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Safe!

Safe!

Titel: Safe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.C. Steinweg
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entstand eine Pause am Telefon.
    ››Andreas ist tot Evelyn. Es tut mir leid. Er hat bei dem Überfall einen Herzinfarkt erlitten, den er nicht überlebt hat.‹‹ Aufrichtiges Bedauern schwang in seiner Stimme mit. ››Sagen Sie mir jetzt bitte, wo Sie sich befinden Evelyn. Sie sind die einzige Wissensträgerin und haben alle Unterlagen dabei. Ich muss wissen, wo Sie sind.‹‹
    Warum insistierte Doktor Adlon bloß so sehr, um zu wissen, wo sie war. Ein ungutes Bauchgefühl beschlich sie. Hängt ihr Chef vielleicht in der Sache drin? Wurde sie jetzt paranoid? Und Andreas! Andreas war tot. Ihr Kollege war ihr in den Jahren der Zusammenarbeit ans Herz gewachsen. Das musste sie erst mal verdauen. Ihr wurde bewusst, dass eine Pause entstanden war und Doktor Adlon noch auf ihre Antwort wartete.
    ››Es ist kompliziert.‹, benutzte sie seine Worte. ››Ich muss erst mal nachdenken.‹‹
    ››Evelyn warten Sie...‹‹
    Eve beschloss, das Gespräch zu beenden. Ohne Doktor Adlon ausreden zu lassen, legte sie auf. Der Gedanke, dass Andreas tot war, schmerzte sie. Vor ihrem inneren Auge tauchte das letzte Bild, das sie von Andreas hatte, auf. Mit angstvoll geweiteten Augen im Flur vor der Zugangstüre. Er hatte sie weggeschickt und damit ihr Leben gerettet. Jetzt war er tot. Sie fühlte sich plötzlich schuldig.
    Hätte sie den Wirkstoff nicht in dieser Form zusammen gemischt, dann wäre daraus eine der erfolglosen und unspektakulären Versuchsreihen entstanden die lediglich Datenkapazität und Arbeitszeit verbraucht hätten. Und Andreas würde noch leben. Zu ihren Schuldgefühlen wuchs zeitgleich die Verwirrung über die Ereignisse und die Rolle von Dr. Adlon in dem ganzen Spektakel.
    Was um Himmels Willen war hier los ?. Vorsichtshalber schaltete sie ihr neues Handy aus und entfernte die SIM Karte. Dafür legte sie eine andere Prepaid Karte ein, die sie in Puerto de Mogan erworben hatte. Ihre Gedanken rasten. Wem konnte sie noch trauen und was sollte sie als nächstes tun? Gedankenverloren griff sie sich den neuen Rucksack. Sie musste jederzeit in der Lage sein, zu fliehen. Das Beste war, sie packte ihn mit dem Nötigsten. Ein paar Toilettenartikel, etwas Kleidung, ihren Ausweis, die Geldbörse mit dem gesamten Bargeld, SD Karte, Festplatte und das Telefon mit Ladegerät verschwanden darin.
    Wenige Minuten später lag der Rucksack gepackt auf ihrem Bett. Er war winzig, enthielt aber alles für einen schnellen Rückzug. Nur wohin? Die Situation erschien ihr ausweglos. Zur Not musste sie sich zu Fuß auf dem Weg machen. Da es auf der Insel sogar nachts angenehm warm war, könnte sie durchaus auch mal draußen schlafen. Zweckoptimismus breitete sich in ihr aus. Sie konnte nicht alles planen. Aber immerhin war sie nun vorbereitet.
    Um sie herum kam das Leben zurück in die Zimmer. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass das Restaurant in knapp einer Stunde für das Abendessen seine Pforten öffnete. Zeitgleich rumorte es in ihrem Magen. Eve beschloss, sich den Tag vom Körper zu waschen und sich ausgiebig unter die Dusche zu stellen. Der unerschöpfliche warme und reichhaltige Strahl des Wassers löste einen Teil ihrer Verspannung und sie blieb noch ein bisschen länger unter der Dusche stehen.
    Erfrischt und mit ihrem neuen Rucksack im Schlepptau machte Evelyn sich auf den Weg ins Restaurant. Die untergehende Sonne dominierte die große Panoramascheibe. Ein wunderschöner Anblick, gemacht um jedes romantische Herz höher schlagen zu lassen. Allerdings war ihre romantische Ader im Moment komplett inaktiv. Niemand störte sich daran, wie sie mit ihrem kleinen Rucksack auf dem Rücken durch die Buffetreihen lief und sich bediente. Zu ihrer Freude war der kleine Tisch, an dem sie morgens noch gesessen hatte, frei. Den steuerte sie an und setzte sich wieder so hin, dass sie den gesamten Saal überblicken konnte. Den Rucksack klemmte sie sich zwischen ihre Beine. Kaum dass sie saß, nahte einer der Kellner um ihren Getränkewunsch aufzunehmen. Sie bestellte sich ein Wasser und wollte mit dem Essen beginnen, als ein Schatten auf ihren Tisch fiel. Sofort besprang sie die Panik wie ein bissiges Tier.
    Doch vor ihr stand nur Marc, der in seiner dunklen leichten Stoffhose und dem hellblauen Hemd aussah, als sei er gerade einem Katalog für Herrenbekleidung entstiegen. Er hielt einen Teller mit Fisch und kanarischen Kartoffeln in seiner Hand.
    ››Hallo Eve, darf ich mich zu dir setzen oder möchtest du lieber alleine sein ?‹

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