Safe!
Länge nach durch das Flugzeug nach hinten, wo eine der Stewardessen die beiden freundlich
verabschiedete.
An die geöffnete Tür war eine Treppe herangeschoben
worden, über die sie nun das Flugzeug verließen. Am Fuß der Treppe standen zwei
schwarze Limousinen mit verdunkelten Scheiben und zwei Männer in dunklen
Anzügen warteten am Ende der Treppe auf sie. Du liebe Güte, sie kam sich
mittlerweile vor wie ein Schwerverbrecher auf einem Gefangenentransport. Mit
hängendem Kopf lief sie Marc hinterher, der auf die beiden Männer zuging. Er
stellte sich vor, zeigte seinen Ausweis und die Männer wechselten einige Worte
miteinander.
Dann nicken die beiden Eve ernst, aber nicht unfreundlich
zu. Mit Marc zusammen stieg sie in das hintere der beiden Fahrzeuge ein. Kaum
waren die Türen geschlossen, setzten sich beide Autos in Bewegung und fuhren
vom Flughafengelände herunter. Wieder gab es keine Ausweis oder gar eine
Einreisekontrolle. Junge, sie hätte literweise Parfüm schmuggeln können, wenn
sie denn gewollt hätte. Mit atemberaubendem Tempo fuhren die beiden Limousinen
dicht hintereinander durch das Stadtgebiet von Hamburg. Trotz ihrer dicken
Jacke, die sie aus ihrem Gepäck hervorgekramt hatte, fröstelte Eve.
Marc legte beruhigend den Arm um sie und kümmerte sich
nicht um die Blicke, die ihm von vorne über den Rückspiegel zugeworfen wurden.
Nach kaum zwanzig Minuten blieben die Limousinen vor einem schicken
Appartementhaus in der Nähe der Speicherstadt stehen. Wieder musste sie sitzen
bleiben, bis die Männer im vorderen Fahrzeug ihr Okay dazu gegeben haben. Sie
gingen mit Eve in ihrer Mitte zur Haustür und sie folgte ihnen gehorsam. Doch
Marc blieb neben dem Auto stehend zurück. Verdammt. Sofort wusste sie, dass der
Zeitpunkt ihres Abschiedes gekommen war.
Ihr wäre es lieber gewesen, wenn sie sich in der Wohnung
hätten verabschieden können, anstatt hier auf der Straße, die sie möglichst
schnell wieder verlassen musste. Sofort lag Eve in Marcs Armen und ließ sich
von ihm festhalten. Wenn sie doch nur bei ihm bleiben könnte! Sie küssten
einander unendlich zärtlich und liebevoll, während ihr Bewachungskommando an
der Haustüre ungeduldig auf den Füßen wippte.
››Evelyn, denk daran, alles wird gut! Wir sehen uns
wieder !‹ ‹ Marc war ernst und seine Augen strahlten
nicht mehr.
››Ich werde dich schrecklich vermissen Marc !‹ ‹, flüsterte Eve mit erstickter Stimme.
››Nicht mal annähernd so viel, wie ich dich vermissen
werde.‹‹ Antwortete er lächelnd. Ein letzter Kuss noch und dann nickte er ihren
Wachhunden zu.
Einer der Männer zog Eve in den Hausflur hinein, während
sie einen letzten Blick auf Marc erhaschte, der in den vorderen Wagen einstieg.
Dann war sie im Treppenhaus und Marc aus ihrem Sichtfeld verschwunden. Eves
Stimmung sank auf den absoluten Nullpunkt. Mürrisch schweigend marschierte sie
zwischen den Männern die Treppe hoch. Die Wohnung lag in der dritten Etage. Es
gab einen Aufzug, den sie aber nicht benutzten. Wahrscheinlich passten sie
nicht alle herein, dachte sie griesgrämig. Auf jeder Etage befand sich ein
Flur, von dem mehrere Türen abgingen. Oben angekommen liefen sie dort entlang,
erst bei der vorletzten Tür blieben sie stehen. Eve schaute durch das
Flurfenster nach unten. Dort stand nur noch ein Auto. Marc war weg.
An der Wand war ein Ziffernblock für ein elektronisches
Schloss angebracht. Mit der Eingabe einer Zahlenkombination öffnete sich die
Tür mit einem leisen Brummen. In der Wohnung warteten zwei weitere Leute auf
sie. Eve betrat einen geräumigen Flur, links befand sich eine Küche, rechts
eine Toilette. Während einer der beiden Eve auf ihrem Rundgang begleitete,
unterhielt sich der andere mit ihrem Beschützerkommando. Neben der Toilette gab
es ein Bad und hinter der Küche war ein größeres Zimmer, welches wohl so etwas
wie ein Kinderzimmer sein sollte. Ein schmales Bett und ein Schreibtisch standen
darin. Sonst nichts. Weiter geradeaus durch öffnete sich das Wohnzimmer. Es war
überraschend groß und geräumig. Das mussten sicherlich über 45 Quadratmeter
sein, schätzte sie.
Ein großer Flachbildfernseher war vor einer gemütlich
aussehenden Couch aufgebaut. Über die gesamte Breite des Wohnzimmers zog sich
eine Fensterfront, die in der Mitte durch eine Tür, die nach draußen auf einen
Balkon führte, unterbrochen wurde. Sie öffnete die Tür und schaute heraus. Die
Aussicht war wirklich sehr schön. Ein großer Teil
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