels

Titel: Saat des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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sagte er schroff. „Mit dieser blöden,
unnötigen Umwandlung haben wir schon genügend Zeit
verbummelt!“
    Die drei Angesprochenen rührten sich zunächst nicht.
Nicht der VomBergo, sondern die 8.VonEtali hatte in der
kleinen Crew das Sagen. Sie ordnete dann auch
an,
nachdem sie kurz den Sehkopf erhoben hatte: „Noch ein
Viertel…“
    „Als ob es darauf nun noch ankäme.“ In einem Anfall von
bei ihm seltenen Humor und nach einem erneuten
musternden Blick über seinen Körper fügte VomBergo
anerkennend hinzu: „Ist alles da, was ein Weib so
ausmacht.“
„Oder weg“, frotzelte AusGarmi, ohne sich zu rühren.
    VonEtali tastete mit dem linken Tentakel nach dem
Fernbedienungstableau, zog es sich auf den Leib, hob den
Sehkopf ein wenig und sagte: „Achtung, ich starte die
Sonde.“
    Wenig später ging ein kaum wahrnehmbarer Ruck durch
den Lander, ein leichtes Vibrieren und Zischen folgten.
„Meinst, dass das nötig war?“, sagte AmUlzo nörgelnd.
„Haben wir nicht festgestellt, dass keine Biomobilen…“ Er
brach müde ab.
„Was ist los?“, fragte VonEtali, und ein wenig Ärger
schwang in ihren Worten mit. „Der eine mault herum, weil
er feminin werden
musste, der andere, dass wir eine
Beobachtungssonde starten. Das Erste ist Anordnung vom
Allbevollmächtigten, das Zweite Vorschrift. Also!“
„Das macht die Tristesse dieses Planeten.“ AmUlzo
beteiligte sich an der zäh und emotionslos geführten
Unterhaltung. Auch er bewegte sich nicht, hielt die Augen
geschlossen.
„Der Planet ist überhaupt nicht trist!“, widersprach
VomBergo. Er war wieder in seine Mulde zurückgeglitten
und lag apathisch.
„Dann eben dieser Landstrich! Ich verstehe immer noch
nicht, weshalb wir ausgerechnet hier landen mussten. Als
ob es so wichtig wäre, am vermeintlichen Ursprung dieser
Zivilisation – wenn es denn eine ist – die Erkundung zu
beginnen. Und wer sagt uns, dass es tatsächlich so war – bei
den paar Fakten, die wir haben.“ AmUlzo saugte am
Odemspender und fiel in seine vorige Haltung zurück.
Es kehrte Ruhe ein.
Plötzlich wimmerte der Empfänger.
Die vier richteten sich auf, ihre Sehköpfe wandten sich
dem Display zu.
„Biomobile“, stellte VonEtali ziemlich gleichmütig fest.
„Also sind doch welche in der Nähe.“ Sie schaltete die
Kamera ein.
„Oh, viele!“ AmUlzo zeigte sich mäßig überrascht.
„Und warum, zum Teufel, haben wir sie bei der Landung
nicht gesehen?“ VomBergo richtete die Augen auf
VonEtali; seine Worte klangen vorwurfsvoll.
„Na, sieh doch selbst!“, entgegnete die Angesprochene
schroff.
Die rechte Hälfte des Bildschirms zeigte das bekannte,
triste gelbbraune Wüstenplateau. Über die Mitte zog sich
der breite Streifen des grünlichen Gestrüpps, dessen
unregelmäßig bizarrer Rand – nur wenig auffällig – durch
das Eckige deshalb in den Bewuchs eingedrungenen
Landers fremdkörperlich gestört wurde.
Weiter links aber riss der Gürtel des Biostationären jäh ab.
Wesentlich tiefer gelegen, schloss sich daneben ein sanft
abfallender Landstrich an, der aus einem dunklen
Schattenstreifen heraus in eine helle, graugrüne Färbung
überging. Und auf dieser Ebene befanden sich dicht an
dicht Biomobile, die sich – und das war erst nach längerem
Hinsehen auszumachen – träge und ungeordnet auf je vier
Stelzen bewegten.
VonEtali vergrößerte diesen Bildausschnitt.
„Das sind die Primaten nicht“, sagte AusGarmi bestimmt.
„Aber da läuft einer!“ VomBergo hatte nur wenig seine
Stimme erhoben.
VonEtali vergrößerte mehr.
„Und das soll nun etwas Zivilisiertes sein“, spottete er.
„Ziemlich lächerliches Wesen!“
Über den Schirm lief das Bild eines schwankenden Etwas,
das sich auf zwei stelzenartigen Fortsätzen, die den Boden
jeweils nur kurz berührten und behänd von hinten nach
vorn gesetzt wurden, fortbewegte und das, säulenartig
aufgerichtet, wesentlich höher als breit oder lang war. Um
die Gestalt flatterte Fleckig-Elastisches, das bei jedem
Fortbewegungsintervall seine Form veränderte.
„Die verhüllen ihre Körper“, rekapitulierte AusGarmi ihr
Angelerntes. „Das weißliche Ding ist wohl so ein
Überzug.“
„Also doch ein Irrweg der Evolution, wie dieser
11.VomWaldo in seiner Abhandlung behauptet. So ein
ausgeprägter Gleichgewichtssinn, wie die ihn haben
müssen, macht ihre gesamte Motorik unnötig kompliziert.
Und wie anfällig gegen jede Art von Zu- oder Angriffen
werden sie sein. Seht, wie der schwankt! Sie fallen doch
beim

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