Sämtliche Werke
Bei Bankos Mord sollte man ganz Nacht machen.
7. Die Früchte auf der Tafel sind mehr ins Rothe zu malen.
8. Bankos Geist sieht mir in dem Wams zu prosaisch aus. Doch weiß ich nicht bestimmt anzugeben wie ich ihn anders wünsche.
IV.
9. Die Hexen sollten unter den Schleiern Drahtgestelle haben daß die Köpfe nicht zu glatt erscheinen. Vielleicht gäbe man ihnen Kränze die einigermaßen putzten, zur Nachahmung der Sibyllen.
10. Da nach der Hexenscene bei uns der Horizont fällt, so müßte Macbeth nicht sagen: Komm herein du draußen etc; denn dieß supponirt die Scene in der Höhle.
V.
11. Lady wäscht oder reibt eine Hand um die andre.
12. Die Schilder wären aufzumalen.
13. Macbeth müßte sich doch, wenigstens zum Theil auf dem Theater rüsten; sonst hat er zu viel zu sprechen was keinen sinnlichen Bezug hat.
14. Er sollte nicht im Hermelinmantel fechten.
Den 16. April 1804.
G.
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962. An Goethe.
Herr Dr. Kohlrausch ein Hannoveraner, der aus Rom kommt und Frau von Humboldt begleitet, wünscht sich Ihnen vorzustellen. Er wird Sie gewiß interessiren, und Ihnen von Humboldt und von Italienischen Sachen erzählen.
Ich habe nichts neues zu berichten, denn ich habe wenig erfahren, noch weniger gethan. Die Maschine ist noch nicht im Gange.
Für die Rollen welche erledigt sind, habe ich zum Theil Rath geschafft. Bei den übrigen mag es anstehen bis zu Ihrer Zurückkunft.
Heavtontimorumenos ward heute gegeben, aber auch beerdigt. Es hat sich keine Hand rühren wollen und das Haus war leer. Hoffentlich wird unser Freund nun den Terenz in Frieden lassen.
Leben Sie wohl und kommen bald wieder. Mein ganzes Haus grüßt Sie.
Den 20. Mai 1804.
Sch.
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963. An Schiller.
Möchten Sie mir sagen wie Sie Ihren Tag einrichten? Bis etwa sieben Uhr würde ich im Garten zu finden sein. Nachher im Hause.
Den 19. Juni 1804.
G.
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964. An Goethe.
Dank für die schönen Sachen, die ich Ihnen heute Abend, wenn Sie mich haben wollen, mitbringen werde. Die Reise nach Jena wird etwa in sechs oder sieben Tagen vor sich gehen. Vorher hoffen wir Sie auch noch einen Abend bei uns zu sehen.
Endlich eine Charlotte Corday, die ich zwar mit Zweifel und Bangigkeit in die Hand nehme, aber doch ist die Neugier groß.
Sch.
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965. An Schiller.
Schon einige Zeit ließ ich die Allgemeine Zeitung uneröffnet und da ist auch Ihr Exemplar zurückgeblieben. Hier kommen sie auf einmal und dienen wohl zur Unterhaltung.
Ich habe mich die Zeit über an den Götz gehalten und hoffe ein rein Manuscript und die ausgeschriebenen Rollen zu haben, eh die Schauspieler wieder kommen; dann wollen wir es außer uns sehen und das weitere überlegen. Wenn es mit der Länge nur einigermaßen geht, so habe ich wegen des übrigen keine Sorge.
Schreiben Sie mir daß Sie thätig und daß die Ihrigen wohl sind.
Haben Sie Dank, daß Sie Eichstädt gut aufgenommen, worüber er große Freude hegt.
Leben Sie wohl und gedenken mein.
Weimar den 25. Juli 1804.
G.
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966. An Goethe.
Jena, 3. August 1804.
Ich habe freilich einen harten Anfall ausgestanden und es hätte leicht schlimm werden können, aber die Gefahr wurde glücklich abgewendet; alles geht nun wieder besser, wenn mich nur die unerträgliche Hitze zu Kräften kommen ließe. Eine plötzliche große Nervenschwächung in solch einer Jahrszeit ist in der That fast ertödtend, und ich spüre seit den acht Tagen, daß mein Uebel sich gelegt, kaum einen Zuwachs von Kräften, obgleich der Kopf ziemlich hell und der Appetit wieder ganz hergestellt ist.
Mich freut sehr zu hören, daß Sie mit dem Götz von Berlichingen schon so weit sind und daß wir also dieser theatralischen Festlichkeit mit Gewißheit entgegensehen können.
Graf Geßler ist gegenwärtig hier und bleibt wohl noch ein acht Tage. Vielleicht kommen Sie in dieser Zeit einmal herüber.
Mit der Bodischen Recension von Kotzebue ist es freilich eine böse Sache; aber man könnte eine Allgemeine Lit. Zeitung gar nicht unternehmen, wenn man es so gar genau nehmen wollte. Ich dachte also, man ließe das Werk, mutatis mutandis und besonders verkürzt, in Gottes Namen drucken, weil es doch wenigstens immer an die Haupt griefs die man gegen Kotzebue hat, erinnert und nur unzureichend, aber nicht eigentlich falsch ist.
Beiliegende Melodien zu dem Tell schickt man mir aus Berlin. Sie lassen sie wohl einmal von Destouches oder sonst jemand spielen und sehen was daran ist.
Bei mir ist alles wohl und grüßt Sie
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