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Safe!

Safe!

Titel: Safe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.C. Steinweg
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sie nicht
überwinden müssen. Das würde sie sicherlich schaffen. Die mitgenommene Flasche
Tempranillo verschwand in ihrer Sporttasche. Dann ging Marc zur Eingangstür,
schloss sie ab und verbarrikadierte sie. Anschließend löschte er das Licht und
blieb einen Moment mit ihr im Dunklen stehen.
    ››Du musst mir unbedingt erzählen, was so ein kleines
zartes Wesen wie du anstellen muss, um so viel Aufmerksamkeit zu erwecken.‹‹ Er
umarmte sie und gab ihr einen schnellen Kuss auf ihre Lippen.
    ››Marc, das möchtest du gar nicht wissen. Ich glaube du
riskierst mit dieser Aktion dein Leben. Noch kannst du aussteigen.‹‹ Sie würde
es sich nie verzeihen, wenn auch Marc etwas zustoßen sollte.
    ››Kleines, da muss schon ein bisschen mehr passieren,
bevor ich mich einschüchtern oder gar verjagen lasse
und ein Rückzug ohne dich, ist völlig ausgeschlossen. Baby pass auf: Ich gehe
gleich voran und wenn ich dir ein Zeichen gebe, kommst du nach. Sprich nicht
und halte dich dicht bei mir. In wenigen Minuten hast du es geschafft.‹‹
    Aufmunternd lächelte er Eve zu. Automatisch lächelte sie
zurück, allerdings deutlich verkrampfter. Leise zog Marc die Balkontüre auf. Die
schwere Tür rollte fast geräuschfrei zur Seite. Als nächstes glitt er durch den
Verdunklungsvorhang nach draußen und blieb dort einen Augenblick stehen. Der
Vorhang bewegte sich, als er ihr einige Augenblicke später lautlos mit einer
Hand das Zeichen gab, ihm zu folgen. Eve reichte ihm die Sporttasche heraus und
folgte ihm vorsichtig durch den Türspalt. Kaum war sie draußen, schloss Marc
die Balkontüre so leise hinter ihr, wie er sie zuvor aufgezogen hatte.
    Federnd hüpfte er über das Balkongitter herunter auf den
dunklen Balkon unter ihnen. Als erstes folgte ihm ihre Sporttasche, die er
geschickt auffing. Dann kletterte Eve über die Brüstung und sprang deutlich
unsportlicher mit ihrem Rucksack auf dem Rücken herunter in seine Arme. Das
Ganze wiederholte sich noch zwei Mal, bevor sie die den offenen Quergang zum
nächsten Appartementblock erreichten.
    Eng an die Wand geschmiegt huschten sie hintereinander
rüber zur anderen Gebäudeseite und dann über die Treppen weiter nach unten. Im
vorletzten Block bogen sie wieder ab und blieben schließlich vor der Tür mit
der Nummer 2355 stehen. Marc zückte seine Karte und öffnete damit die
verschlossene Tür. Sie schwang geräuschlos nach innen in sein dunkles Zimmer
auf. Schnell schlüpfte Eve hinein und blieb zwei Schritte dahinter abwartend
stehen. Unmittelbar hinter ihr befand sich Marc, der die Türe von innen
verschloss.
    ››Warte einen Augenblick. Ich schließe erst die Vorhänge,
dann mache ich Licht.‹‹ Eve blieb stehen wo sie gerade war. Ihr Nicken sah er
nicht, dafür war es zu dunkel. Evelyns Knie zitterten und sie hatte mehr und
mehr das Gefühl, nicht mehr lange auf ihren Beinen stehen zu können. Kaum waren
die Vorhänge geschlossen, erhellte gedämmtes Licht den Raum. Im Gegensatz zu
ihrem Zimmer hatte Marc zwei französische Betten. Mit einem Seufzer sank sie
auf das unbenutzte Bett herab. Sie konnte nicht mehr, sie war völlig verausgabt
und fühlte sich leer, regelrecht ausgepumpt. Geistig wie körperlich.
    Marc betrachtete das Häuflein Elend auf seinem Bett. Eve
war, selbst für einen Blinden erkennbar, kurz vor einem Zusammenbruch. Also
machte er das, was er für das Beste hielt. Er öffnete seine Minibar und holte
ein kleines Fläschchen heraus. Neben der Bar standen diverse Gläser, in eines
davon kippte er den Inhalt des Fläschchens und drückte es Eve in die Hand.
    ››Hier, trink. Du siehst so aus als bräuchtest du etwas
Härteres als einen Rotwein.‹‹ Eve schnupperte an dem Glas. Der Inhalt roch
hochprozentig und streng nach Alkohol. Normalerweise trank sie so etwas nicht,
aber im Moment war nichts normal. Mit Todesverachtung leerte sie das Glas in
drei langen Zügen. Der Alkohol hinterließ eine brennende Spur bis deutlich in
ihren Magen hinein. Überrascht holte sie tief Luft, was das Brennen in ihrem
Rachen kurzfristig nochmal verstärkte.
    ››Danke !‹ ‹, sagte sie mit
einiger Anstrengung, denn nicht nur der Alkohol, sondern die Aktion soeben
hatte ihr die Stimme verschlagen.
    ››Und jetzt, meine liebste Evelyn, möchte ich alles
wissen.‹‹ Unerbittlich fixierten sie Marcs leuchtend blauen Augen.
    ››Kann ich dir überhaupt trauen Marc? Woher weiß ich,
dass du nicht zu denen gehörst? Außerdem könnte es sein, dass du,

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