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Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) (German Edition)

Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich von Kleist
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verderbt und vernichtet.
    Als der vierte kam, nahm er Hacken und Spaten, und ging aufs Feld.
    Wohin? fragte ihn sein Herr.
    Auf das Feld, antwortete er, wo das Übel entspringt. Hier türm ich Wälle von Erde umsonst, um dem Strom, der brausendhereinbricht, zu wehren: an der Quelle kann ich ihn mit einem Fußtritt verstopfen.
     
    Landwehren von Österreich! Warum wollt ihr bloß, innerhalb eures Landes, fechten?
     

ÜBER DIE RETTUNG VON ÖSTERREIC H

     
     
    Einleitung
     
    1.
     
    Jede große und umfassende Gefahr gibt, wenn ihr wohl begegnet wird, dem Staat, für den Augenblick, ein demokratisches Ansehn. Die Flamme, die eine Stadt bedroht, um sich greifen zu lassen, ohne ihr zu wehren, aus Furcht, der Zusammenlauf der Menschen, den eine nachdrückliche Rettung herbeizöge, könnte der Polizei über den Kopf wachsen: dieser Gedanke wäre Wahnsinn, und kann in die Seele eines Despoten kommen, aber keines redlichen und tugendhaften Regenten.
     
    2.
     
    Wir hinken, seit dieser unselige Krieg dauert, beständig, mit unsern Maßregeln, hinter der Zeit daher. Mit den Anstrengungen, die wir heute machen, würden wir vor drei Monaten, und mit denen, die wir nach drei Monaten machen werden (falls überhaupt dann noch welche gemacht werden), heute gesiegt haben. Das Äußerste, darüber ist jedermann einverstanden, muß geschehn, wenn die Zeit gerettet werden soll: aber darunter versteht man das mindeste, in der Tat, was unter solchen Umständen geschehen kann.
     
    3.
     
    Preußen, und manche andere norddeutsche Länder, in welchen die Franzosen ihre Raubgier, ihren Hohn, ihre Arglist und Abscheulichkeit, nach dem hergebrachten System, völlig zu entfalten Gelegenheit hatten, begreifen schon besser, wie man ihnen begegnen muß. Denn mehrere einsichtsvolle Landgüterbesitzerdaselbst, die durch ihre Kriegsforderungen zugrunde gerichtet worden sind, haben berechnet, daß, wenn sie ihre Dörfer angesteckt, und ihr Vieh hinweggetrieben hätten, ihr Verlust geringer gewesen wäre, als jetzt.
     
    4.
     
    Ich will, in diesen kurzen Sätzen, ohne alle Deduktion der Gründe, angeben, wie der österreichische Staat, so wie die Sachen stehn, noch zu retten sei. Vielleicht wage ich, als ein unruhiger Kopf, angesehen und eingesteckt zu werden; aber wenn die nächste Schlacht, bei Komorn oder Pest, oder wo es sei, geliefert und verloren sein wird, werde ich die eine und unteilbare Republik in Böhmen proklamieren können, ohne angefochten zu werden.
     
    Von der Quelle der Nationalkraft
    5.
     
    Zuvörderst muß die Regierung von Österreich sich überzeugen, daß der Krieg, den sie führt, weder für den Glanz noch für die Unabhängigkeit, noch selbst für das Dasein ihres Thrones geführt werde, welches, so wie die Sache liegt, lauter niedere und untergeordnete Zwecke sind, sondern für Gott, Freiheit, Gesetz und Sittlichkeit, für die Besserung einer höchst gesunkenen und entarteten Generation, kurz für Güter, die über jede Schätzung erhaben sind, und die um jeden Preis, gleichviel welchen, gegen den Feind, der sie angreift, verteidigt werden müssen.
     
    6.
     
    Sobald dieser Grundsatz aufgestellt ist, kommt es gar nicht mehr darauf an, ob die Nation auch von dem guten Willen beseelt sei, die Maßregeln der Regierung mit der gleichen Selbstlosigkeit zu unterstützen; sondern die Regierung hat, in der Voraussetzung derselben, ihre bestimmten Forderungen an das Volk zu machen, mit den Kräften desselben, auf jede denkbare Weise, willkürlich zu schalten, und um ihre Anordnungen von ihm zu erreichen, dem Geist derselben den schuldigen Respekt zu verschaffen.getrieben wird, um sich damit zu überbieten. In der Tat, man glaubt auf einem Theater zu sein, auf welchem, von höherer Hand gedichtet, ein satirisches Stück, das den Charakter der Nation schildert, aufgeführt wird: so zweckmäßig, ich möchte sagen, schalkhaft und durchtrieben, sind die Züge, aus denen er, in allen Umrissen, klar wird, zusammengestellt und zur Anschauung gebracht. Der Cafetier zum Beispiel, der am Eingang einer Straße wohnt, affichiert vielleicht, auf einem bloßen schwarzen Brett, mit weißen Lettern: Café; einige Artikel führt er, auf einfache Weise, mit ihren Preisen an; er hat den Vorteil, er ist der erste. Der zweite, um ihm den Rang abzulaufen, fügt schon überall bei der Enumeration seiner Leckereien hinzu: du plus exquis; de la meilleure qualité; und: le tout au plus modique prix; sein Brett ist bunt gefärbt, es sei nun gelb, rot

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