Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saat des Himmels

Saat des Himmels

Titel: Saat des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
Vom Netzwerk:
I selbst oder Teile davon, befanden, die es
natürlich – falls möglich
– zu heben galt. Fest stand
außerdem, dass ein bislang noch unbekannter Umstand die
OZEANA-Crew gezwungen haben
musste, auf dem
Planeten zu verbleiben, eine irreparable Havarie
womöglich, die offenbar einen Rückstart in die Heimat
vereitelt hatte.
    InMori, als von allen beglückwünschte Entdeckerin dieser
bedeutenden historischen Spuren, wurde von VomLagero
mit der Koordination der Arbeiten betraut.
    Der Gruppe AmUlzo fiel zunächst der Auftrag zu, im
fraglichen Gebiet und in dessen weiteren Umgebung
Einheimische mnemographisch auszuhorchen, ob aus dem,
was von Generation zu Generation mündlich überliefert
wurde, oder gar aus Aufzeichnungen Hinweise auf die
OZEANA hervorgingen und ob sich weitere Gegenstände
in deren Gebrauch befanden, die nicht von diesem Planeten
stammen konnten
– so wie diese Mulde oder ein
Antennenschirm, der ebenfalls von InMori aufgefunden
worden war und der mit Vorteil zum Windsichten von
Samenkörnern, einen wichtigen Nahrungsträger der
Erdlinge, verwendet wurde.
    Nun ging AmUlzo, gestützt auch auf das, was InMori
berichtete und bislang zusammengetragen worden war, von
der Überlegung und seiner Idee aus, dass zu ihrem jetzigen
Vorhaben von den Höherzivilisierten, den Okzidentalen,
wenig beizutragen war. Ihr Schrifttum war zwar
beträchtlich, und den Hinweis auf das reiche Trolantis hatte
InMori daraus, aber sie frönten der Vielgötterei. Sollte aber
ein Zusammenhang zwischen dem im Volk verankerten
Mythos und der seinerzeitigen Anwesenheit derer von der
OZEANA bestehen und AmUlzos Hypothese kein
Hirngespinst sein, dann war ein Erkenntniszuwachs nur von
denen zu erreichen, die das Weltgeschehen von einem Gott
gesteuert sahen. Logischerweise kam er so erneut auf das
Tal Umran und seine merkwürdigen Bewohner,
insbesondere aber auf deren Glauben und Aufzeichnungen.
Also sah sein Plan vor, zuallererst jene bis zum Letzten
auszuforschen.
    Um die Lücke zu schließen, die der Tod VomBergos in
der Crew hinterlassen hatte, wurde diese durch
ZumAlsando verstärkt – einen AmUlzo unsympathischen
Gefährten, der bislang in der Nähe des VomLagero tätig
war und dessen eigentliche Aufgabe in der Raumnavigation
lag.
    Auch VonEtali und AusGarmi begegneten dem Neuling
reserviert, während ImUbtali und AmWerko den Zugang
mit Gleichmut aufnahmen, VonElisi den Neuling sogar
hofierte
– möglicherweise deshalb, und auch das
kennzeichnete ZumAlsandos Stellung bei VomLagero, weil
er nicht geschlechtsgewandelt war. Aber das, so brachte
VonEtali AmUlzo gegenüber zum Ausdruck, könne sie sich
nicht vorstellen, denn so schön sei dieser Männliche nicht.

21.
    Sie flogen niedrig über die Wüste. AmUlzo
steuerte die Maschine und verfolgte am
Kursdisplay die Zielannäherung. AusGarmi schaute
gelangweilt nach draußen. Etwas entfernter in der
Rundkanzel ruhte ZumAlsando, der offenbar interessiert die
Gegend betrachtete.
    Da rief AusGarmi plötzlich: „Ah – schau, AmUlzo, das ist
doch die Buschgruppe, an der…“ Und noch ehe sie den
warnenden Blick des Angerufenen wahrnahm, war der Satz
vollendet: „… VomBergo umgekommen ist.“
    AmUlzo schaute von ihr zu ZumAlsando, und er hatte den
Eindruck, als ob dessen Gehör einen Moment lang höchst
aufmerksam heftig vibrierte. Seinen Sehkopf bewegte
ZumAlsando jedoch nicht, und er verharrte in seiner
Haltung.
    AusGarmi signalisierte durch einen Blick, dass ihr die
unbeherrschte Reaktion Leid tat. „Da – eine Karawane!“,
rief sie laut und zeigte mit gestrecktem Tentakel rechts vom
Kurs.
    AmUlzo glaubte ihre Absicht zu erkennen, die
Aufmerksamkeit des Neulings auf etwas Interessantes zu
lenken, um möglicherweise den kleinen Vorgang um
VomBergo auf dem Weg in ZumAlsandos Gedächtnis zu
löschen.
    In der Tat richtete dieser sich auf und drehte den Sehkopf
in die angezeigte Richtung. „Das sind wohl ihre rasantesten
Verkehrsmittel“, sagte er und lachte über seinen
vermeintlichen Scherz.
    Sie erreichten im Schutz des Schildes das Tal, und sie
landeten wieder auf dem Platz von ehedem, der
einigermaßen die Gewähr bot, dass nicht zufällig einer von
den Einheimischen an das unsichtbare Hindernis stieß.
    Beim Überflug bot sich ihnen ein friedliches Bild: Auf
den flacheren Hängen weideten unter Aufsicht von je ein
bis zwei Menschen Tiere unterschiedlicher Arten, in der
Überzahl jedoch Schafe und Ziegen. Am schmalen, flachen
Fluss, der mäandernd das

Weitere Kostenlose Bücher