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Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Meyer
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eigentümlichen zwingenden Blick auf sie.
    "Wie wäre es, wenn sie mir alles von Anfang an erzählten", sagte er. "Ich habe Zeit. Wollen sie?"
    Sabine war ein wenig verwundert, kam aber seiner Bitte nach und erzählte alles von Anfang an - von ihrem Studium, ihrem Diplom und den daran hän genden Träumen, nun als Architektin arbeiten zu dürfen, von der frustrierenden und erfolglosen Arbeitssuche, von ihrem Verlobten, der plötzlich eine andere geheiratet hatte, sie erzählte, wie satt sie alles gehabt hatte, so schrecklich satt, und wie dann plötzlich drei Millionen Mark auf ihrem Konto gelandet waren. Sie berichtete von ihrem Weg in Peters Kanzlei, von Peters unfreundlicher Sekretä rin, von dem flegelhaften dicken Mann auf der Treppe, berichtete von ihrem Entschluss, die drei Mil lionen an sich zu bringen, und wie sie es angestellt hatte, berichtete von ihrer Flucht, und erzählte die ganze verrückte Geschichte, die sie seitdem in Venedig, Rom, Athen, Samos und schließ lich hier in Patmos erlebt hatte.
    "Sie heißen Sabine Müller", wenn ich sie richtig verstanden habe", sagte er, als Sabine endlich fertig war,
    "Ja. Natürlich."
    "Würde es ihnen etwas ausmachen, mir ihren Pass zu zeigen?"
    Sie schaute ihn leicht befremdet an, nestelte dann aber ihren Reisepass heraus und reichte ihn wortlos zu Nikolaos hinüber.
    Nikolaos studierte den Pass und verglich das Passbild sehr sorgfältig mit ihr. Dann gab er ihr ihn lächelnd zurück. "Ich war sicher, dass es eigent lich überflüssig war, mich zu vergewissern", sagte er. "Aber die Dame, die bei mir war, nannte sich ebenfalls Sabine Müller. Sie war also Karin Funke, genannt Kitty."
    "Ja. Wissen sie etwas, was mir weiterhelfen könn te?"
    "Kommen sie mit", sagte er und wandte sich zum Gehen. Sie folgte mit klopfendem Herzen.
    Diesmal durfte sie in seine Klause eintreten. Er schloss die Tür hinter ihnen.
    Es war ein einfach eingerichteter Raum; ein eiser nes Bett, ein Tisch, ein Stuhl, ein großes Bücher regal, ein Schrank. Wenige Bilder an den Wänden und ein großes Kruzifix. Eine Tür in einen Neben raum, wahrscheinlich Waschraum und Toilette.
    Nikolaos öffnete den Schrank, nahm eine Reiseta sche heraus und stellte sie auf den Tisch. Sie sah genau so aus wie die, die Kitty in Samos ins Kaiki mitgenommen hatte.
    "Karin Funke erzählte mir, ein griechischer Arbeitskol lege hätte ihr die Tasche mitgegeben; sie sollte sie hier in Patmos der Mutter des Arbeitskol legen brin gen. Die Mutter wäre aber nicht zu Hause gewesen, sondern nach Athen gefahren, um eine kranke Ver wandte zu pflegen, und würde erst in einer Woche wiederkommen. So hätte sie die Tasche mitgenommen, um sie am Rückweg ihres Rhodos - Urlaubs in Samos abzugeben. Und dann bat sie mich, die Tasche für sie aufzubewahren, bis sie am Rückweg wieder hier vorbeikäme."
    "Eine merkwürdige Geschichte."
    "Sie erschien mir auch ziemlich unglaubwürdig. Aber schauen wir doch einfach nach, was der grie chische Arbeitskollege seiner Mutter geschickt hat."
    Er versuchte die Tasche zu öffnen; sie war aber verschlossen.
    "Macht nichts", sagte Nikolaos. Er holte aus sei ner Tischschublade eine Büroklammer, bog aus ihr einen kleinen Sperrhacken zurecht und fummelte damit im Schloss der Tasche herum, bis es aufging. Dann zog er den Reißverschluss auf.
    Neugierig schaute Sabine zu. Nikolaos holte einige Kleidungsstücke aus der Tasche heraus, und endlich ein Bündel Papiere, die Sabine sofort wiederer kannte. Erleichtert lachte sie auf. "Das sind sie, das sind sie!" Sie hätte schreien könne vor Freude. Alles war gut, alles war in Ordnung. Peter hatte seine Millionen wieder, ein schönes Stück Geld dazu. Sie hatte es ja gleich gewusst, dass heute der große Glückstag war.
    Sie legte die Liste mit den Wertpapieren vor. Er verglich sie sorgfältig und meinte: „Das sind zweifellos Papiere, die auf ihrer Liste stehen.“
    "Was machen wir jetzt damit?" fragte sie.
    "Was sie wollen", sagte er lächelnd. "Es ist zwar gegen alle Vernunft, aber ich vertraue ihnen."
    "Ich habe die anderen zwei Millionen in meinem Zimmer und werde sie sofort zur Bank bringen, um dort die Wertpapiere in den Safe zu deponieren."
    "Dann nehmen sie das hier eben gleich mit."
    Sie schaute ihn fassungslos an. "Sie wollen mir tatsächlich alles anvertrauen?"
    "Warum denn nicht?", meinte er. "Der anderen Sabi ne Müller, die mir die Tasche gab, habe ich von Anfang an nicht getraut. Ihnen dagegen habe ich nicht nur vertraut. Ich habe sie

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