Saeuglingsschwimmen
183 wasserstimulierte Säuglinge wurden getestet mit dem Ergebnis, dass sich Säuglingsschwimmer gegenüber ihren Altersgenossen durch eine bessere situative Anpassung, gröÃere Selbstsicherheit und Selbstständigkeit auszeichnen (ebd., S. 15).
Etwa zeitgleich verlief der Aufbau von Schwimmschulen und Schwimmprogrammen (u. a. Bauermeister). Die anschlieÃenden Ausbau- und ModernisierungsmaÃnahmen an Schwimmbädern zu so genannten SpaÃ- und Erlebnisbädern mit Warmwasserbecken führten allgemein zu wachsender Popularität und in ihrem Sog zur Verbreitung des Säuglingsschwimmens in Deutschland. Im Zusammenhang damit entwickelte sich auch das Interesse von Eltern an Programmen für Säuglinge und Kleinkinder im Rahmen der familiären Freizeitgestaltung der 90er Jahre.
Aus den wenigen statistischen Untersuchungen über die Wirkung des Säuglingsschwimmens auf die kindliche Entwicklung ist die von Plimpton (1986) zu nennen. Sie untersuchte den Einfluss von Bewegungsangeboten auf die motorische Entwicklung und das interaktive Verhalten des Kindes in Wasser- und Landsituationen über einen Zeitraum von sieben Wochen an Säuglingen mit einem durchschnittlichen Lebensalter von 9,5 Monaten.
Bewerterinnen beobachteten das Bewegungsverhalten des Kindes in den Dimensionen: Bewegen, Lächeln, Lautieren, Berühren, Greifen und Weinen. In der Studie wurden Trends deutlich: Die Kinder, die neben den Eltern-Kind-Gruppen an Land auch an Wasserprogrammen teilnahmen, zeigten das gröÃere Bewegungsrepertoire und das positivere emotionale Verhalten.
Moulin (1997) untersuchte die Entwicklung der Selbstständigkeit bei 9-30 Monate alten Säuglingen in Abhängigkeit von der Wasseraktivität über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Untersuchungen wurden 4 à im Abstand von jeweils sechs Monaten anhand eines Fragebogens, systematischer Unterrichtsbeobachtungen, einer Interaktionsanalyse sowie entwicklungsdiagnostischer Testverfahren durchgeführt. Im Kindesalter von 30 Monaten wurden dabei signifikante Unterschiede zwischen denGruppen der Schwimmer und einer Kontrollgruppe hinsichtlich ihrer Motorik, der psychosozialen Stabilität und der Leistungsfähigkeit ermittelt. Bedeutsame Ergebnisse wurden dabei auch in der Interaktionsanalyse zu Gunsten der wasserstimulierten Kinder deutlich: Die Schwimmer kommunizierten und explorierten im Spielverhalten stärker als die Kontrollgruppe.
Numminen & Sääkslathi (1998) führten eine Studie durch, um den Wasserstimulus auf die motorische Entwicklung an Säuglingen im Alter von 5-6 Monaten über einen Zeitraum von neun Monaten anhand eines von Eltern geführten Tagebuchs zu überprüfen, das auf der Grundlage von motorischen Merkmalen der Entwicklungsdiagnostik zusammengestellt worden war. Dem Ergebnis zufolge wirkt sich insbesondere das frühe Schwimmen ab dem dritten bzw. vierten Lebensmonat förderlich auf die Fähigkeiten des Greifens, Streckens und Stützens der Arme sowie des Sitzens aus.
Des Weiteren hat die Autorin an der Deutschen Sporthochschule weitere Studien zu folgenden Themen durchgeführt:
Die IDOSI-Studie (Infectious Disease of Swimming Infants) (1997), in welcher die Krankheitshäufigkeit von wasserstimulierten und nichtwasserstimulierten Säuglingen im ersten Lebensjahr verglichen wurde. Ergebnis: Säuglinge, die am Schwimmen teilnehmen, sind nicht häufiger krank als ihre Altersgenossen. Dabei wurde deutlich, dass sich das Stillen im Liegealter als Krankheitsschutz auswirkt und mit dem Zahnen, dem Abstillen und der selbstständigen Fortbewegung im Allgemeinen eine höhere Krankheitshäufigkeit auftritt.
Die WaGuM-Studie (Wassergussmethode) (1998) überprüfte, ausgehend von der Theorie des perzeptiven Lernens, eine neue Tauchtechnik anhand des Wassergusstests. Hierzu wurde der Säugling erst schrittweise an das Wasser gewöhnt und seine emotionale Tauchbereitschaft überprüft, bevor sein Gesicht in der positiven Reaktion kurzfristig eingetaucht wurde. Es wurde festgestellt, dass sich die emotionale Tauchbereitschaft des Säuglings anhand des Wassergusstests einschätzen lässt und deutliche Zusammenhänge zwischen der Tagesform, der Gusstestreaktion (GTR) und der Nachtauchreaktion (Post-Tauch-Reaktion, PTR) des Säuglings bestehen.
Die WaVeK-Studie (Wasservertrautheit von Kleinkindern) (2000) verglich das eigene Zutrauen und die Reaktionen
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