Saeure-Basen-Haushalt

Prof. Dr. Günther Enderlein hat diese Methode erforscht. Normalerweise schwimmen die roten Blutkörperchen völlig frei in unseren Gefäßen. Durch die Zunahme einer wie auch immer gearteten Säurebelastung kommt es zur Verklumpung der roten Blutkörperchen. Sie kleben aneinander wie kleineMagneten, dieser Zustand wird auch als „Geldrollenbildung“ bezeichnet. Bei Patienten mit Schwindelzuständen tritt das sehr häufig auf.
    wichtig
    Wenn Sie selbst einmal in einen Schwindelzustand geraten, trinken Sie rasch 1–2 Gläser Wasser! Die Wirkung: Das Wasser verdünnt das Blut, sodass es wieder besser fließen kann, der Schwindel lässt dann nach.
Urinmessung nach Sander
    Friedrich Sander war als Biochemiker ein Pionier in der Säure-Basen-Forschung und hat durch die Entwicklung dieses Urintests die Bewegungsabläufe des Säure-Basen-Haushalts erfasst.
    Am Testtag müssen fünf Harnproben, jeweils um 6, 9, 12, 15 und 18 Uhr gesammelt werden. Die Mahlzeiten sollten nach der 6-Uhr-, der 12-Uhr- und der 18-Uhr-Urinabnahme eingenommen werden. Die Proben für die Urinmessung nach Sander können zu Hause abgenommen und anschließend mit dem Beiblatt zur Auflistung der eingenommenen Mahlzeiten an ein Labor versandt werden.
    Die Ergebnisse dieser Urinuntersuchung sind in der folgenden Abbildung zu sehen. Die Kurve A ist die Kurve eines gesunden, die Kurve B die eines hochgradig übersäuerten und die Kurve C die eines in der ebenfalls ungünstigen Basenstarre befindlichen Menschen (äußerst selten).
    Das Labor Dr. Bayer in Stuttgart überblickt ca. 18 000 Urinmessungen. Der Durchschnittswert des mittleren Säurewertes (Aziditätsquotient) beträgt ca. 44 %, er entspricht also ungefähr einer mittelschweren Übersäuerung.
    Mögliche Ergebnisse einer Urinuntersuchung nach Sander.
Interpretation des Tests
    Die Kurve beim Gesunden ist so zu deuten: Im 6-Uhr-Urin (Morgenurin) werden die normalen, im Stoffwechsel anfallenden sauren Stoffwechselschlacken der Nacht ausgeschieden. Etwa 2–3 Stunden nach einer Mahlzeit hat der gesunde Mensch zur Einleitung der normalen Verdauung eine Basenflut im Körper. Diese Reaktion ist nach dem Frühstück im 9-Uhr-Urin zu messen. Eine stärkere Reaktion ist dann im 15-Uhr-Urin nach dem Mittagessen zu sehen.
    Bei Menschen mit einem gestören Säure-Basen-Haushalt fehlt nun, wie die Kurven B und C zeigen, die Ausgleichsfähigkeit des Körpers, der rhythmische Wechsel des Säure-Basen-Geschehens ist kaum mehr angedeutet. Durch eine Umstellung der Ernährung und der Lebensweise sowie durch Einnahme von Basen kann die normale Ausgleichsfähigkeit wiederhergestellt werden, wie die Kurven D und E zeigen.
    In meiner Praxis habe ich festgestellt, dass nach einer Normalisierung des Säure-Basen-Haushalts bei Patienten alte rheumatische Gelenkbeschwerden ebenso wie chronische Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen und Müdigkeit verschwinden.
Laktatmessung
    Auch eine Laktat-, das heißt Milchsäuremessung gibt Aufschluss über die Übersäuerung des Körpers.
Befindet sich der Patient im ausgeglichenen Ruhezustand, wird der Messwert sehr niedrig sein, zumindest dann, wenn keine Stoffwechselerkrankungen wie zum Beispiel ein starker Diabetes mellitus vorliegen.
Bei Belastung eines untrainierten Körpers, der keine Basenreserven im Blut und in der Muskulatur hat, wird sich der Laktatspiegel sehr rasch erhöhen.
Bei einem sportlich aktiveren Menschen, der regelmäßig Sport treibt, wird sich jedoch der Milchsäurespiegel in seinen „Arbeitsbereich“ einpendeln, also an der aerob-anaeroben Schwelle, wie es die Sportmediziner ausdrücken.



Säure frisst Löcher in die Gesundheit
    So wie die Säure einen Rostfleck am Auto bewirkt, fressen überschüssige Säuren Löcher in unsere Gesundheit. Viele Volksleiden hängen direkt mit der Übersäuerung zusammen.

Wie der Säure-Basen-Haushalt und Erkrankungen zusammenhängen
    Übersäuerungszustände können sich an jeder Zelle und an jedem Organ des Körpers auswirken. Sodbrennen, Darmbeschwerden, Rückenschmerzen, um nur einige der häufigen Beschwerden zu nennen, lassen sich durch eine Entsäuerungstherapie oft entscheidend verbessern oder auskurieren.
    Ragnar Berg (ein berühmter Säure-Basen-Forscher) hat sich schon vor über 70 Jahren mit der Übersäuerung befasst und schrieb damals: „Dabei wird die Alkalisierung des Blutes ein bestimmtes Maß nicht überschreiten, weil mit der Nahrung immer wieder neue Säuren zugeführt werden und auch die