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Saemtliche Werke von Karl May - Band 01

Saemtliche Werke von Karl May - Band 01

Titel: Saemtliche Werke von Karl May - Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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sich jetzt in das Gras nieder. Als der Indianer dies bemerkte, sagte er zu sich selbst:
    »Sie bleiben hier; sie werden diese Gegend jetzt noch nicht verlassen. Ich habe Zeit zu unsern Kriegern zu gehen und sie herbeizuholen.«
    Er kroch hinter dem Busche hervor und verschwand in der Schlucht, ohne einen Eindruck seiner Füße im Boden zurückzulassen.
    Einige Zeit später hatten die drei Weißen den See umgangen und kehrten zu Buttler und Grinley zurück.
    »Nun, Mesch’schurs,« fragte der letztere, »Ihr habt alles gesehen. Was gedenkt Ihr zu thun?«
    »Kaufen,« antwortete der Bankier.
    »Ihr seid also überzeugt, daß Ihr ein Geschäft machen werdet?«
    »Ja, wenn auch nicht so groß, wie Ihr Euch vorstellt.«
    »Laßt diese Redensart, Sir! Ich gehe keinen Dollar von meiner Forderung herunter, habe überhaupt keine Lust, meine Zeit zu verlieren. Ich halte es nämlich doch für möglich, daß die Roten hinter uns her sind, und möchte ihnen nicht gern meinen Skalp überlassen.«
    »So wollen wir schleunigst fort,« sagte Rollins ängstlich.
    »Ja, aber nicht eher, als bis der Handel perfekt ist. Es war ausgemacht, ihn hier am See abzuschließen. Sobald wir unterschrieben und die Papiere ausgetauscht haben, brechen wir auf.«
    »Soll mir recht sein. Mr. Baumgarten, habt Ihr vielleicht noch ein Bedenken?«
    Ehe der Gefragte antworten konnte, fiel Grinley in scharfem Tone ein:
    »Wenn Ihr auch jetzt noch von Bedenken redet, Mr. Rollins, so muß ich das nun wirklich als eine Beleidigung ansehen. Sagt kurz, ob Ihr wollt oder nicht!«
    Dadurch eingeschüchtert, erklärte der Bankier:
    »Ich will; das versteht sich ganz von selbst.«
    »Nun wohl; so können wir zum Abschlusse schreiten. Die Dokumente sind längst aufgesetzt und nur noch zu unterschreiben. Sucht Eure Tinte und Feder hervor!«
    Rollins holte das Erforderliche aus seiner Satteltasche, erhielt nach geschehener Unterschrift den Besitztitel und den Kaufkontrakt und unterzeichnete dann die bereit gehaltene Anweisung auf San Francisco. Als Grinley dieselbe in die Hand bekam, betrachtete er sie mit gierigem Blicke und sagte, indem er ein ganz eigentümliches, nach innen gehendes Lachen hören ließ:
    »So, Mr. Rollins, jetzt seid Ihr Herr und Besitzer dieses großartigen Petroleumdistriktes. Ich wünsche Euch viel Glück! Und da Euch nun alles hier gehört und ich keinen Gebrauch mehr davon machen kann, will ich Euch ein Geheimnis entdecken, dessen Kenntnis Euch von großem Nutzen sein wird.«
    »Was für ein Geheimnis?«
    »Eine verborgene Höhle.«
    »Weiter nichts?«
    »Oho! Ihr sagt weiter nichts, als ob dies gar nichts wäre! Aber diese Höhle kann Euch oder Euern Leuten in der ersten Zeit als Vorratskammer dienen und als Versteck bei Indianerangriffen. Es ist sogar möglich, daß sie mit dem unterirdischen Petroleumbassin, welches hier unbedingt vorhanden ist, in Verbindung steht.«
    »Ach, Petroleumbassin? Ist’s möglich?«
    »Sehr sogar. Ich habe sie noch nicht untersucht.«
    »So sagt schnell, wo sie ist! Ich muß sie sehen; ich werde sie später erforschen lassen.«
    »Kommt; ich werde sie Euch zeigen.«
    Sie gingen eine kurze Strecke am Ufer hin, bis da, wo der Felsen näher an das Wasser trat. Am Fuße dieses Felsens lag ein ziemlich hoher Geröllhaufen, dessen Spitze Buttler und Poller abzuräumen begannen. Bald wurde ein Loch sichtbar, welches in den Felsen führte.
    »Das ist die Höhle; das ist sie!« rief der Bankier aus. »Machen wir den Zugang weiter; schnell! Helft mit dabei, Mr. Baumgarten!«
    Die beiden bückten sich nieder, um sich an der Arbeit zu beteiligen. Buttler stand auf und blickte Grinley fragend an. Dieser nickte. Sie ergriffen ihre Gewehre; jeder von ihnen that einen Kolbenschlag – – der Bankier und Baumgarten stürzten, an ihre Köpfe getroffen, vornüber; sie wurden an Händen und Füßen gefesselt und, als der Eingang weit genug geworden war, in die Höhle geschafft und weit hinten in derselben niedergelegt. Wären sie nicht betäubt gewesen, so hätten sie die vielen Fässer gesehen, mit denen die Höhle fast ganz ausgefüllt war.
    Hierauf wurde das Geröll wieder aufgeschichtet, bis das Loch nicht mehr zu sehen war. Es braucht wohl kaum erwähnt zu werden, daß die drei Mörder ihren Opfern außer den Kleidern alles, was dieselben besaßen, abgenommen hatten. Dann begaben sie sich zu ihren Pferden zurück.
    »Endlich!« sagte der Oelprinz. »Noch kein Geschäft hat mir so viel Mühe und Sorge gemacht, wie dieses. Und

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