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Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
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gefällt’s Euch, das zu sagen?
    Hero
. Wenn ich Euer Gesicht werde leiden mögen; denn es wäre ein Leiden, wenn die Laute dem Futteral gliche.
    Don Pedro
. Meine Maske ist wie Philemons Dach, drinnen in der Hütte ist Jupiter.
    Hero
. Auf die Weise müßte Eure Maske mit Stroh gedeckt sein.
    Gehn vorbei.
    Margareta und Balthasar maskiert.
    Margareta
. Redet leise, wenn Ihr von Liebe redet.
    Balthasar
. Nun, ich wollte, Ihr liebtet mich.
    Margareta
. Das wollte ich nicht, um Eurer selbst willen. Denn ich habe eine Menge schlimmer Eigenschaften.
    Balthasar
. Zum Beispiel?
    Margareta
. Ich bete laut.
    Balthasar
. Um so lieber seid Ihr mir: da können, die Euch hören, Amen sagen.
    Margareta
. Der Himmel verhelfe mir zu einem guten Tänzer!
    Balthasar
. Amen.
    Margareta
. Und schaffe mir ihn aus den Augen, sobald der Tanz aus ist! – Nun, Küster, antwortet!
    Balthasar
. Schon gut, der Küster hat seine Antwort.
    Gehn vorbei.
    Ursula und Antonio treten maskiert ein.
    Ursula
. Ich kenne Euch gar zu gut, Ihr seid Signor Antonio.
    Antonio
. Auf mein Wort, ich bin’s nicht.
    Ursula
. Ich kenne Euch an Eurem wackelnden Kopf.
    Antonio
. Die Wahrheit zu sagen, das mache ich ihm nach.
    Ursula
. Ihr könntet ihn unmöglich so vortrefflich schlecht nachmachen, wenn Ihr nicht der Mann selber wär’t. Hier ist ja seine trockne Hand ganz und gar; Ihr seid’s, Ihr seid’s.
    Antonio
. Auf mein Wort, ich bin’s nicht.
    Ursula
. Geht mir doch! Denkt Ihr denn, ich kenne Euch nicht an Eurem lebhaften Witz? Kann sich Tugend verbergen? Ei, ei, Ihr seid’s. Die Anmut läßt sich nicht verhüllen; und damit gut.
    Gehn vorüber.
    Benedikt und Beatrice maskiert.
    Benedikt
. Wollt Ihr mir nicht sagen, wer Euch das gesagt hat?
    Beatrice
. Nein, das bitte ich mir aus.
    Benedikt
. Und wollt Ihr mir auch nicht sagen, wer Ihr seid?
    Beatrice
. Jetzt nicht.
    Benedikt
. Daß ich voller Hochmut sei – und daß ich meinen besten Witz aus den »Hundert lustigen Erzählungen« hernehme. –
    Beatrice
. Nun seht, das sagte mir Signor Benedikt.
    Benedikt
. Wer ist das?
    Beatrice
. Ich bin gewiß, Ihr kennt ihn mehr als zu viel.
    Benedikt
. Nein, gewiß nicht.
    Beatrice
. Hat er Euch nie lachen gemacht?
    Benedikt
. Sagt mir doch, wer ist er denn?
    Beatrice
. Nun, er ist des Prinzen Hofnarr: ein sehr schaler Spaßmacher, der nur das Talent hat, unmögliche Lästerungen zu ersinnen. Niemand findet Gefallen an ihm, als Wüstlinge, und was ihn diesen empfiehlt, ist nicht sein Witz, sondern seine Feigheit: denn er unterhält sie und ärgert sie zugleich, und dann lachen sie einmal über ihn, und ein andermal schlagen sie ihn. Ich weiß gewiß, er ist hier in diesem Geschwader: ich wollte, unsre Fahrzeuge begegneten sich.
    Benedikt
. Sollte ich diesen Kavalier finden, so will ich ihm erzählen, was Ihr von ihm sagt.
    Beatrice
. Ja, ja, tut das immer! Er wird dann allenfalls ein paar Gleichnisse an mir zerbrechen, und wenn sich’s etwa fügt, daß niemand drauf acht gibt oder drüber lacht, so verfällt er in Schwermut, und dann ist ein Rebhuhnflügel gerettet, denn der Narr wird den Abend gewiß nicht essen.
    Musik drinnen.
    Wir müssen den Anführern folgen.
    Benedikt
. In allem, was gut ist.
    Beatrice
. Freilich, wenn sie zu etwas Bösem führen, so fall’ ich bei der nächsten Tour von ihnen ab.
    Beide ab.
    Tanz drinnen. Es kommen Don Juan, Borachio, Claudio.
    Don Juan
. Es ist richtig, mein Bruder ist in Hero verliebt und hat ihren Vater auf die Seite genommen, um ihm den Antrag zu machen: die Damen folgen ihr, und nur eine Maske bleibt zurück.
    Borachio
. Und das ist Claudio, ich kenne ihn an seiner Haltung.
    Don Juan
. Seid Ihr nicht Signor Benedikt?
    Claudio
. Ihr habt’s getroffen, ich bin’s.
    Don Juan
. Signor, Ihr steht sehr hoch in meines Bruders Freundschaft. Er ist in Hero verliebt: redet ihm das aus, ich bitte Euch. Sie ist ihm an Geburt nicht gleich; Ihr würdet darin als ein rechtschaffner Mann handeln.
    Claudio
. Wie wißt Ihr’s denn, daß er sie liebt? –
    Don Juan
. Ich hörte ihn seine Zuneigung beteuern.
    Borachio
. Ich auch. Er schwur, er wolle sie noch diesen Abend heiraten.
    Don Juan
. Kommt, wir wollen zum Bankett! –
    Don Juan und Borachio ab.
    Claudio
.
    So gab ich Antwort ihm als Benedikt,
    Doch Claudios Ohr vernahm die schlimme Zeitung.
    Es ist gewiß, der Prinz warb für sich selbst;
    Freundschaft hält stand in allen Dingen,
    Nur in der Liebe Dienst und Werbung nicht.
    Drum brauch’ ein Liebender die eigne

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