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Saat des Himmels

Saat des Himmels

Titel: Saat des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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kleinsten Rempler um. Schau uns an! Wie elegant ist
dagegen unser amorphes Gleiten. Oder würde VomBergo
etwa umkippen, wenn man ihn antippt?“
Sie lachten über AmUlzos Witze.
„Schaut nur, was für mickrige Auflageflächen und damit
Bodenhaftung er hat – mit diesen Staksen. Und die oberen
Tentakel kann er bestimmt auch nicht einziehen.“
„Die anderen stehen auf jeweils vier Stelzen, sind aber so
schmal gebaut und der Schwerpunkt liegt so weit oben, dass
sie bei einem seitlichen Schubs gleichermaßen umfallen
müssten, also sind auch sie mit einem leistungsfähigen
Gleichgewichts sinn ausgestattet“, bemerkte AusGarmi.
„Na, einen solchen haben wir ja schließlich auch!“
VonEtali lachte. „Sonst wüssten wir ja wohl nicht, wo oben
und unten ist.“
„Aber die Proportionen! Es ist kein Wunder, dass sie
Primitivlinge sind und sicher auch bleiben“, sagte AmUlzo.
„Was machen wir mit ihm?“, fragte VomBergo.
„Annullieren?“
„Quatsch! Wozu sollte das gut sein?“, fragte VonEtali
zurück.
„Er könnte uns gesehen haben.“
„Die Fläche ist mindestens vierzehn Lang unter uns. Und
wenn – was soll er mit seiner Kenntnis anfangen, allein?“
VonEtali deutete ein Unbestimmt-Zucken an.
„Er könnte andere, viele holen!“
„Und? Wir aktivieren halt den Schild – und annullieren
könnten wir sie immer noch“, wandte AusGarmi ein.
„Ihr wisst, wir sind angehalten, unerkannt zu operieren“,
erinnerte VonEtali mit Nachdruck. „Wir werden diesen
Biomobilen observieren – nennen wir ihn ‘AmFels’…“
„Mit einem ‘o’ am Ende oder ‘i’?“, witzelte AusGarmi.
„Nur ‘AmFels’. Wir wissen ja nicht, ob er männlich oder
weiblich ist. Vielleicht sind sie überhaupt nicht
zweigeschlechtig.“
„Warum sollte es ihnen auch besser ergehen als uns zur
Zeit. Ein Leben ist das!“ Aber VomBergo sagte es
scherzhaft.
„Also“, fuhr VonEtali fort, „wir observieren eine kurze
Zeit. Und sollte tatsächlich die Gefahr bestehen, dass sie
uns entdecken, aktivieren wir den Schild. Wenn wir sie
näher kennen, können wir möglicherweise auch ihr
Kurzzeitgedächtnis löschen.“
„Falls sie überhaupt eines haben“, spottete VomBergo.
„Immerhin, du hast die Aufnahmen gesehen, gibt es
beträchtliche Bauwerke, Großsiedlungen, und auf den
Flüssen soll es Schwimmzeuge geben…“
„Sie haben keine Fernkommunikation, keine schnellen
Verkehrsmittel – von einer Raumfahrt ganz zu schweigen“,
unterbrach AmUlzo AusGarmis Rede.
„Sag’ ich doch: Primitivlinge eben!“, brummte
VomBergo. „Verstehe gar nicht, weshalb wir uns mit ihnen
so abgeben. Gleich einen ganzen Sonnenumlauf oder gar
länger hier zu bleiben, halte ich für übertrieben. Ich kann
mir nicht vorstellen, was wir so lange treiben sollen.“
„Du erfährst es bald. Der Allbevollmächtigte hat das
Eintreffen von Lander zwei für morgen angekündigt. Bis
dahin gilt für uns: Naherkundung
– und uns diesen
Biomobilen vornehmen. Also
– fertig machen zum
Ausstieg. Für den Ernstfall…“
„Der nicht eintritt“, warf VomBergo ein.
„… nehmen wir den mittelschweren Schild. Da wirst du
noch dankbar sein, VomBergo, dass du nun feminin bist.“
„Unnötige Schlepperei – aber meinetwegen.“
„Es ist schon besser so“, bestätigte AusGarmi. „Der
bekäme womöglich einen Schock, wenn er uns sähe.“
„Na, der Schock ist doch eher auf unserer Seite. Wenn das
– so wie die aussehen – zivilisiertes, vernunftbegabtes
Leben sein soll…“ AmUlzo glitt aus seiner Mulde.
    Sie näherten sich im Schutz der Schilde dem Biomobilen,
der ein Vernunftbegabter sein sollte, zu dritt – zunächst in
geschlossener Reihe. VonEtali, als Verantwortliche für den
Lander,
musste selbstverständlich
zurückbleiben; sie
beobachtete außerdem von dort aus das Umfeld.
    Die drei verteilten sich sternförmig in geringem Abstand
von Objekt und verständigten sich über den
Flüstergenerator.
    Was sie sahen, setzte sie zunächst arg in Erstaunen: Das
Wesen bewegte sich langsam, suchend am Fuße des
Felsens, sammelte offenbar abgestorbene Teile von
Biostationären und warf sie auf einen Haufen.
    Auffallend, beinahe bewunderungswürdig, war die
Beweglichkeit dieses Planetenbewohners, die immer wieder
den Gleichgewichts sinn aufs höchste beanspruchte.
    Bei solchem Getue des Einheimischen hieß es
aufzupassen, diesem nicht in den Weg zu geraten und das
Ausweichen so geräuscharm wie möglich zu vollziehen.
Nicht vermeiden ließ sich,

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