Saeuglingsschwimmen
von Kleinkindern auf verschiedene Wassersituationen in einem spielplatzähnlichen Parcours in einem Duschraum. Die seit dem Säuglingsalter am Schwimmen teilnehmenden Kleinkin der zeigten sich gegenüber ihren Altersgenossen deutlich aufgeschlossener und vertrauter im Umgang mit Wasser.
Die MUKi-Studie (Motorische Untersuchung von Kindern im ersten Lebens jahr) (2000) untersuchte die Wirkung des Säuglingsschwimmens auf die Motorik und überprüfte sie dahingehend, ob und wie sich die mütterliche Einstellung zum eigenen Körper auf die Bewegungsentwicklung des Kindes auswirkt. Die Ergebnisse machten deutlich, dass sich Schwimmen besonders im Liegealter günstig auf die Körperhaltung auswirkt. Im späteren Alter deuteten sich qualitativ bessere motorische Leistungen der frühzeitig wasserstimulierten Säuglinge an. Die positive Einstellung der Mutter zu Körperkontakt erwies sich als unterstützender Einfluss für eine gesunde Motorik des Kindes.
Nachfolgend wurden Diplomarbeiten zum Thema qualitativer Bewegungsbeurteilung (Becker 2000), zur geschlechtsspezifischen Einstellung von Eltern zum Säuglingsschwimmen (Schmidt 2001), zum Körpertemperatur- und Herzfrequenzverhalten von Säuglingen und Müttern beim Schwimmen (Detrois 2001, Schmück 2002, Hoffmann 2003), zu den methodischen Ansätzen beim Säuglingsschwimmen (Schifflers 2002), zum Verhalten von Erstlings- und Mehrfachmüttern (Kühnert 2003), zur Entwicklungsdiagnostik (Horn 2003), zu Frühgeborenen (Baginski 2004), zur geschlechtsspezifischen Eltern-Kind-Interaktion (Knözinger 2004), zur Sprachförderung (Menz 2005) und zur Leistungsentwicklung beim Säuglingsschwimmen (Gräfen 2010) durchgeführt und betreut.
4.2 METHODISCHE ANSÃTZE UND ZIELSETZUNGEN
Im Säuglingsschwimmen sind zahlreiche Unterrichtsmethoden vorzufinden. Sie ergeben sich zunächst aus unterschiedlichen Ansätzen. Die Verschiedenartigkeit erklärt sich ferner aus unterschiedlichen Zielsetzungen der Anbieter und hängt von den räumlichen, organisatorischen und institutsgebundenen Möglichkeiten ab. Die fachliche Qualifikation und Vorbildung der Kursleiter und der eigene Unterrichtsstil vervollständigen das Bild. Inwiefern dabei stets klare, zielgerichtete Ausbildungskonzepte vorliegen bzw. befolgt werden, bleibt dahingestellt. Modeerscheinungen, auch internationale Einflüsse, bewirken ein Ãbriges.
Die Praxis zeigt ein sehr variables Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten: feste Kurszeiten und Kurse mit offener Terminauswahl, altershomogene und altersheterogene Säuglingsgruppen, zielgerichtete, inhaltliche Anregungen und offene Spielangebote, Einzel- und Gruppenbetreuung. Die Kurse werden entsprechend den Lehrmethoden geleitet oder beaufsichtigt.
Systematisiert man die wesentlichen methodischen Konzepte, was gewisse übergreifende Gemeinsamkeiten nicht ausschlieÃt, so ergibt sich folgende, nach vorrangigen Motiven und Inhalten ausgerichtete Zuordnung:
Sportpädagogisch ausgerichtete Unterrichtskonzepte stellen die Motive des Lernens und Leistens in den Vordergrund ihrer inhaltlichen Arbeit. Dazu gehören:
Wassergewöhnungsprogramme, die zielgerichtet auf das Schwimmenlernen vorberiten.
Die Vermittlung von Selbstrettungstechniken, um die Ertrinkungsraten von Kleinkindern zu reduzieren, indem das Kind frühzeitig selbständig Ãberlebensfähigkeit erlernt.
Also Bewegungsangebote, die auf eine frühe sportliche Sozialisierung in der Gemeinschaft und Erziehung des Kindes zur Bewegungs- und Koordinationsförderung zielen, bei denen sich auch sportausübende und sportinteressierte Eltern als Vorbild in den Unterricht einbringen können.
Psychologisch ausgerichtete Konzepte beinhalten vor allem die Ziele, Spiel freudig zu erleben bzw. Angst zu bewältigen. Die Unterrichtsprogramme sind erlebnisbezogen aufgebaut. Wasser soll angstfrei erlebt, Wasserscheu abgebaut und negative Wassererfahrungen bewältigt werden. Das ursprüngliche Element übernimmt die vereinigende Rolle, um intensiven Körperkontakt des Elternteils zum Kind aufzunehmen und Kontakte in der Gruppe im gemeinsamen Erleben und Spielen zu knüpfen.
Medizinisch ausgerichtete Konzepte stellen die Gesundheitsförderung bzw. Gesundheitstherapie in den Vordergrund. Vorbeugend betrachtet orientiert man sich im Allgemeinen an der ganzheitlichen Normentwicklung des Kindes, rehabilitativ beachtet man
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