Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sämtliche Werke

Sämtliche Werke

Titel: Sämtliche Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Wolfgang von Goethe
Vom Netzwerk:
Arbeit frisch fort geht, wenn ich mich nur an die Luft wagen dürfte. Ueber einige Bedenklichkeiten möchte ich mir Ihren Rath erbitten. Ich denke es wird sich alles machen lassen, nur dürfte vorläufig keine Anzeige ins Publikum. Wenn das Werk erscheinen soll so muß es unvorbereitet und unerwartet kommen, doch hiervon mündlich. Leben Sie heiter und thätig.
    G.
     
 * 
1805
975. An Schiller.
    (Weimar, 1. Jan. 1805.)
    Hier zum neuen Jahr mit den besten Wünschen, ein Pack Schauspiele. Da Sie doch solche mit gutem Humor ansehen, so werfen Sie doch ein Paar Worte aufs Papier über jedes. Am Ende giebts doch ein Resultat. Nicht wahr Oels hat keine Rolle in der Phädra? Er bat um Urlaub den ich ihm um so lieber gebe. Erhalt ich nicht bald ein Paar Akte? Der Termin rückt nun mit jedem Tage näher ins Auge.
    G.
     
 * 
976. An Schiller.
    Sagen Sie mir, bester Freund, ein Wort von Sich und Ihren Arbeiten. Meine Versuche mich der hohen und schönen Welt zu nähern, sind mir nicht zum Besten gelungen. Wenigstens auf einige Tage bin ich wieder ins Haus zurückgedrängt. Da möcht ich denn etwas erfreuliches von Ihrer Warte her. Und zugleich fragen ob Ihre Dame wohl morgen früh den Donnerstag mit den Freundinnen bei mir feiern möchte. Wohlsein und Stimmung!
    Den 9. Januar 1805.
    G.
    Eben höre ich daß die Hoheit uns morgen beglückt. Es wäre recht artig wenn Sie sich entschlössen auch Theil zu nehmen.
     
 * 
977. An Goethe.
    14. Januar 1805.
    Es thut mir recht leid zu hören, daß Ihr Zuhausebleiben kein freiwilliges ist. Leider geht’s uns allen schlecht, und der ist noch am besten dran, der durch die Noth gezwungen sich mit dem Kranksein nach und nach hat vertragen lernen. Ich bin jetzt recht froh, daß ich den Entschluß gefaßt und ausgeführt habe, mich mit einer Uebersetzung zu beschäftigen. So ist doch aus diesen Tagen des Elends wenigstens etwas entsprungen, und ich habe indessen doch gelebt und gehandelt. Nun werde ich die nächsten acht Tage dran wagen, ob ich mich zu meinem Demetrius in die gehörige Stimmung setzen kann, woran ich freilich zweifle. Gelingt es nicht, so werde ich eine neue halb mechanische Arbeit hervorsuchen müssen.
    Ich schicke Ihnen hier, was abgeschrieben ist. Morgen wird mein Rudolph mit dem ganzen fertig sein.
    Möchten Sie diese ersten Bogen durchsehen, hie und da mit dem Original zusammen halten, und was Ihnen etwa darin auffällt, mit dem Bleistift bemerken. Ich möchte gern bald möglichst und ehe die Rollen ausgeschrieben werden damit in Ordnung sein. Wenn übermorgen an den Rollen angefangen wird, so kann auf den nächsten Sonntag Leseprobe sein, und von da sind es noch zehn Tage bis zum dreißigsten.
    Der Herzog erlaubt mir die Memoires von Marmontel zu lesen, die Sie jetzt haben. Ich bitte also darum, wenn Sie damit fertig sind.
    Die Großfürstin erzählte gestern noch mit großem Interesse von Ihrer neulichen Vorlesung. Sie freut sich darauf, noch manches bei Ihnen zu sehen und auch zu hören.
    Leben Sie wohl und lassen mich bald etwas hören.
    Sollten Sie in keiner Stimmung sein, die Bogen zu durchlesen, so bitte sie mir retour zu schicken, daß ich die Zeit zum Abschreibenlassen benutzen kann.
    Sch.
     
 * 
978. An Schiller.
    (Weimar, 14. Januar 1805.)
    Ich wünsche Glück zu dem guten Gebrauch dieser gefährlichen Zeit. Die drei Akte habe ich mit vielem Antheil gelesen. Das Stück exponirt sich kurz und gut und die gehetzte Leidenschaft giebt ihm Leben. Ich habe die beste Hoffnung davon. Dazu kommt daß einige Hauptstellen, sobald man die Motive zugiebt, von vortrefflicher Wirkung sein müssen. In diesen ist auch die Diction vorzüglich gut gerathen. Uebrigens hatte ich angefangen hie und da einige Veränderungen einzuschreiben. Sie beziehen sich aber nur auf den mehrmals vorkommenden Fall, daß ein Hiatus entsteht, oder zwei kurze (unbedeutende) Silben statt eines Jambus stehen: beide Fälle machen den ohnehin kurzen Vers noch kürzer, und ich habe bei den Vorstellungen bemerkt, daß der Schauspieler bei solchen Stellen, besonders wenn sie pathetisch sind, gleichsam zusammenknickt und aus der Fassung kommt. Es wird Sie wenig Mühe kosten solchen Stellen nachzuhelfen. Haben Sie übrigens die Güte, das Ausschreiben der Rollen möglichst zu beschleunigen: denn das Stück will doch gelernt und geübt sein.
    Das Leben des Marmontel schicke ich mit Vergnügen, es wird Sie einige Tage sehr angenehm unterhalten. Sie werden darin ein paarmal auf den Finanzmann Bouret

Weitere Kostenlose Bücher