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Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Sachiko - Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Masen , Doris Lösel
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seine Miene warmherzig.
    „ Ich will euch helfen.“
    Beinahe wäre Amaya vor Erleichterung in die Knie gegangen.
Mit dieser Wendung hätte sie in tausend Jahren nicht gerechnet.
Besuch von einem der Ältesten verhieß meist nichts Gutes. Und in diesem ganz speziellen Fall war etwas anderes, als schlechte Neuigkeiten, so gut wie ausgeschlossen.
Ein ganz klein wenig hatte sich Amaya daran geklammert, die Ältesten würden nicht gar zu schnell auf die neue Situation aufmerksam werden, damit sie genügend Zeit hätten, bevor ...
    „ Gibt es neue Erkenntnisse?“, fragte sie dennoch hoffnungsvoll.
    „ Nicht direkt“, gab Nikolai zu und hob die Hand, als er Amayas verzweifelten Blick auffing, „doch in den letzten Tagen träumte ich immer wieder davon, dass Sachiko den Spiegel ihrer Seele finden müsse …“
    „ Den Spiegel ihrer Seele?“
Brendan wusste nicht, ob er Nikolai jetzt für komplett durchgeknallt halten sollte. „Und um uns von deinen Träumen zu erzählen, hast du den weiten Weg hierher auf dich genommen?“
Nikolai hob eine seiner finster aussehenden Augenbrauen.
    „ Ja, Brendan, um euch hiervon zu erzählen … und gemeinsam mit euch herauszufinden, was es damit auf sich hat.“
Noch war Brendan Fellow nicht von Nikolais selbstlosem Angebot, ihnen zu helfen, überzeugt.
Schließlich und endlich war Nikolai einer derjenigen gewesen, die seine Tochter lange Jahre immer und immer wieder mit seinen Experimenten gequält hatte.
Allerdings war Nikolai aber auch derjenige, der ihre Umsiedlung – oder Flucht – in das sonnige Los Angeles damals bei seinen Kollegen vom Ältestenrat durchgesetzt hatte und ...
    „ Irgendeine Ahnung, hm?“
Nikolai unterbrach Brendan bei seinen Erinnerungen.
    „ Nicht die geringste“, gab Brendan zu, während Amaya sich an ihre Pflichten als Gastgeberin erinnerte und zu dem kleinen Wärmeschrank lief, der im Barfach des Wohnzimmerschrankes untergebracht war, um Nikolai ein Glas „0 negativ“ anzubieten.
    „ Vielen Dank, meine Liebe.“ Nikolai inhalierte den leichten Kupfergeruch und verdrehte genüsslich seine Augen.
    Amaya verneigte sich leicht und stellte sich neben ihren Gatten.
    „Wer war der junge Mann, der eben davon gestürmt ist, als ob der Leibhaftige hinter ihm her wäre?“
    Stumm wechselten Brendan und Amaya einen Blick.
    Als Nikolai keine Antwort erhielt, beantwortete er sich seine Frage selbst.
    „ Das war er, nicht wahr? Der junge Mann, der Sachikos Bestie weckte.“
„Ja, Nikolai“, gab Brendan vorsichtig zu, „das war Aiden Burnett. Sachiko und er lieben einander und wenn wir verdammt nochmal keinen Weg finden, den beiden zu helfen, dann …“
    „ Erzähl mir von ihm!“, forderte Nikolai, während er das Blut im Glas sanft schwenkte.
    Erschöpft ließ Brendan sich auf dem Sessel gegenüber nieder.
Hatte er überhaupt eine andere Möglichkeit, als Nikolai zu erzählen, was geschehen war?
Und vielleicht, ganz vielleicht, bestand ja wirklich Hoffnung, dass alles gut ausgehen würde.
Die Mitglieder des Ältestenrats waren schließlich keine grünen Jungs mehr. Manche von ihnen waren so alt wie die Welt und hatten mehr erlebt, als man sich vorzustellen vermochte.
    „ Ich warte!“
    Brendan gab auf ... und berichtete dem Ältesten alles, was sich bisher zugetragen hatte.

 
    32)
     
    „ A iden!“
    Wäre Mia nicht eine so grottenschlechte Schauspielerin und Aiden nicht ein so verdammt guter Menschenkenner, wäre er möglicherweise auf ihre zur Schau gestellte Überraschung hereingefallen.
    Aiden hatte sich nicht lange mit Anklopfen aufgehalten, sondern war einfach in Mias Pensionszimmer hineingestürmt.
    „ Wo ist Sachiko?“, fuhr er Mia an.
    Ihr kaum merkliches Zusammenzucken hätte außer ihm wohl  niemand bemerkt.
    „Sie ist weg?“
    „ Verdammt, Mia, lass das dumme Gefasel sein! Du weißt ganz genau, dass sie weg ist … und du bist nicht unschuldig daran!“
Mia gelang es tatsächlich, einen zutiefst gekränkten Ausdruck auf ihr puppenhaftes Gesicht zu zaubern.
    „ Wie kannst du so etwas von mir denken, Aiden?“ Ihre Stimme nahm einen weinerlichen Unterton an und Aiden wurde stinksauer. „Und überhaupt, wie sollte ich das denn bewerkstelligen? Ich bin doch nur eine zarte Frau …“
    „ Mia!“
    Aidens Stimme bebte vor unterdrücktem Zorn.
    „Mag sein“, zwang er sich jetzt, einen ruhigeren Ton anzuschlagen, „dass du körperlich nicht dazu in der Lage bist, Sachiko etwas anzutun …“
    Aiden beobachtete, wie Mia

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