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Safe!

Safe!

Titel: Safe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.C. Steinweg
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verstehen.
    Wenn sie permanent einen solchen Auftrag hatte wie jetzt,
würden unweigerlich Bindungen und Freundschaften entstehen, die sie und ihre
Arbeit unter Umständen gefährden könnten. Immer wieder fragte sie Jessy oder
einen der Jungs, die als siamesische Zwillingspartner von Jessy immer mit dabei
waren, was es Neues an Informationen gab. Doch sie saß in dieser Wohnung auf
einer Insel, einsam und gestrandet inmitten der Zivilisation. Mittlerweile
spielte sie schon mit dem Gedanken, einfach auszubüxen. Doch alleine auf sich
gestellt, käme sie nicht weit. Zu mächtig schienen ihr die Leute, die ihr auf
den Fersen waren.
    Jessys Telefon klingelte und jemand meldete sich für einen
Besuch an. Mit Spannung wartete Eve darauf, wer sich auf den Weg zu ihrer
Bleibe auf Zeit machte. Insgeheim hoffte sie darauf, dass Marc sich bei ihr
sehen lassen würde.
    Als wenig später tatsächlich jemand vor der Tür stand und
von Tom, so hieß der Kollege, der sich im Moment mit Jessy den Dienst teilte,
geöffnet wurde, stand ein ihr völlig unbekannter Mann kurze Zeit später in dem
Wohnzimmer. Der Mann stellte sich kurz mit seinem Namen, Sebastian Engelmann,
vor und zückte einen Dienstausweis, den er schnell wieder einsteckte. Das Ganze
ging so schnell, dass sie nicht einmal seinen Namen darauf lesen konnte. Die
Jacke, die er trug, zog er aus und legte einen Aktenkoffer neben sich auf die
Couch. Eve setzte sich ihm gegenüber in einen Sessel und wartete ab, was er ihr
mitteilen wollte.
    ››Fräulein Dexter, ich habe einige Fotos mitgebracht und
bitte Sie, mir mitzuteilen, ob Sie davon jemanden erkennen.‹‹ Er öffnete seinen
Aktenkoffer und breitete diverse Fotos auf dem Tisch aus.
    Sie sah einen dunkelhaarigen Mann mit südländischem
Gesicht in einem dunklen Anzug. Doch sie hatte ihn noch nie gesehen.
    ››Nein, tut mir leid, den Mann kenne ich nicht.‹‹,
antwortete sie mit einem Kopfschütteln.
    Er nahm das Foto zur Seite und zeigte ihr ein neues Bild.
Auch den Mann kannte sie nicht. Unbeirrt legte er ihr Foto um Foto vor, doch
jedes Mal musste sie ihm die gleiche Antwort geben.
    ››Es tut mir wirklich leid Herr
Engelmann, aber ich kenne niemanden von denen. Könnten Sie mir vielleicht
sagen, wie weit die Ermittlungen vorangekommen sind und in was ich überhaupt
herein geraten bin? Wann kann ich zurück? Wann kann ich endlich Marc
wiedersehen? Wann kann ich meine Eltern sehen oder wenigstens sprechen ?‹ ‹ Sein Blick wurde um eine Nuance freundlicher.
    ››Fräulein Dexter, ich kann Ihnen keine Details nennen.
Aber dennoch so viel: Die Männer die sie verfolgt haben, wurden von einem
Micele Brunelli in Norditalien, in der Nähe von Bozen gesteuert. Durch
abgehörte Telefonate und entsprechenden Bewegungsdaten konnten wir verschiedene
Personen miteinander in Verbindung bringen, die uns zuvor nicht in dem Netzwerk
aufgefallen sind. Dieser Brunelli ist an einem weltweiten Medikamentenhandel
beteiligt. Er liefert zusammen mit seinem europäischen Netzwerk wirkungslose
Medikamente mit identischer Originalhülle und Aussehen an die
Entwicklungsländer, während die richtigen Medikamente zu geringfügig
günstigeren Preisen an Krankenhäuser und Kliniken verkauft werden. Dort ist der
Medikamentendurchsatz so hoch, dass auf eine Originalverpackung bei
entsprechender Preisreduktion verzichtet werden kann. Diese Geschäftspraktiken
haben sich in den letzten Jahren vervielfacht. Die Kostenlast der Kliniken
lässt manchmal seltsame Blüten des Handels entstehen.‹‹
    Er atmet tief durch und erzählt dann weiter: ››Aus
irgendeinem Grund hat dieser Ring Informationen über den von Ihnen im Rahmen
Ihrer Versuchsreiche entstandenen Wirkstoff erhalten. Woher diese stammen,
konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen. Tatsache ist, dass plötzlich eine
massive Aktivität seit Ihrem Auftauchen in dem gesamten Umfeld dort eingesetzt
hat und uns in den letzten Tagen schneller vorwärts brachte, als es in den
Monaten zuvor der Fall gewesen war. Diese Neuigkeit hat dort wie eine Bombe
eingeschlagen. Nach unseren Informationen entstanden offensichtlich Pläne,
kurzfristig in eine eigene Medikamentenproduktion zu gehen.‹‹
    ››Aber das ist doch unsinnig! Es vergehen oft Jahre bevor
Wirkstoffe die erfolgreich in einer Versuchsreihe entstanden sind, auf den
Markt kommen. Da laufen vorher noch unzählige Tests und Untersuchungen. Die
können doch nicht wirklich glauben, mit so etwas Unausgegorenem wie dem
Wirkstoff

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