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Sämtliche Werke

Sämtliche Werke

Titel: Sämtliche Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Wolfgang von Goethe
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euch zurücke
    Vom himmlischen Glücke?
    Was hält euch davon?
    Das Volk .
    Rohe Kastanien! Jupiters Sohn!
    Satyros .
    Folgt mir, ihr Werten!
    Herren der Erden!
    Alle gesellt!
    Das Volk .
    Rohe Kastanien! Unser die Welt!
    (Ende des dritten Akts.)
     
 * 
Vierter Akt
    (Im Wald.)
    (Satyros, Hermes, Psyche, Arsinoe, das Volk sitzen in einem Kreise, alle gekauert wie die Eichhörnchen, haben Kastanien in den Händen und nagen daran.)
    Hermes (für sich.)
    Sackerment! ich habe schon
    Von der neuen Religion
    Eine verfluchte Indigestion!
    Satyros .
    Und bereitet zu dem tiefen Gang
    Aller Erkenntnis, horchet meinem Gesang!
    Vernehmt, wie im Unding
    Alles durcheinanderging;
    Im verschloßnen Haß die Elemente tosend,
    Und Kraft an Kräften widrig sich stoßend,
    Ohne Feindsband, ohne Freundsband,
    Ohne Zerstören, ohne Vermehren.
    Das Volk .
    Lehr uns! wir hören!
    Satyros .
    Wie im Unding das Urding erquoll,
    Lichtsmacht durch die Nacht scholl,
    Durchdrang die Tiefen der Wesen all,
    Daß aufkeimte Begehrungsschwall
    Und die Elemente sich erschlossen,
    Mit Hunger ineinander ergossen,
    Alldurchdringend, alldurchdrungen.
    Hermes .
    Des Mannes Geist ist von Göttern entsprungen.
    Satyros .
    Wie sich Haß und Lieb gebar
    Und das All nun ein Ganzes war,
    Und das Ganze klang
    In lebend wirkendem Ebengesang,
    Sich täte Kraft in Kraft verzehren,
    Sich täte Kraft in Kraft vermehren,
    Und auf und ab sich rollend ging
    Das all und ein und ewig Ding,
    Immer verändert, immer beständig!
    Das Volk .
    Er ist ein Gott!
    Hermes .
    Wie wird die Seele lebendig
    Vom Feuer seiner Rede!
    Das Volk .
    Gott! Gott!
    Psyche .
    Heiliger Prophete,
    Gottheit! an deinen Worten, an deinen Blicken
    Ich sterbe vor Entzücken!
    Das Volk .
    Sinkt nieder!
    Betet an!
    Einer .
    Sei uns gnädig!
    Ein Andrer .
    Wundertätig
    Und herrlich!
    Das Volk .
    Nimm dies Opfer an!
    Einer .
    Die Finsternis ist vergangen.
    Das Volk .
    Nimm dies Opfer an!
    Einer .
    Der Tag bricht herein.
    Das Volk .
    Wir sind dein!
    Gott, dein! ganz dein!
    (Der Einsiedler kommt durch den Wald gerade auf de Satyros zu.)
    Einsiedler .
    Ah, saubrer Gast! find ich dich hier,
    Du ungezogen schändlich Tier!
    Satyros .
    Mit wem sprichst du?
    Einsiedler .
    Mit dir.
    Wer hat bestohlen mich undankbar?
    Meines Gottes Bild geraubet gar?
    Du hinkender Teufel!
    Das Volk .
    Höllenspott!
    Er lästert unsern herrlichen Gott!
    Einsiedler .
    Du wirst von keiner Schande rot.
    Das Volk .
    Der Lästrer hat verdient den Tod.
    Steinigt ihn!
    Satyros .
    Haltet ein!
    Ich will nicht dabei zugegen sein.
    Das Volk .
    Sein unrein Blut, du himmlisch Licht!
    Fließ fern von deinem Angesicht.
    Satyros .
    Ich gehe.
    Das Volk .
    Doch verlaß uns nicht!
    (Satyros ab.)
    Einsiedler .
    Seid ihr toll?
    Hermes .
    Unseliger, kein Wort!
    Bringt ihn an einen sichern Ort!
    Geht, verschließt ihn in meine Wohnung.
    (Sie führen den Einsiedler ab.)
    Das Volk .
    Sterben soll er!
    Hermes .
    Er verdient keine Schonung.
    Und zu versühnen den himmlischen Geist,
    Der uns sich so gnädig und liebreich erweist,
    Wollen wir ihm unsern Tempel weihn
    Und mit dem blutigen Opfer erfreun.
    Das Volk .
    Wohl! Wohl!
    Hermes .
    Zur Gottheit Füßen
    Den Frevel zu büßen.
    Das Volk .
    Das Verbrechen
    Zu rächen,
    Zu tilgen den Spott.
    Alle .
    Zernichtet die Lästrer,
    Verherrlichet Gott!
    (Ende des vierten Akts.)
Fünfter Akt
    (Wohnung des Hermes.)
    (Eudora, Hermes' Frau. Der Einsiedler.)
    Eudora .
    Nimm, guter Mann! dies Brot und Milch von mir,
    Es ist das letzte.
    Einsiedler .
    Weib! ich danke dir.
    Und weine nicht; laß mich in Ruhe scheiden,
    Dies Herz ist wohl gewöhnt, zu leiden,
    Allein zu leiden, männiglich.
    Dein Mitleid überwältigt mich.
    Eudora .
    Ich bin betrübt, wie Blutdurst meinen Mann,
    Das ganze Volk der Schwindel fassen kann!
    Einsiedler .
    Sie glauben. Laß sie! Du wirst nichts gewinnen.
    Das Schicksal spielt
    Mit unserm armen Kopf und Sinnen.
    Eudora .
    Dich um des Tiers willen töten!
    Einsiedler .
    Tiers! Wer sein Herz bedürftig fühlt,
    Findt überall einen Propheten.
    Ich bin der erste Märtyrer nicht,
    Aber gewiß der harmlosen einer;
    Um keiner Meinungen, keiner
    Willkürlichen Grillen,
    Um eines armen Lappens willen,
    Eines Lappens, bei Gott! den ich brauchte.
    Mein Andachtsbild, den Schutzgott meiner Ruh,
    Raubt mir das Ungeheu'r dazu.
    Eudora .
    O
    Freund! ich kenn sein Götterblut wie du.
    Mein Mann ward Knecht in seiner eignen Wohnung,
    Und Ihro borst'ge Majestät sah zur Belohnung
    Mich Hausfrau für einen

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