Saeure-Basen-Haushalt
zuständigen Baustoffe, die alle vier Nährstoffe Zucker, Eiweiß, Fett und Wasser speichern können. Prof. Dr. med. Lothar Wendt hatte festgestellt, dass sich durch erhöhten Eiweißkonsum die Basalmembran verdickt. Die Basalmembran ist eine glasklare, aus Gitterfasern und reiner Kittschicht bestehende Grenzschicht zwischen Bindegewebe und Nichtbindegewebe, wie beispielsweise Muskelfasern. Eine Verdickung dieser Basalmembran erschwert den gesamten Stoffwechseltransport erheblich. Dr. Wendt hatte diese Tatsache auch für die Entstehung der Zuckerkrankheit mit verantwortlich gemacht. Um das für den Energiestoffwechsel notwendige Molekül Glukose durch die verdickte Basalmembran zu schleusen, ist ein höherer Druck notwendig. Dadurch häuft sich Glukose vermehrt im Blut an. Andererseits wird der Abtransport der entstandenen Stoffwechselschlacken gestört, worauf man die Entstehung des Weichteilrheumas zurückführen kann.
Saurer und basischer Stoffwechsel
Ob der Stoffwechsel sauer oder basisch ist, wirkt sich nicht nur auf die Organe und Körperfunktionen aus, sondern auch auf das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die Stimmung. Nicht umsonst sagt man: „Ich fühle mich ausgelaugt“ oder „Ich bin sauer“.
Einteilung der Übersäuerungszustände
Zur Übersicht über den Schweregrad der Übersäuerung dient folgende Stadieneinteilung:
Idealzustand: Im Idealzustand, bei dem das Blut im Säure-Basen-Gleichgewicht und auch im Gewebe noch nichts Krankhaftes festzustellen ist, befindet sich eigentlich nur der frisch geborene Säugling, der einen völlig unbelasteten Schwangerschaftsverlauf hinter sich hat.
Unterschwellige Übersäuerung: Dieser Zustand ist für die meisten bereits Alltag, es besteht eine Minderung der Pufferbasen im Blut ohne pH-Veränderung.
Akute Übersäuerung: Ein Patient mit einer akuten Infektion ist beispielsweise in einem akuten Übersäuerungszustand. Die Ausscheidungsorgane (Nieren, Darm, Atemwege) arbeiten auf Hochtouren, um durch Entzündungen, Katarrhe, Fieber und andere Ausscheidungsvorgänge (Erbrechen, Durchfall, Harnflut) Gifte auszuscheiden.
Chronische Übersäuerung: Diese Erscheinungsform liegt beispielsweise beim chronischen Rheumapatienten vor. Abbaukrankheiten sind hier zu finden oder werden noch von diesem Stadium ausgehen.In der Langzeitbeobachtung zeigt sich leider sehr deutlich, dass der Mensch zwar viel an Reserven mitbekommen hat, sich aber auch die stärksten Reserven erschöpfen können. Es wird dann „aus heiterem Himmel“ eine lebensbedrohende Krankheit festgestellt, die auf dem Boden einer unterschwelligen Übersäuerung vorbereitet und durch einen kleinen Anlass ausgelöst wurde.
Wechselwirkungen im Säure-Basen-Haushalt
Der bekannte Säureforscher Friedrich Sander hatte in seinem Lehrbuch „Der Säure-Basen-Haushalt des menschlichen Organismus“ (erschienen im Hippokrates Verlag 1953) bereits die verschiedenen Wechselwirkungen herausgestellt, die sich täglich aufs Neue bestätigen und die wichtige Zahnradfunktion untermauern.
Die Zufuhr von Säuren und Basen über die Nahrung,
die Bildung von normalen Stoffwechselausscheidungsprodukten,
die Bildung von krankhaften Stoffwechselausscheidungsprodukten,
die Ausscheidung von Säuren und Basen über Niere und Darm,
die Ausscheidung von Kohlensäure über die Lunge,
die stoffwechselangepasste Bildung von Salzsäure und Natriumhydrogencarbonat im Magen,
die Beschaffenheit und das Fassungsvermögen der Depots für Säuren und Basen,
die Regulation all dieser Funktionen und Organtätigkeiten.
Aus diesem Zusammenspiel ergeben sich Beeinflussungen jeder Zelle und jedes Organs. Die folgende Tabelle zeigt eindrucksvoll, wie ein saurer Stoffwechsel die Gesundheit verändern kann, und wie ein basischer Stoffwechsel (dies entspricht dann einer Entsäuerungsphase) den Normalzustand wieder herbeiführen kann.
Erklärt werden müssen noch Sympathikus und Parasympathikus. Diese beiden Nervensysteme gehören zu unserem unbewussten Nervensteuerungssystem. Der Sympathikus ist der Anteil, der auf alle Veränderungen um uns herum reagiert, er ist der „Stressmanager“, der „Flucht, Angriff und Abwehr“ organisieren muss. Der Parasympathikus ist dagegen das genaue Gegenteil, auch der Gegenspieler des Sympathikus genannt. Er ist der beruhigende Anteil, er regelt die Verdauung, er baut Körperkräfte wieder auf. Und die Beruhigung ist entscheidend abhängig vom Vorhandensein basischer Mineralstoffe. Die Verdauung
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