Safe!
wegblinzeln konnte über ihre Wange.
Da sie angestrengt aus dem Fenster schaute, hoffte sie sehr, dass Marc sie
nicht sah. Schließlich hatten sie heute Morgen darüber gesprochen. Mehr gab es
nicht zu sagen. So schwer es Eve auch fiel, versuchte sie sich abzulenken. In
wenigen Stunden würde sie in Hamburg sein. Die Stadt kannte sie bis auf eine
Fahrt durch den Elbtunnel gar nicht. Aber wahrscheinlich würde sie sowieso
nicht allzu viel von der Stadt zu sehen bekommen.
››Wie lange werde ich wohl in Hamburg bleiben müssen Marc ?‹ ‹ Eve drehte sich zu ihm um und stieß fast mit ihm zusammen.
››Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht. Das werden die
deutschen Behörden bestimmen, nicht ich. Das Ganze wird abhängig davon sein,
wie die Ermittlungen voranschreiten.‹‹ Er drückte ihr die Hand und schaute sie
mitfühlend an.
››Werden wir miteinander telefonieren können ?‹ ‹ Wenn sie wenigstens seine Stimme hören könnte, würde es
ihr sicherlich die Trennung erleichtern.
Sie sah sein Bedauern in seinen Augen, noch bevor er ihr
antwortete.
››Eve, ich würde nichts lieber machen als das. Es ist
aber davon auszugehen, dass es eine absolute Kommunikationssperre geben wird.
Du wirst weder telefonieren, noch über das Internet mit der Außenwelt Kontakt
aufnehmen können.‹‹
Schon wieder brannten ihre Augen verdächtig.
››Das heißt, ich kann nichts anderes machen als lesen und
Fernsehen? Da wäre ich im Gefängnis noch besser aufgehoben. Dort hat man
immerhin einen Hofgang und Besuchsrecht.‹‹
So schlimm hatte sie sich das nicht vorgestellt. Wie
sollte sie das über Wochen hinweg aushalten? Ihren Arbeitsplatz dürfte sie mit
einer solchen Aktion wohl komplett vergessen. Eve konnte nichts mehr dazu sagen
und der Kloß von heute Morgen nahm seine Position in ihrer Kehle wieder ein.
››Immerhin kriegst du jeden Tag eine warme Mahlzeit nach
Wunsch.‹‹ Er zwinkerte ihr aufmunternd zu.
››Als Motivationstrainer bist du echt eine Niete !‹ ‹, kommentierte sie seinen schwachen Versuch, ihr die
Situation schmackhaft zu machen.
››Der Mensch lernt nie aus, vielleicht sollte ich mal
einen Kurs für angehende Motivationstrainer besuchen.‹‹ Er lächelte Eve an und
seine blauen Augen leuchteten.
Die Stewardess kam mit einem Trolley durch den Gang und
verteilte Sandwiches und Getränke. Eve zwang sich ein Sandwich mit Mühe und
unter Zuhilfenahme des lausigen Kaffees in ihren Magen. Als danach das
Bordprogramm gestartet wurde, kuschelte sie sich an Marc und genoss seine Nähe,
so lange sie es noch konnte.
Für Eve viel zu schnell, setzte das Flugzeug in Hamburg
Fuhlsbüttel zur Landung an. Ihr klopfte das Herz bis zum Hals. Kaum dass das
Flugzeug seine Parkposition erreicht hatte und sich die Flugzeugtüren öffneten,
löste sie ihren Sicherheitsgurt und wollte aufstehen. Unangenehmes sollte man
so schnell wie möglich hinter sich bringen. Doch Marc hielt sie zurück.
››Wir steigen als Letztes aus Eve. Bleib bitte noch
sitzen.‹‹ Marcs Hand drückte sie sanft wieder zurück in ihren Sitz. Er war
wieder konzentriert und wirkte auf Eve regelrecht distanziert. Das schmerzte
Evelyn beinahe physisch.
››Bin ich eigentlich nur ein Job für dich, den du schnell
erledigen möchtest ?‹ ‹ Ihr rutschten die Worte heraus,
obwohl weder der Ort noch der Zeitpunkt dafür geeignet waren, eine solche Frage
zu beantworten.
Sofort veränderte sich Marcs Blick. Seine Augen strahlten
Eve warm und liebevoll an.
››Eve, du warst nie und wirst nie nur ein Job für mich
sein. Doch im Moment bin ich für deine Sicherheit verantwortlich und ich
versuche, genau das möglichst gut zu machen.‹‹
Er drückte ihre Hand und führte sie an seine Lippen. Ihr
Kloß im Hals drückte unerbittlich zu. Warum musste ihr Leben nur so kompliziert
sein. Sie zwang sich ein Lächeln ab, obwohl ihr nicht im Entferntesten danach
zu Mute war. Marc war wieder in seinem Beschützermodus und Eve starrte die
Kabinenwand vor sich an, während um sie herum hektische Betriebsamkeit
ausbrach. Jeder der Passagiere wollte der erste sein, der die Maschine verließ.
Fast alle Passagiere, die an ihnen vorbei gingen, warfen einen Blick in ihre
Richtung. Das war wie Spießrutenlaufen im Sitzen. Es dauerte mehrere Minuten
bevor auch der letzte Passagier die Maschine verlassen hatte. Die Flugzeugtür
wurde verschlossen und dafür im hinteren Bereich der Maschine eine andere Türe
geöffnet. Marc und Eve liefen der
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