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Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
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gesehen mit Behagen,
    So könnt ihr immerhin nun sagen,
    Daß der Schulmeister, der’s erfand,
    Kein gar zu großer Ignorant.
    Gefiel’s Euch, Herzog, aber auch
    Und hieltet Ihr dabei den Bauch
    Euch, während unsre Jungen
    Herumgehüpft sind und gesprungen,
    So gebt zu einer lust’gen Maie
    Uns ein Stück Geld, zwei oder dreie,
    Damit wir Euch und Eure Schar
    Im nächsten Jahr
    Wieder zu lachen
    Machen!
    Theseus
.
    Nimm zwanzig, Domine.
    (Zu Hippolyta.)
    Mein trautes Herz,
    Hat dir’s gefallen?
    Hippolyta
.
    Ueber alle maßen!
    Emilia
.
    Der Tanz war prächtig, und was den Prolog
    Erst anbetrifft, so hört’ ich nie was Bess’res.
    Theseus
.
    Ich danke dir, Schulmeister. Seht, daß jeder
    Von ihnen reich beschenkt wird!
    Pirithous
.
    Auch von mir
    Ist hier etwas, die Maie aufzuputzen.
    Theseus
.
    Und nun an unser Weidwerk wieder, Freunde!
    (Hörnerblasen. Theseus, Pirithous, Hippolyta, Emilia, Arcites und Gefolge ab.)
    Gerrold
.
    Daß sich der Hirsch zum Schusse Euch stell’,
    Daß die Hunde ihm folgen stark und schnell,
    Ihn nicht zerfleischen, wenn er verreckt,
    Und den Damen der Braten schmeckt!
    Nun laßt uns gehn, dii deaeque omnes,
    Ihr Wettermädels habt famos getanzt!
    (Alle ab.)
    ¶

Sechste Szene
    (Wald, wie in der dritten Scene.)
    Palämon tritt aus dem Busch.
    Palämon
.
    Um diese Stunde wollt’ er wiederkommen
    Mit Schwert und Rüstung. Hält er nicht sein Wort,
    So ist er auch kein Ehrenmann und Krieger.
    Als er hinweg ging, glaubt’ ich, eine Woche
    Sei nicht genug, zu Kräften mich zu bringen,
    So hatte mich das Fasten abgeschwächt.
    Arcit, ich danke dir, du bist ein Feind,
    Wie man ihn besser sich nicht wünschen kann.
    Jetzt fühl’ ich mich von neuem frisch und stark
    Für jegliche Gefahr. Wollt’ ich noch warten,
    So könnt’ man meinen, daß ich wie ein Schwein
    Mich mästen wollte. Drum soll dieser Morgen
    Der letzte sein, und will er nicht sein Schwert
    Mit meinem messen, wohl, so tödt’ ich ihn.
    Steh’ Lieb’ und Glück mir bei! – Ha, Guten Morgen!
    (Arcit mit Schwertern und Rüstungen tritt auf.)
    Arcites
.
    Dasselbe wünsch’ ich dir, mein lieber Vetter!
    Palämon
.
    Ich mache wahrlich zu viel Mühe dir!
    Arcites
.
    Nicht mehr, als meine Ehr’ und Pflicht dir schulden.
    Palämon
.
    Ich wollt’, Arcit, du wärst in allem so,
    Daß ich in dir den theuren Blutsverwandten
    Könnt’ sehen, nicht den edelmüth’gen Feind,
    Und mit Umarmung danken, statt mit Schlägen.
    Arcites
.
    Mach’s nach Belieben, beides dünkt mir gut.
    Palämon
.
    Dir zahlen werd’ ich schon.
    Arcites
.
    Begegnest du
    So ruhig mir, hör’ ich dir willig zu.
    Um unsrer Ehre willen, laß das Schmäh’n,
    Zum Zank mit Worten sind wir nicht erzogen.
    Stehn wir gerüstet, mit dem nackten Schwert
    Einander gegenüber, wohl, dann mag
    Sich gegenseitig unsre Wuth entladen,
    Wie wenn zwei Fluten miteinander kämpfen.
    Dann wird auch ohne Hohn und Stachelreden,
    Ohn’ Lästern der Person und Schmäh’n und Schimpfen,
    Wie es Schulknaben nur und Mädchen ziemt,
    Sich zeigen, wem dies Wunderwerk der Schönheit
    Gehören soll, ob dir, ob mir. Deshalb,
    Ist dir’s genehm, so waffne dich, doch fühlst du
    Dich noch zu schwach, und ist die alte Kraft
    Dir noch nicht wieder ganz zurückgekehrt,
    So wart’ ich, Vetter, und will jeden Tag,
    Wenn ich abkommen kann, dich hier besuchen
    Und mit dir plaudern, bis du stark dich fühlst.
    Denn trotz dem allen bin ich doch dein Freund
    Und wünschte fast, ich hätte nicht gesagt,
    Wie ich’s gethan, daß ich Emilien liebe.
    Doch da ich’s einmal that, so muß ich auch
    Einstehn für meine Liebe und mein Recht.
    Palämon
.
    Arcit, du bist ein Feind so gut und brav,
    Daß nur dein Vetter werth ist, dich zu tödten.
    Und da ich wieder stark bin, wähle jetzt
    Dir deine Waffen.
    Arcites
.
    Wähle du zuerst!
    Palämon
.
    Willst du mich denn in allem überbieten?
    Wie? Oder rechnest du vielleicht auf Schonung?
    Arcites
.
    Da irrst du, Vetter, denn ich bin Soldat,
    So denke nicht, daß ich dich schonen werde!
    Palämon
.
    Nicht schlecht gesagt!
    Arcites
.
    So sollst du es erfinden.
    Palämon
.
    Als Mann von Ehre und von Rechtsgefühl,
    Zahl’ ich dir heim, was ich dir schuldig bin –
    Ich wähle diese hier!
    Arcites
.
    Dann mir die andern!
    Laß mich zuerst dich waffnen.
    Palämon
.
    Sage, Vetter,
    Wo kriegtest du die schönen Waffen her?
    Arcites
.
    Vom Herzog! Um die Wahrheit zu gestehn,
    Ich stahl sie ihm. – That ich dir weh?
    Palämon
.
    O nein!
    Arcites
.
    Ist

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