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Saeure-Basen-Haushalt

Saeure-Basen-Haushalt

Titel: Saeure-Basen-Haushalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Worlitschek
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Hexenschuss verursachen.
    Ein indisches Sprichwort sagt: „Du sollst deinen After genauso pflegen wie deinen Mund.“ In unserer verklemmten Zeit ist dies ein befremdender Satz, aber die Zahl der Enddarmkarzinome spricht eine deutliche Sprache. Stuhlgang haben heißt noch lange nicht, dass alles ausgeschieden wird, was nicht mehr in den Darm hineingehört.
Die Aufgaben des Blutes
    Das Blut transportiert alle für uns lebenswichtigen Stoffe: Nährstoffe, Vitamine, Mineralien und Sauerstoff. Außerdem befördert es Abfallstoffe zu den Nieren und Kohlensäure zur Lunge. Verfügt der Körper nicht über genug Wasser, wird das Blut dickflüssiger und kann nicht mehr in die feinsten Haargefäße (Kapillaren) einfließen. Dann erreicht auch der Sauerstoff wichtige Zellen nicht mehr, was schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann.
    Der pH-Wert des Blutes liegt in einem sehr engen, deutlich basischen Bereich von 7,35–7,45. Würde dieser Wert unter 6,8 sinken, hätte das unseren Tod zur Folge. Um den pH-Wert des Blutes konstant zu halten, verfügt unser Köper über Pufferkapazitäten. Diese Systeme können ihre Funktion allerdings nur erfüllen, wenn ein ausreichendes Maß an basischen Mineralien vorhanden ist, um einen Säureüberschuss zu neutralisieren. Anderenfalls muss der Körper auf eingelagertes Puffermaterial zurückgreifen, beispielsweise auf Calcium aus den Knochen, was die Osteoporose nach sich ziehen kann.
    Die Elemente Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen haben in Verbindungen wie sie auch in einer natürlichen Kost vorkommen basischen Charakter. Diese sogenannten Entsäuerungsmineralien müssen in jeder einzelnen Körperzelle zu Neutralisierungsvorgängen vorhanden sein.
Die Lunge als Regulator
    Der Körper hat die Möglichkeit, im Stoffwechsel entstandene oder durch die Nahrung aufgenommene Säuremoleküle abzupuffern, also vorübergehend aufzusaugen. Die in den Zellen entstandene Kohlensäure ist an das Puffersystem des Blutes gebunden und wird über die Lunge abgeatmet. Diese Aufgabe kann die Lunge umso besser erfüllen, je tiefer und bewusster geatmet wird. Jeder flotte Spaziergang fördert eine tiefe Atmung! Mit der Atmung besteht also eine weitere Möglichkeit, einen Säureüberschuss zu vermindern. Rutscht der pH-Wert des Blutes in den sauren Bereich, atmen wir unwillkürlich tiefer und schneller als normal. Dabei werden die gasförmigen Säuren in Form von Kohlendioxid über die Lungen ausgeschieden.
Die Aufgabe der Nieren
    Die paarig angelegte Niere ist das Zentralorgan für die Ausscheidung nicht flüchtiger Säuren. Dafür stehen ihr gleich fünf Mechanismen zur Verfügung. Die Niere ist somit die wichtigste Station, um überschüssige Säuren auszuscheiden. Jeden Tag werden 1 800 Liter Blut zur Filtration durchgepumpt. In den winzigen Nierenkelchen werden alle Gift- und Abfallstoffe abgefiltert und schließlich mit dem Urin weggespült. Dazu gehören natürlich auch die überschüssigen Säuren.
    Doch auch die Leistungsfähigkeit der Nieren ist begrenzt. Nach Krankheiten oder Vergiftungen können sich die Nieren rasch erschöpfen. Und die zunehmende Zahl der chronisch Nierenkranken beweist die ständige, chronische Überforderung.
Die Leber als biochemisches Zentrum
    Die Leber gehört wie Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Dünndarmdrüsen zu den basenliebenden Organen. Und obwohl viele sie als die „chemische Fabrik des Körpers“ bezeichnen, wurde ihr keine so große Bedeutung beigemessen wie den Nieren oder der Lunge. Neueren Untersuchungen zufolge ist aber die Leber ein wichtiges Organ für die pH-Regulation. Denn in der Leber wird Harnstoff hergestellt, der Stickstoffmoleküle, also Eiweißbestandteile neutralisiert. Das bei diesem Prozess verbrauchte Natriumhydrogencarbonat kann bei bestimmten Stoffwechselsituationen in der Niere eingespart werden. Hier besteht also eine ständige Rückkopplung der Organe, ein Einsparvorgang, der ein wichtiges biologisches Geschehen darstellt. Die Leber ist in der Gesamtheit fähig, pro Tag ca. 10 000-24 000 mmol Protonen zu entgiften. Da die Nieren eine tägliche H+-Ionen-Elimination (Protonen) von 50–100 mmol zu leisten vermögen, entspricht die stündliche Entgiftungsleistung der Leber in etwa der Entgiftungsleistung der Nieren an einem ganzen Tag.
Das Bindegewebe als Säurespeicher
    Es ist das große Verdienst des österreichischen Forschers Pischinger, das System der Grundregulation des Bindegewebes entdeckt zu haben. Dieses System ist

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