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Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
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Antipholus von Ephesus, Dromio von Ephesus, Angelo und Balthasar.
    Antipholus von Ephesus
.
    Werter Herr Angelo, Ihr müßt entschuldigen;
    Wenn ich die Zeit versäume, zankt mein Weib.
    Sagt, daß ich in der Werkstatt zögerte,
    Zu sehn, wie ihr Geschmeide ward gefertigt,
    Und daß Ihr’s morgen früh uns bringen wollt. –
    Denkt nur! der Schelm da schwört mir ins Gesicht,
    Ich hätt’ ihn auf dem Markt vorhin geprügelt
    Und tausend Mark in Gold von ihm verlangt,
    Und daß ich Frau und Haus vor ihm verleugnet: –
    Du Trunkenbold, was dacht’st du dir dabei? –
    Dromio von Ephesus
.
    Sagt, Herr, was Euch gefällt; ich weiß doch, was ich weiß;
    Von Eurer Marktbegrüßung trag’ ich noch den Beweis:
    Wär’ Pergament mein Rücken, und Tinte jeder Schlag,
    So hätt’ ich Eure Handschrift, so gut man’s wünschen mag.
    Antipholus von Ephesus
.
    Hör’, Kerl, du bist ein Esel!
    Dromio von Ephesus
.
    Ich habe nichts dagegen;
    Vollauf hatt’ ich zu tragen, an Schimpf so wie an Schlägen.
    Hätt’ ich nur mit den Hufen Euch tüchtig eins versetzt,
    So hätt’ Euch wohl der Esel mehr in Respekt gesetzt.
    Antipholus von Ephesus
.
    Seid nicht so ernst, Herr Balthasar!
    Ich wünsche nur, das Essen
    Möge mit meinem Willkomm und Freundesgruß sich messen!
    Balthasar
.
    Oh, über Eure Freundlichkeit kann ich das Mahl vergessen.
    Antipholus von Ephesus
.
    O nein, die Freundschaft reicht nicht aus, die schafft nicht Fleisch noch Fisch;
    Ein ganzes Haus voll Willkomm füllt nicht den kleinsten Tisch.
    Balthasar
.
    Gut Essen ist gemein, Herr, das kauft man aller Orten!
    Antipholus von Ephesus
.
    Und Willkomm viel gemeiner; denn der besteht aus Worten.
    Balthasar
.
    Hauskost und rechter Willkomm, so, dünkt mich, ist’s am besten.
    Antipholus von Ephesus
.
    So gönn’ ich’s geiz’gen Wirten und magenschwachen Gästen.
    Doch gibt’s Gerichte wenige, nehmt heut vorlieb im stillen: –
    Ihr trefft wohl beßre Küche, doch nimmer bessern Willen. –
    Wie nun, das Tor verriegelt? Geh, rufe, wir sind da!
    Dromio von Ephesus
.
    Brigitte, Lucie, Rosine, Cäcilie, Barbara!
    Dromio von Syrakus
drinnen.
    Tropf, Esel, Rindvieh, Karrngaul, was treibst du für Gespuke?
    Gleich pack’ dich von der Tür, setz’ dich auf die Kellerluke!
    Was für ’nen Schwarm von Dirnen rufst du zusammen hier,
    Da eine schon zu viel ist? Fort, pack’ dich von der Tür! –
    Dromio von Ephesus
.
    Welcher Lümmel ist hier Pförtner? Gleich wird der Herr dich schelten!
    Dromio von Syrakus
.
    Geh’ er hin, wo er herkam, sonst möcht’ er sich erkälten!
    Antipholus von Ephesus
.
    Wer spricht denn so da drinnen? Heda! Mach’ auf die Tür!
    Dromio von Syrakus
.
    Recht, Herr! Ich sag’ Euch wann , wenn Ihr mir sagt, wofür! –
    Antipholus von Ephesus
.
    Wofür? Nun, um zu essen; ich will in den Speisesaal!
    Dromio von Syrakus
.
    Der bleibt Euch heut verschlossen; versucht’s ein andermal!
    Antipholus von Ephesus
.
    Wer bist du, frecher Schlingel, der mir mein Haus verbietet?
    Dromio von Syrakus
.
    Euch aufzuwarten: Dromio, der heut die Pforte hütet.
    Dromio von Ephesus
.
    Was Kerl, an meinen Namen und an mein Amt dich wagen,
    Die mir noch nie Kredit, nur Prügel stets getragen?
    Ach, hätt’st du doch die Maske heut morgen schon geborgt,
    Du hätt’st dich mit ’nem Namen und ’nem Eselskopf versorgt!
    Lucie
drinnen.
    Was für ein Lärmen, Dromio? Sag, wer da draußen steht?
    Dromio von Ephesus
.
    Lucie, laß ein den Herrn!
    Lucie
.
    Ei was, er kommt zu spät,
    Das sag du deinem Herrn nur!
    Dromio von Ephesus
.
    Was muß uns hier begegnen!
    Es heißt ja doch im Sprichwort: »Woll’ unsern Eingang segnen!« –
    Lucie
.
    Kennst du wohl auch das andre: »Zu Pfingsten auf dem Eise?«
    Dromio von Syrakus
.
    Heißest du Lucie? Lucie, so war die Antwort weise.
    Antipholus von Ephesus
.
    Nun, machst du Anstalt, Schätzchen? Du läßt uns, hoff’ ich, ein?
    Lucie
.
    Ich wollt’ Euch eben fragen.
    Dromio von Syrakus
.
    Und Eu’r Bescheid war: Nein!
    Dromio von Ephesus
.
    Nur zu, wir helfen Euch pochen; so recht, schlag immer drein! –
    Antipholus von Ephesus
.
    Du Weibsstück, laß mich hinein doch!
    Lucie
.
    Ja, wenn ich wüßte, warum?
    Dromio von Ephesus
.
    Klopft tüchtig an die Pforte! –
    Lucie
.
    Ei, klopft sie schief und krumm!
    Antipholus von Ephesus
.
    Schlag’ ich erst die Türe ein, so sollst du heulen, Drache!
    Lucie
.
    Viel kürzer, daß Ihr krumm liegt heut abend auf der Wache!
    Adriana
drinnen.
    Wer lärmt denn so da

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