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Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Meyer
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äußerste anstrengte.
    Ihre Kräfte ließen immer mehr nach.
    Ich darf mich nicht verausgaben, rief sie sich zu Ordnung. Aber es half nichts. Ihre Arme und Beine gehorchten nicht, bewegten sich wie verrückt immer weiter. Doch das nutzte nicht viel. Die Kraft war nicht mehr da. Nahm immer mehr ab.
    Dann wurde ein dunkler Schatten vor ihr immer größer: Das Schlauchboot.
    Ein Mann saß darin und hielt eine Stange. Oben an der Stange baumelte das Licht, das sie hierher ge führt hatte.
    Oh Gott! Gib, dass er jetzt nicht wegfährt.
    Er machte aber keine Anstalten, wegzufahren. Ruhig saß er da und hielt die Stange mit dem Licht. Nein, nicht ruhig. Er schaute immer wieder im Kreise herum. Schaute immer wieder über sie weg.
    Warum sieht er mich denn nicht?
    Ruhiger geworden schwamm sie weiter und beobachte te den Mann im Boot, und als sein Blick wieder einmal bei ihr vorbeikam, winkte sie und schrie.
    Umsonst. Sie war wohl noch zu weit weg.
    Ruhig, nur ruhig, ermahnte sie sich. Es ist ja stockdunkel. Er kann mich nicht sehen.
    Die Entfernung zum Boot, die erst gar nicht hatte abnehmen wollen, wurde jetzt rasch kleiner.
    Dann war das Schlauchboot nur noch wenige Meter entfernt,
    Jetzt! Jetzt blickte er wieder in ihre Richtung.
    Diesmal hatte sie Erfolg. Ein Ruck schien durch den Mann zu gehen. Er starrte zu ihr hinüber und sie hörte, wie er schrie.
    "Sabine!", schrie er. "Sabine!"
    Sie kannte die Stimme.
    Das ist Peter! Das ist Peter! Peter hat mich gefunden!
    Er schien wie von Sinnen zu sein. Er tanzte herum und schrie immer wieder: "Sabine!"
    Die Stange mit dem Licht fiel um. Er hatte sie einfach fallen lassen. Gleich darauf klatschte ein Rettungsring neben ihr ins Wasser. Ein kleines Licht ging auf dem Ring an und zeigte ihr, wo er war. Sie erreichte ihn und klammerte sich daran.
    Gerettet!
    Gerettet von Peter. Was er wohl sagen würde? Er hatte „Sabine“ gerufen, wusste also, wer sie war. Ob sie jetzt wegen der drei Millionen ins Gefängnis musste?
    Plötzlich war er mit dem Boot da und zerrte sie hinein, was gar nicht so einfach war. Aber er schaffte es. Völlig erschöpft, aber sagenhaft glücklich lag sie da.
    "Ausziehen", sagte er mit rauer Stimme, und: "Los, zier dich nicht, hier sind warme Sachen."
    Er half ihr, alle die nassen Sachen von ihrem Körper zu ziehen, und rubbelte sie anschließend mit einer Wolldecke trocken. Zum Schluss wickelte er sie in eine andere Decke, und dann durfte sie sich endlich hinsetzen. Behutsam deckte er sie mit einer weiteren Deck zu.
    "Dort kommt das Motorboot", sagte er und deutete nach Westen, wo man die Positionslichter eines Schiffes sah. "Gregorius ist an Bord - Oh, ver dammt!"
    Er griff nach einem Funksprechgerät.
    "Ich habe ganz vergessen, Bescheid zu sagen."
    Dann nahm er das Gerät vor den Mund: "Hallo Gregorius! Ich habe sie! Ich habe sie! Ich habe sie!", jubelte er. Dann kam eine kleine Pause, und dann hörte man aus dem Gerät ein: "Gott sei Dank", das offenbar sehr von Herzen kam.
    Peter wendete sich jetzt wieder ihr zu. Irgendwie kam er ihr auf einmal sehr scheu vor.
    "Sie sind Sabine Müller, die verdammte Sabine Müller, die wir beide durch halb Europa gejagt haben", sagte er mit einer Stimme, aus der sie nicht entnehmen konnte, ob er das ernst oder scherzhaft meinte. Eher ernst und wütend, schien ihr.
    "Ja", sagte sie zaghaft. "Nun haben sie mich also endlich gefangen und können mich aburteilen lassen, damit Recht Recht bleibt. Was werde ich wohl be kommen?"
    "Wenn es nach mir geht - lebenslänglich!" Das sagte er so ernst, dass sie sicher war, dass er nicht scherzte. Warum sollte er auch?
    "Aber- - -", stammelte sie. "Das können sie doch nicht wirklich wollen."
    "Doch!", sagte er, und seine Stimme klang plötz lich heiter und gleichzeitig immer noch ernst. "Lebensläng lich - bis der Tod uns scheidet."
    Sie verstand es sofort. Es war auch viel zu schön, um es nicht zu verstehen. Zuerst konnte sie nichts sagen. Der Kloß in ihrer Kehle hinderte sie daran.
    Dann sagte sie mit fester Stimme: "Ich nehme das Urteil an!"
     
     
Ende
     
     
     
     
     

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